Im Auto der Zukunft steigt in Sachen Elektro Mobilität und autonomes bzw. automatisiertes Fahren der Bedarf an ausfallsicheren elektrischen und elektronischen Systemen. Infineon präsentiert jetzt eine wichtige Neuentwicklung für das automatisierte Fahrzeug. Die Aurix Mikrocontroller der zweiten Generation (TC3xx) haben als erste Embedded Sicherheitscontroller weltweit eine Zertifizierung für das höchste funktionale Sicherheitslevel im Auto (ASIL D) nach der jüngsten Fassung der ISO-Norm 26262 vom SGS TÜV Saar erhalten.
Die Norm beschreibt ein weltweit verbindliches Vorgehen für die Entwicklung und Produktion sicherheitskritischer Systeme im Fahrzeug wie es beim automatisierten Fahren gefordert ist. Die aktuelle Version gilt seit Dezember 2018. Sie hat die ursprüngliche Fassung von 2011 ersetzt.
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"Wir haben die Sicherheitsarchitektur der zweiten Aurix-Generation definiert, als die neue Fassung von ISO 26262 noch gar nicht verfügbar war“, sagt Peter Schäfer, Vice President und General Manager Automotive Microcontroller bei Infineon. „Dennoch erfüllt sie alle Anforderungen an einen ASIL-D Sicherheitscontroller für automatisiertes Fahren.
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Basis ist unser ganzheitlicher Sicherheitsansatz, der sich in einer ausgeklügelten robusten Architektur niederschlägt. Die Aurix Mikrocontroller der zweiten Generation bieten die Sicherheit und tragen zu dem notwendigen Vertrauen bei, um automatisiertes Fahren auf die Straße zu bringen“, so Schäfer weiter.
Die Aurix-Familie von Infineon ist schon lange erfolgreich in sicherheitsrelevanten Anwendungen. Rechenplattformen für das automatisierte Fahren setzen auf Aurix als Sicherheits-Host-Controller. Darüber hinaus kommen die Mikrocontroller für die Verarbeitung von Sensordaten in Radarsystemen, Motor- und Betriebesteuerung, Bremsen, Airbags und Lenkungen, zentralen Gateways, Domänen-Steuergeräten oder Hybrid- und Elektroautos zum Einsatz.
Schlüsseltechnologien zur schnelleren Umsetzung des autonomen Fahrens
Neben dem Automotive-Bereich ist die Produktfamilie immer stärker auch in anderen sicherheitskritischen Anwendungen gefragt, etwa in Nutz Fahrzeugen und in der Robotik. Deshalb plant Infineon im nächsten Schritt die Zertifizierung nach IEC 61508. Dies ist eine industrieübergreifende, grundlegende Norm für funktionale Sicherheit, die als Basis für anwendungsspezifische Standards dient.
Aurix TC3xx-Bausteine besitzen bis zu 6 Prozessorkerne mit je 300 MHz Taktfrequenz. Bis zu vier davon verfügen über einen zusätzlichen Lockstep-Kern. Mit rund 3000 DMIPS setzt Aurix unter Sicherheitscontrollern den Maßstab bei der Rechenleistung zur Umsetzung von ASIL-D-Sicherheit. Hinzu kommen u. a. ein verteiltes Speicherschutzsystem und sichere interne Kommunikationsbusse. Zudem gestattet der Sicherheitscontroller die Integration von Software mit verschiedenen Sicherheitsstufen aus unterschiedlichen Quellen. Dadurch lassen sich mehrere Betriebssysteme und Anwendungen wie Bremsen, Lenkung, Airbag und Fahrerassistenzsysteme im für das autonome, selbstfahrende, automatisierte Fahrzeug auf einer gemeinsamen Plattform hosten.
Infineon hat kürzlich den Vertrieb der zweiten Aurix TC3xx-Familie für eine breite Anwendungsbasis im Distributionsmarkt gestartet. Um Kunden eine schnelle und effiziente Implementierung zu ermöglichen, bietet das Unternehmen umfangreichen Hard- und Software-Support an. Neben Einstiegskits und Evaluierungsboards gibt es eine Reihe an Applikationskits. Mit dem Aurix Development Studio steht ein kostenloses Toolkit für Softwareentwicklung und Testing bereit. Im Aurix-Forum können sich Entwickler bei Fragen miteinander austauschen.
Infineon ist Aussteller der Electronica virtual.