wzr0913Die Glimmerglaskeramik „Vitronit“ vom Werkstoffzentrum Rheinbach (WZR) erfreut sich immer größerer Beliebtheit unter Konstrukteuren und Entwicklungsingenieuren. Insbesondere wenn Kunststoffe oder Metalle an ihre Grenzen stoßen, ist dieser porenfreie Keramik-Werkstoff eine gefragte Alternative. Er ist bis 1000 °C temperaturbeständig und lässt sich mit herkömmlichen Werkzeugen spangebend bearbeiten. Inzwischen werden daraus hochwertige Prototypen und Serienteile mit bisweilen erstaunlichen Eigenschaften gefertigt.

Die Glaskeramik Vitronit ist ein moderner Konstruktionswerkstoff von hoher Güte. Wenn beispielsweise hochtemperaturbeständige Bauelemente benötigt werden, die auch elektrisch isolieren sollen, eignet sich Vitronit besser als Metalle oder Kunststoffe. Da zudem die thermische Dehnung dieser Glaskeramik jener von Stahl sehr ähnlich ist, lassen sich auch Verbundlösungen verwirklichen. Zu den weiteren entscheidenden Vorteilen von Vitronit gehört die gute mechanische Bearbeitbarkeit mit herkömmlichen Präzisionswerkzeugen.

Viele Konstrukteure und Produktentwickler lassen nicht nur Prototypen, sondern zunehmend auch einbaufertige Serienteile aus Vitronic herstellen. Oberflächengüten von Ra <0,2 µm lassen sich erzielen.

Nach der Formgebung ist kein Brennprozess mehr erforderlich. Einbaufertigen Kundenteile Das sind beispielsweise elektro- und wärmeisolierende Formteile, die sich in der Anwendung durch eine hohe Beständigkeit gegen häufige Temperaturwechsel, Korrosion und Chemikalien bewähren müssen. Auch Flansche, Chargierelemente, Verschleißteile sowie Verbindungs- und Antriebselemente (Schrauben, Gewindestangen) entstehen aus dieser Glaskeramik. Das konstruktive Potenzial von Vitronit sei noch längst nicht ausgeschöpft

Der Werkstoff ist serienmäßig weiß, porenfrei und nicht ausgasend. Die Dichte des Werkstoffs liegt bei 2,66 g/cm3 und sein Wärmeausdehnungskoeffizient zwischen 9,5 x 10-6K-1 und 11,3 x 10-6K-1. Die Wärmeleitfähigkeit beträgt 1,72 W/mK (bei 25 °C). Besonders erwähnenswert sind außerdem die elektrische Durchschlagsfestigkeit von 12 kV/mm, die Biegefestigkeit von 120 MPa und die Druckfestigkeit von 450 MPa. Mit seinen Festigkeitswerten liegt Vitronit etwas unter den Keramik-Werkstoffen Aluminiumoxid und Zirconiumoxid.