Die Nachfrage nach nach neuen nachhaltigen Kunststoffen, die auch recycelbar sind, steigt. Das gilt auch für Thermoplaste, die häufig in der Automobilindustrie eingesetzt werden. Neben einer Technologie zur Materialmodellierung, die den Kohlenstoffanteil in Kunststoff um 60 % reduziert, finden Sie hier weitere Thermoplast Neuheiten, mit denen sich u. a. Gewicht einsparen und weitere Vorteile erschließen lassen.
Inhalt
24.01.2023 | Sumika Polymer Compounds Europe (SPC Europe) und Hexagon Manufacturing Intelligence arbeiten gemeinsam daran, die Leistung neuer nachhaltiger Thermoplaste (PP) für die Automobilindustrie zu digitalisieren. Ingenieure können auf Basis von diesen Thermoplasten recycelbare Bauteile entwickeln und so die Kohlenstoffbilanz künftiger Fahrzeuge reduzieren.
Plastik Recycling aus und für die Industrie u. a. Anwendungen
Die Materialien Thermofil HP aus Kurzglasfaser Polypropylen (GF-PP) und Thermofil Circle aus rezykliertem Polypropylen (GF-rPP) von Sumika Polymer Compounds profitieren von nachhaltigen Herstellungs- und Recyclingverfahren und bieten den Automobilherstellern Eigenschaften wie eine Leistungsfähigkeit, die mit herkömmlichen technischen Kunststoffen vergleichbar ist. Jedoch bieten die neuen Thermoplaste eine bis zu 60 % geringere Kohlenstoffbilanz.
Ein zunehmender Anteil der heutigen PP Kunststoffe wird im Vergleich zu Polyamiden (PA) zurückgewonnen und recycelt. Von denen werden bis zu 70 % in Abfall-zu-Energie Initiativen verwendet oder landen auf Deponien. Hier gibt es noch erheblichen Verbesserungsbedarf. Die neuen recycelten Thermoplaste von Sumika sind für die Kreislaufwirtschaft konzipiert. Die Kunststoffe tragen zur Reduzierung von Kunststoff-Abfällen am Ende der Lebensdauer von Fahrzeugen bei.
Kunststoffe können bis zu 20 % des Gesamtgewichts eines Autos ausmachen. Ihre Anwendungen nehmen mit dem fortschreitenden Ersatz von Metallen zu. Der Einzug der Elektromobilität hat den Bedarf an Leichtbauteilen erhöht. Hiermit werden die Energieeffizienz von Fahrzeugen maximiert und das beträchtliche Gewicht von Akkupacks verringert. Zudem müssen die Entwickler auch Eigenschaften wie die Umweltverträglichkeit während des gesamten Lebenszyklus berücksichtigen.
Weltweit erstes Urban Bike aus recyceltem Kunststoff
„Begrenzte Daten zum Material Verhalten behindern nachhaltige Innovationen in der Elektromobilität, weil die Automobilentwickler neue Werkstoffe nicht den strengen virtuellen Haltbarkeits- und Sicherheitstests unterziehen konnten, welche für die Zulassung im Automobilbereich notwendig sind“, sagte Guillaume Boisot, Leiter des Center of Excellence Material bei Hexagon. „Unsere einzigartige Multiskalen Technologie zur Materialmodellierung beschleunigt die Einführung der bahnbrechenden recycelten Thermoplaste von SPC Europe. Sie gestattet es den Produktentwicklern, Bauteile präzise zu simulieren und den etablierten Tests und Validierungen in der Automobilindustrie zu unterziehen.“
Mit den zur Verfgügung gestellten technischen Daten können Entwickler thermoplastische Kunststoffe in neuen Designs bewerten. Ersetzen sie dann herkömmliche technische Kunststoffe, können damit nachhaltigere Fahrzeuge hergestellt werden. „Unsere Thermofil kurzglasfaserverstärkten thermoplastischen Kunststoffe bieten eine gleichwertige Leistung wie herkömmliche technische Kunststoffe und gleichzeitig einen viel geringeren CO2 Fußabdruck. Mit ihnen lassen sich die Design Herausforderungen bestens erfüllen, die eine nachhaltige E-Mobilität mit sich bringt“, sagte Bruno Pendélio, Marketingmanager für SPC Europe. „Mit der Gewichtung der Automobilbauteile unserer Kunden lassen sich physische Materialprüfungen und Prototypenbau reduzieren.“
Die Kooperationspartner führen ein detailliertes und strenges Test- und physikalisches Validierungsprogramm durch, um hochpräzise mehrskalenbasierte Verhaltensmodelle für die thermoplastischen Kunststoffe an recycelten PP-Typen zu erstellen. Jede Materialqualität verfügt über ein Modell, das die mechanische und ökologische Leistung der Thermoplaste während des gesamten Lebenszyklusses eines Bauteils simuliert. Auf die verschlüsselten unternehmenseigenen Material Modelle können die Kunden von SPC Europe über die Digimat-Software von Hexagon zugreifen. Digimat ist mit gängigen CAE Softwaretools wie MSC Nastran, Marc und Software von Drittanbietern kompatibel. Es lassen sich genaue Analysen mit etablierten digitalen Engineering Workflows durchführen.
Hexagon stellt aus auf der Hannover Messe 2023.
11.05.2022 | Mit dem Ultramid A3U44G6 DC OR (PA66 - GF30 FR) erweitert BASF das Portfolio an flammgeschützten technischen Kunststoffen bei der Herstellung von Elektrofahrzeugen. Die hohen technische Anforderungen in der Elektromobilität erfordern innovative Lösungen auf Basis von PA66. Bei dem bereits bewährten Ultradur (PBT) kann die Farbstabilität besonders in dem branchenweit stark nachgefragten Orange (RAL 2003) weitestgehend gewährleistet werden.
01.09.2021 | Das thermoplastische Polyimid Aurum ist ein hoch hitzebeständiger Super-Engineering Kunststoff mit hoher Produktionseffizienz im Spritzgussbereich. Das Thermoplast stellt die konventionelle Meinung infrage, dass Polyimid zwar sehr leistungsfähig, aber nur schwer zu verarbeiten ist. Bieglo stellt als Distributor für PI Meldin von Saint-Gobain das PI Portfolio vor.
07.07.2020 | Das Hoch Temperaturen Polyamid Luvocom 3F PA wurde speziell für den extrusionsbasierten 3D-Druck wie FFF konzipiert. Das Filament von Lehvoss zeigt eine optimierte Verdruckbarkeit und zu PA 6 vergleichbare mechanische Eigenschaften bei gleichzeitig reduzierter Wasseraufnahme und höherer Temperaturen Beständigkeit. Das flammbeständige Luvocom 3F PA KK 50056 BK FR hat außergewöhnliche Eigenschaften.
15.06.2020 | Die halogenfreien, flammgeschützten (HFFR) Technyl One Polyamide von Domo (Vertrieb: Ultrapolymers) ermöglichen in der zweiten Generation sehr lange Werkzeugstandzeiten. Die Korrosivität der Polyamide ist erheblich geringer als die von Vergleichstypen. Die HFFR Polyamide ermöglichen besonders lange Standzeiten von Werkzeugen.
25.09.2019 | „Brüggolen TP-P1810“ von Brüggemann ermöglicht erstmals eine signifikante Verbesserung der oft kritischen Fließeigenschaften von Polyphthalamiden (PPA, wie PA6T, PA6T/6I, PA6T/6.6 etc.) unter Erhalt des mechanischen Eigenschaftsprofils. Compoundierer und Spritzgießer können damit das Verarbeitungsfenster deutlich verbreitern und hohe Kosteneffizienz mit anwendungsspezifischer Optimierung verbinden.
12.03.2019 | In enger Zusammenarbeit mit Joma-Polytec und der Daimler AG Tochter Mercedes-Benz Fuel Cell ist es gelungen, einige Komponenten des Brennstoffzellen Systems aus dem technischen-Kunststoff „Ultramid“ von BASF herzustellen. Eingesetzt wird er serienmäßig im neuen „Mercedes GLC F-Cell“, der mit einer Kombination aus Brennstoffzelle und nachladbarer Lithium-Ionen-Batterie ausgestattet ist.
19.09.2016 | Der Einsatz von elektrischen Bauelementen mit hoher energetischer Dichte fordert eine effiziente Ableitung der entstehenden Wärme bei gleichzeitiger Beibehaltung der elektrischen Isolator Eigenschaften der verwendeten Kunststoffmaterialien. HPF The Mineral Engineers hat neuartige Füllstoffkonzepte für Thermoplaste und Duroplaste entwickelt.
Durch die langjährige Erfahrung bei der Aufbereitung und Veredelung mineralischer Füllstoffe ist es nun mit Silatherm und den Weiterentwicklungen Silatherm Plus sowie Silatherm Advance gelungen, Füllstoffe zu entwickeln, die eine deutliche Steigerung der Wärmeleitfähigkeit in Kunststoffen bewirken.
Mit einer speziell oberflächenmodifizierten Silatherm Plus Type konnten beispielsweise in Epoxidharz Gießmassen Werte von über 4 W/mK erzielt werden. Gleichzeitig verleihen diese Füllstoffe Thermo- und Duroplasten bessere mechanische Festigkeiten.
12.10.2016 | Die BASF reagiert auf diese Weiterentwicklung der Motorenkonzepte mit einem abgestimmten Portfolio von Polyamid PA6 und PA66 Typen, die die gestiegenen Anforderungen an die eingesetzten Materialien, ihre mechanischen Eigenschaften und Temperaturen Beständigkeit erfüllen. Die Thermoplasten sind je nach Basispolymer und Stabilisierungssystem bis 220°C wärmealterungsbeständig und verfügen über eine ausgezeichnete Berstdruck- und Schweißnahtfestigkeit.
14.01.2014 | Mit PP (Polypropylen) schließt German Reprap jetzt eine wichtige Lücke im Angebot an Verbrauchsmaterial für 3D-Drucker. Damit können nun auch gefahrlos Teller, Tassen oder andere Behälter für Lebensmittel sowie Kinderspielzeug gedruckt werden. Das exklusiv hergestellte Material ist lebensmittelecht und entspricht den US-amerikanischen Regularien für Lebensmittelsicherheit (FDA) und den entsprechenden Standards der EU.
Polypropylen (PP) ist ein teilkristalliner, thermoplastischer Kunststoff. Das lebensmittelechte Material eignet sich zur Herstellung von Objekten, die mit Lebensmitteln in Kontakt kommen oder als Spielzeug für Kinder eingesetzt werden. Vergleichbar mit vielen PP-Produkten aus dem Alltag (Butterbrotdosen, Küchenutensilien, etc.) hat das Material eine leicht seifige Haptik und weist eine leichte Flexibilität auf.
PP lässt sich mit bester Schichthaftung bei 210 °C sehr gut drucken. Auch auf kaltem Druckbett haftet das Material sehr gut, wobei die erste Schicht tief aufzutragen ist. Auf einem heißen Druckbett bei 80° bis 90 °C ist die Haftung ideal. Mit PP gedruckte Teile sind sehr elastisch und auch bei dünnen Strukturen recht stabil. PP kann mit allen Druckern verwendet werden, die über ein 3 mm Hot-End verfügen. Allerdings erfordert PP ein spezielles Druckbett, das in den Größen 460 x 400 x 2 mm und in 230 x 230 x 2 mm für Protos V2 und andere Drucker des Anbieters erhältlich ist. Das PP-Filament gibt es in schwarz und in 3 mm Strangdicke.
24.05.2012 | Der Hightech Kunst Stoff Lauramid von Handtmann Elteka erhält ein neues Werkstoffkurzzeichen. Das bisher nach DIN mit "PA 12 G" bezeichnete Gusspolyamid heißt gemäß aktueller EU DIN EN 15860 nun "PA 12 C". Dabei steht "C" für den englischen Begriff für Guss, nämlich "cast". Das Hochleistungs Kunst Stoff Polyamid Lauramid spielt seine Vorteile gegenüber einfacherem Kunststoff u. a. durch seine spezielle Herstellungsart aus.
Angela Struck ist freie Journalistin und Geschäftsführerin der Presse Service Büro GbR in Ried.
Homepage