Alle ins Büro war gestern. Homeoffice ist immer noch heute. Wer sich im Homeoffice eingerichtet hat, weitet dessen Nutzung auch auf den privaten Bereich aus. Wollen Sie zum Beispiel eine eigene Cloud zuhause einrichten und damit unabhängig von externen Anbietern werden, gibt es einiges zu beachten. Dieser Artikel zeigt Ihnen die wesentlichen Schritte beim private Cloud einrichten – schnell, sicher und ohne dabei an Qualität oder Funktionalität einzubüßen.

Private Cloud einrichten

Inhalt

 

Das Wichtigste auf einen Blick

  • Eine Private Cloud bietet erhöhte Sicherheit, Kontrolle und Flexibilität für Daten und Dienste, und kann eine kosteneffiziente, selbst verwaltete Alternative zu großen Cloud-Anbietern darstellen.
  • Zur Einrichtung einer privaten Cloud stehen verschiedene Optionen wie externe Festplatten am Router, NAS-Systeme und Raspberry Pi zur Verfügung, die je nach Bedarf unterschiedliche Funktionen und Leistungsgrade bieten.
  • Die Verwaltung einer privaten Cloud beinhaltet regelmäßige Datensicherungsprozesse zum Schutz vor Datenverlust, Aktualisierungen und Wartungsarbeiten sowie die Möglichkeit zur Skalierung und Erweiterung der Ressourcen, um den Bedürfnissen des Unternehmens gerecht zu werden.

Private Cloud: Die ideale Lösung für Ihre Daten

Stellen Sie sich vor, Sie haben die volle Kontrolle über Ihre Daten. Sie wissen genau, wo sie gespeichert sind und wer darauf Zugriff hat. Mit einer privaten Cloud ist das möglich. Sie bietet nicht nur erhöhte Sicherheit, sondern auch eine hohe Kontrolle und Flexibilität über Ihre Daten und Dienste.

Egal ob Sie ein kleines Unternehmen führen oder einfach nur Ihre persönlichen Dateien sicher und organisiert halten wollen, eine Private Cloud ist die ideale Lösung für Sie. Sie ist sicher, flexibel und vollständig unter Ihrer Kontrolle. Und das Beste daran? Sie können sie ganz einfach selbst einrichten, sogar als Alternative zu Google Drive!

Was ist eine Private Cloud?

Eine Private Cloud ist mehr als nur eine Sammlung von Daten auf einem Server. Sie ist ein leistungsfähiger Dienst, der ausschließlich für ausgewählte Benutzer verfügbar ist und Ihnen erweiterte Steuerungs- und Anpassungsoptionen bietet. Aber was macht sie so besonders?


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Erstens bietet eine Private Cloud ein höheres Maß an Sicherheit und Datenschutz, da sie dedizierte Ressourcen und lokale Hostinginfrastrukturen verwendet. Zweitens ermöglicht sie die Virtualisierung, was bedeutet, dass Anwendungen virtuell in der Cloud betrieben werden können. Schließlich ist die eigene Cloud zu Hause eine ernsthafte Alternative zu großen Cloud-Dienstleistern, da sie Kosteneinsparungen, verbesserte Datensicherheit und lokalen Serverstandort ermöglicht.

Warum eine Private Cloud wählen?

Sie fragen sich vielleicht, warum Sie eine Private Cloud wählen sollten, wenn es doch so viele öffentliche Cloud-Dienste gibt. Die Antwort ist einfach: Private Clouds bieten eine vollständige Kontrolle über Daten und IT-Infrastruktur und erhöhen dadurch die Datensicherheit.

Mit einer privaten Cloud haben Sie die Möglichkeit, eigene Sicherheitsprotokolle festzulegen und so Ihre Daten vor Sicherheitsverletzungen zu schützen. Darüber hinaus bietet die Private Cloud eine ideale Lösung für Unternehmen, denen hohe Performance und absolute Systemkontrolle wichtig sind. Und schließlich sichert die eigene Einrichtung einer privaten Cloud die Datenhoheit und Unabhängigkeit von großen Anbietern.

Optionen für die Einrichtung einer privaten Cloud

Private Cloud einrichten RouterJetzt, da Sie die Vorteile einer privaten Cloud kennen, fragen Sie sich vielleicht, wie Sie eine einrichten können. Es gibt verschiedene Optionen zur Wahl, wie externe Festplatten am Router, NAS-Systeme und Raspberry Pi.

Jede dieser Optionen hat ihre eigenen Vorteile und Nachteile.

  1. Externe Festplatten am DSL Router sind eine kostengünstige und einfache Lösung.
  2. NAS-Systeme bieten erweiterte Funktionen.
  3. Raspberry Pi ist eine flexible und leistungsfähige Option.

Im Folgenden werden wir jede dieser Optionen näher betrachten.

Externe Festplatte am Router

Die Verwendung einer externen Festplatte am Router ist ein einfacher und kostengünstiger Weg zur eigenen Cloud am DSL-Router. Diese Methode ist besonders geeignet, wenn Sie nur eine begrenzte Menge an Daten speichern müssen und keine erweiterten Funktionen benötigen.

Viele moderne Router verfügen über USB-Ports, die den Anschluss von externen Festplatten ermöglichen und über integrierte Funktionen für die Netzwerkfreigabe. Die angeschlossene externe Festplatte wird so eingerichtet, dass sie über das lokale Netzwerk als einfache Form der privaten Cloud zugänglich ist.

NAS-Systeme

NAS-Systeme (Network Attached Storage) sind spezielle Geräte, die für das Speichern und Teilen von Daten im Netzwerk entwickelt wurden und als persönliche Cloud Server eingesetzt werden können. Im Vergleich zu einfachen externen Festplattenlösungen bieten sie zusätzliche Funktionen wie Benutzerverwaltung, automatische Backups und Medienserver-Funktionalitäten.

Beim Einsatz von NAS-Systemen ist es wichtig, dass sie eine Fernzugriffsmöglichkeit bieten. Dies wird in der Regel über DynDNS-Dienste ermöglicht, die den Zugang von außerhalb des eigenen Netzwerks ermöglichen.

Raspberry Pi

Eine weitere Option zur Einrichtung einer privaten Cloud ist der Einsatz eines Raspberry Pi. Dieser kleine, kostengünstige Computer kann als leistungsfähiger Cloud-Server eingesetzt werden.

Nextcloud und Owncloud sind zwei Open-Source-Projekte, die auf dem Raspberry Pi installiert werden können, um Daten sicher zu teilen und die Zusammenarbeit zu erleichtern. Bitte beachten Sie jedoch, dass die Einrichtung eines Raspberry Pi als Cloud-Server technische Versiertheit erfordert.

Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Einrichtung einer privaten Cloud

Eigene Cloud zuhause

 

Jetzt, da Sie die verschiedenen Optionen zur Einrichtung einer privaten Cloud kennen, ist es Zeit, tiefer einzutauchen und tatsächlich eine zu erstellen. Die Einrichtung einer privaten Cloud erfordert eine stabile Internetverbindung und einen Router, der ständig in Betrieb ist, sowie solide PC-Kenntnisse.

Im Folgenden finden Sie eine detaillierte Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Einrichtung einer privaten Cloud zu Hause als Beispiel mit einem Raspberry Pi. Diese Anleitung führt Sie durch alle notwendigen Schritte, von der Vorbereitung und Installation bis hin zum Zugriff und der Sicherheit.

Vorbereitung

Bevor Sie mit der Einrichtung Ihrer privaten Cloud beginnen können, müssen Sie sich zunächst um die nötige Hardware kümmern. Sie benötigen:

  • ein Server-System, wie beispielsweise einen Raspberry Pi
  • ein Gehäuse für den Raspberry Pi
  • ein Netzteil für den Raspberry Pi
  • ein LAN-Kabel, um den Raspberry Pi mit Ihrem Netzwerk zu verbinden.

Außerdem benötigen Sie ausreichend Speicherplatz für Ihre Cloud-Daten. Hierfür können Sie eine externe Festplatte oder eine Micro SD-Karte verwenden. Bei der Auswahl der Micro SD-Karte ist es wichtig, auf hohe Lese- und Schreibgeschwindigkeiten zu achten, um die Leistung bei der Dateiverarbeitung zu optimieren.

Installation und Konfiguration

Nach der Vorbereitung, (u.a. Installation des Betriebssystems) kommt der wichtigste Teil der Einrichtung Ihrer privaten Cloud: die Installation und Konfiguration. Hierzu gehört die Einrichtung eines Datenbank-Servers, die Konfiguration eines Webservers und die Installation der Cloud-Software.

Für die PHP- und Datenbank-Funktionalitäten der Cloud-Software sind zusätzliche Pakete notwendig. Zur Einrichtung des Datenbank-Servers müssen die folgenden Pakete installiert werden:

  • php8.2-fpm
  • php8.2-mysql
  • mariadb-server
  • mariadb-client

Zugriff und Sicherheit

Nach der Installation und Konfiguration Ihrer privaten Cloud müssen Sie sicherstellen, dass Sie darauf zugreifen können und dass Ihre Daten sicher sind. Das Zugangsmanagement in der eigenen Private Cloud ermöglicht es, individuell zu bestimmen, wer welche Rechte hat.

Für die Vergabe von Zugriffsrechten auf Datenbankressourcen müssen sicherheitsrelevante Datenbankbenutzer und entsprechende Rechte angelegt werden. Darüber hinaus sollten Sie eine SSL-Verbindung einrichten, um die Sicherheit der Datenübertragung zu gewährleisten.

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Am Beispiel eines Synology NAS Server zeigen wir Schritt für Schritt wie diese zusammenbaut, installiert, einrichtet und absichert. Damit ist ein reibungsloser Start in die Welt der NAS Server garantiert.

Unboxing

Diskstation zusammenzubauen und zu verkabeln

Diskstation-Manager und erstes Administrationskonto

Ersten Speicherpool einrichten

Sicherheitseinstellungen vornehmen

Verwalten und Optimieren Ihrer privaten Cloud

Nachdem Sie Ihre eigene private Cloud eingerichtet haben, ist es wichtig, dass Sie diese effektiv verwalten und optimieren. Eine effektive Verwaltung der privaten Cloud beinhaltet die Sicherstellung von Geschäftskontinuität durch automatische Sicherungs- und Wiederherstellungsoptionen, die Datenverluste minimieren können.

Im Folgenden werden wir uns genauer ansehen, wie Sie Ihre private Cloud verwalten und optimieren können, einschließlich Datensicherung und Wiederherstellung, Aktualisierungen und Wartung sowie Skalierung und Erweiterung.

Datensicherung und Wiederherstellung

Eigene Cloud zuhause SicherheitDatensicherung und Wiederherstellung sind entscheidende Aspekte bei der Verwaltung Ihrer privaten Cloud. NAS-Systeme bieten automatische Backup-Funktionen, die Daten von verschiedenen Geräten, einschließlich Fotos, sichern können, sobald ein Gerät mit der Cloud verbunden ist, wie:

  • Windows-PCs
  • Macs
  • Smartphones
  • Tablets

Es ist wichtig, regelmäßig Sicherungen von wichtigen Verwaltungskomponenten zu erstellen und vor Updates automatische Backups durchzuführen. Die Wiederherstellung von Daten in der privaten Cloud sollte leicht durchführbar sein, um schnell auf Datenverluste reagieren zu können.

Aktualisierungen und Wartung

Regelmäßige Aktualisierungen von Cloud-Software sind entscheidend für die Sicherheit und Leistung der privaten Cloud. Außerdem sollten geplante Wartungsarbeiten durchgeführt werden, die für die langfristige Performance und Sicherheit einer privaten Cloud grundlegend sind.

Während Wartungsarbeiten können spezielle Anpassungen notwendig sein, wie das Deaktivieren von DRS-Regeln oder das Entfernen von CD-Einsätzen bei VMs, um einen reibungslosen Ablauf zu gewährleisten.

Skalierung und Erweiterung

Private Clouds können skaliert und erweitert werden, um mit den wachsenden Anforderungen Ihres Unternehmens Schritt zu halten. Insbesondere bei dynamischen Workload-Anforderungen können private Clouds durch die individuelle Anpassung der Speicherkapazität und Rechenleistung geringere Gesamtbetriebskosten erzielen.

Durch den Einsatz von Tools zur Kapazitätsplanung und Automatisierungsmechanismen können Unternehmen in einer privaten Cloud die Verwaltung vereinfachen und Kosten reduzieren.

Alternativen und Ergänzungen zur privaten Cloud

Obwohl die private Cloud viele Vorteile bietet, gibt es auch einige Alternativen und Ergänzungen, die in Betracht gezogen werden sollten. Dazu gehören Online Cloud-Hoster, Hybrid-Clouds und die Multi-Cloud-Strategie.

Im Folgenden werden wir diese alternativen Wege näher betrachten und erklären, wie sie die private Cloud ergänzen oder ersetzen können.

Hybrid-Clouds

Eine Hybrid-Cloud ist eine Kombination aus Privat- und öffentlichen Cloud-Diensten, die als Cloud Lösung fungiert. Sie ermöglicht es Unternehmen, Workloads über verschiedene Cloud-Infrastrukturen hinweg zu managen.

Hybrid-Clouds können Unternehmen verschiedene Vorteile bieten:

  • Kostenersparnis, da nur für die tatsächlich genutzten Ressourcen gezahlt wird
  • Steigerung der Effizienz
  • Höhere Cybersicherheit durch lokale Speicherung sensibler Daten

Multi-Cloud-Strategie

Eine Multi-Cloud-Strategie bietet Flexibilität durch die Nutzung verschiedener Cloud-Anbieter und minimiert Abhängigkeiten von einem einzigen Provider. Unternehmen können die spezifischen Vorteile unterschiedlicher Cloud-Infrastrukturen nutzen, um individuelle Geschäftsanforderungen zu erfüllen, beispielsweise hinsichtlich Compliance und Performance.

Zudem fördert eine Multi-Cloud-Umgebung Innovation durch Zugang zu einer breiten Palette an Tools und Services von verschiedenen Anbietern.

Zusammenfassung

Die Einrichtung Ihrer eigenen privaten Cloud kann eine aufregende und lohnende Erfahrung sein. Sie bietet Ihnen die Kontrolle und Flexibilität, die Sie benötigen, um Ihre Daten und Inhalte sicher und effizient zu verwalten. Von der Auswahl der passenden Hardware und Software bis hin zur Einrichtung und Verwaltung Ihrer privaten Cloud haben wir Ihnen gezeigt, wie es geht. Jetzt liegt es an Ihnen, den nächsten Schritt zu machen und Ihre eigene private Cloud einzurichten.

Egal ob Sie sich für eine externe Festplatte am Router, ein NAS-System oder einen Raspberry Pi entscheiden, die Vorteile einer privaten Cloud liegen auf der Hand. Sie bietet erhöhte Sicherheit, volle Kontrolle und Flexibilität und ist ideal für alle, die ihre Daten sicher und organisiert halten wollen.

Häufig gestellte Fragen

Welche Cloud ist die beste für privat?

Google Drive ist insgesamt einer der besten Cloud-Speicher für Privatpersonen, obwohl in der Gratis-Version die Datei-Freigabe nicht passwortgeschützt oder zeitlich begrenzt werden kann.

Wie erstelle ich eine Private Cloud?

Um eine Private Cloud zu erstellen, installieren Sie Cloud-Software auf einem Private Cloud-Server und greifen von anderen Computern im Firmennetzwerk darauf zu, um Speicher und Rechenleistung zu nutzen.

Was kostet eine Private Cloud?

Eine private Cloud kann je nach Anbieter und Speichergröße zwischen 15 € und 240 € pro Jahr kosten. Ihre individuellen Anforderungen und Prioritäten werden bestimmen, welche Kosten für Sie angemessen sind.

Wie funktioniert eine Private Cloud?

Eine Private Cloud funktioniert, indem die IT-Infrastruktur über private Rechenzentren gehostet wird, wodurch Unternehmen ausschließlich eigene Server-Ressourcen nutzen und diese nicht mit anderen teilen. Dies ermöglicht einen isolierten Zugang für einen einzelnen Kunden und wird typischerweise lokal im Rechenzentrum des Kunden gehostet.

Autorenangabe
Jens Struck

Jens Struck ist Geschäftsinhaber, Journalist und Web-Designer bei der German Online Publisher GbR in Ried.