Ob es sich um Industrieroboter oder Cobots handelt: Ohne passende Software und ein interaktives Roboter programmieren läuft nichts bzw. nichts einfach. Mit neuen Trends wie Cloud-basierten Programmen oder der Verwendung von künstlicher Intelligenz wird die Roboterprogrammierung immer leichter und damit zunehmend effizienter wird. Lesen Sie, wie das gehen kann und welche Software es dafür schon gibt.
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22.06.2023 | Der Artiminds Robotics Bereich Advanced Robotics präsentiert zur Automatica 2023 mit den hauseigenen Softwarelösungen programmierte Anwendungen. Die Tools Robot Programming Suite (RPS) und Artiminds Learning & Analytics for Robots (LAR) vereinfachen dank des Low-Code-Ansatzes das Programmieren sensorbasierter Roboter-Anwendungen. Damit machen sie das Automatisieren bisher nur manuell lösbarer Fertigungsaufgaben möglich.
Die zur Automatica gezeigten sensorbasierten Anwendungen kommen aus den Bereichen Kabel-Handling, Oberflächenbearbeitung und mechanische Montage. Artiminds fungiert hier als ganzheitlicher Partner für sensor-adaptive Robotik.
Sicherheitsbremse schützt Robco Roboter-Bausatz
Dank intelligenter Algorithmen lassen sich mit neuen Features insbesondere kraft- und bildgeregelte Prozesse per Drag-and-drop von vordefinierten Funktionsbausteinen einfach und robust programmieren. Verschiedene Applikationen mit Robotern von Kuka, Fanuc und Universal Robots demonstrieren die Bandbreite an Anwendungsmöglichkeiten.
Als Highlight präsentiert eine Kabel-Handling-Anwendung mit einem Kuka Roboter das robuste Detektieren, Abgreifen und Fügen frei hängender, biegeschlaffer Teile. Die von Artiminds entwickelte Softwarelösung für diese komplexe 2,5 D-Anwendung kombiniert 2D-Laserscanner, Kraftregelung und eigens dafür entwickelte Schnittstellen sowie intelligente Funktionsbausteine in Artiminds RPS. Zunächst wird das Scan-Ergebnis mit der Roboterbewegung verrechnet, um den korrekten Abgreifpunkt zu finden. Es folgt eine kraftgeregelte Fügeoperation.
Ein Fanuc-Roboter zeigt die Live-Teachpunkt-Optimierung beim End-of-Line-Testing. Hierbei steckt der Roboter ein Prüfkabel kraftgeregelt in Elektronik-Komponenten und löst dieses wieder. Die Bauteile bewegen sich auf Werkstückträgern über eine Linearachse vor- und rückwärts. Die unterschiedlichen Toleranzen der Werkstückträger gleicht der Roboter automatisch durch Kompensation des Drifts in Anfahrposition und Taktzeit aus.
Ein Cobot von Universal Robots (UR) demonstriert, wie sich Werkzeugpfade für Bauteile wie Formschalen mit komplexen Konturen erstellen lassen. Mit dem CAD2 Path-Feature werden CAD-Modelle in die Software geladen. Daraus werden Pfade generiert, die anschließend kraftgeregelt abgefahren werden.
Als zentraler Daten-Hotspot aggregiert die LAR-Demo alle Echtzeit-Sensordaten der drei Anwendungen. Die im Prozess auftretenden Toleranzen und Kräfte werden automatisch analysiert und ausgewertet. Zusammen mit Informationen wie Runtime, Zykluszeiten oder Fehlermeldungen visualisieren Dashboards die Ergebnisse anschaulich.
Artiminds stellt aus auf der Automatica 2023.
30.05.2023 | Mit dem User Interface Kuka.Usertech hat Kuka die Konfiguration seiner Robotersteuerungen vereinfacht. Durch die benutzerfreundliche Oberfläche lassen sich mit der Software-Erweiterung Applikationsbefehle einfach erstellen und anwenden. Die Software stattet den Nutzer über einen Editor mit Graphical User Interface (GUI) über komplexe Routinen in der Kuka Robot Language (KRL) mit einfachen Inline-Formularen und Status Keys aus. Diese Applikationsbefehle zum Roboter programmieren werden zum Beispiel als Status Keys für einzelne Anwendungen oder in Form von Skripten für ganze Bedienabläufe in Kuka.Workvisual angelegt.
Selbst wenn Sie bislang noch keine Verwendung von Kuka.Usertech gehabt haben, lässt sich mit den erstellten Inline-Formularen, Status Keys, Schaltflächen und Meldungen die Steuerung des Roboters auf ihrem Bediengerät problemlos einrichten. Status Keys sind Schaltflächen auf dem Smartpad, über die oft wiederholte Befehle schnell und einfach eingegeben werden. Inline-Formulare sind vordefinierte Eingabemasken in Form von Templates, die den Einsatz von KRL-Routinen problemlos gestatten.
Die ganze Welt der Igus Roboter
Die Robotersteuerung lässt sich über die Benutzeroberfläche der Schnittstelle in wenigen Schritten konfigurieren und der Roboter ist schnell betriebsbereit.
Kuka stellt aus auf der EMO 2023.
Die neue Benutzerschnittstelle punktet besonders mit ihrer User Experience (UX). Ein intuitiv nutzbarer Editor auf dem PC mit Standard-Benutzeroberfläche sorgt für hohe Effizienz und bietet die Möglichkeit, die Konfigurationsdateien schnell und einfach per Drag-and-drop zu erstellen. Ein Eingreifen in die KRL ist durch das User Experience Design nicht erforderlich. Im Anschluss werden die Befehle als Optionspakete auf das Handbediengerät Kuka Smartpad für die Steuerung übertragen. Kopierfehler an den Benutzer-Schnittstellen werden so vermieden. Der Roboter ist schnell einsatzbereit.
Die vorkonfigurierten Inline-Formulare führen für den Menschen zu einer sicheren Bedienbarkeit des Computer Editors. Eingabefehler werden auf der graphischen Benutzeroberfläche direkt angezeigt und nicht erst beim Testen der Roboter-Steuerung entdeckt. Die Schnittstelle Kuka.Usertech ist mit allen Technologiepaketen des Herstellers kombinierbar.
Kuka stellt aus auf der Automatica 2023.
15.02.2022 | Mit der Integration vom Roboter in die Werkzeugmaschine lassen sich die Vorteile der Automatisierung voll ausschöpfen. Mit der Entwicklung einer einheitlichen Programmierumgebung schafft Mitsubishi Electric eine direkte Robotersteuerung, mit der die Roboterprogrammierung über G-Codes im CNC Bearbeitungszentrum erfolgen kann.
30.09.2020 | Die Robot Programming Suite RPS von Artiminds Robotics ermöglicht die Automation der THT-Bestückung. Die Software zur Roboterprogrammierung bringt einem Industrieroboter kraftgesteuerte Prozesse wie das Abtasten von Oberflächen oder kontrollierte Fügen bei – und das ganze per Drag and Drop.
Die große Herausforderung der THT-Bestückung liegt insbesondere in der Nachgiebigkeit von Metall und Kunststoff. Auch die Toleranzen der Bauteilgehäuse und die vielen Varianten an elektronischen Bauelementen erhöhen die Schwierigkeit. Deshalb wird diese filigrane, präzise Arbeit heute meist noch manuell durchgeführt. Sie ist mit einem hohen Aufwand verbunden.
Mit der Software Robot Programming Suite RPS von Artiminds Robotics lässt sich die THT-Bestückung mit Robotern automatisieren. Über eine grafische Oberfläche programmiert und konfiguriert der Anwender seine Roboter Applikation ganz einfach per Drag and Drop. Eine Bibliothek mit über 50 Templates steht für die Programmierung zur Verfügung.
Die Templates bilden verschiedene Funktionen und Bewegungen ab. Je nach Beschaffenheit des elektronischen Bauteils wählt der Anwender den Steckvorgang aus zwei Suchvorlagen aus. Die Spiralsuche platziert die Elemente über eine kraftgeregelte Kreisbewegung und kann so auch abweichende Löcher lokalisieren.
Forschungsprojekt für KI basierte Roboter Kalibrierung
Bei der Spike-Suche werden Löcher durch Picken ermittelt. Empfindliche Teile wie Stifte verbiegen dabei nicht. Die Parametrierung erfolgt über intuitive Wizards. Diese fragen alle relevanten Daten während der Programmierung ab. Kurze Anleitungen per Video unterstützen den User zusätzlich.
Der große Vorteil der RPS liegt in der Kombination von Online Programmierung und Offline Programmierung. Offline kann der Roboter auch im laufenden Betrieb eingelernt und das Programm in der Simulation visualisiert werden. Der automatisch generierte Code wird dann direkt in die Steuerung übertragen. Änderungen kann der Anwender offline in der RPS oder online direkt am Roboter vornehmen und in die Software zurückspielen. Das spart Aufwand bei der Inbetriebnahme sowie Prozessoptimierung der Roboter und reduziert die Wartung.
In Applikationen bei Visomax bedienen sich die Experten der Software zur Roboterprogrammierung. Die Anlagen zur Oberflächenveredelung müssen auf verschiedenen Bauteilen vorhandene Fehlerstellen erkennen, diese kraftgeregelt anfahren und anschließend auspolieren.
11.05.2020 | Artiminds startet ab dem 20. Mai 2020 die Webinar-Reihe Automatisieren mit Robotern. Diese soll Unternehmen zeigen, wie ein schlanker Einstieg in die Robotik gelingt und welche Anforderung die Verantwortlichen bei der Integration von Robotern zu meistern haben. Artiminds Robotics ist ein Softwareunternehmen, das sich auf die einfache und intuitive Programmierung und den durchgängigen Einsatz von Robotern spezialisiert hat. Die Webinar-Reihe umfasst neun Termine und zwei Themenschwerpunkte.
Das Webinar 5 Tipps für den schnellen, flexiblen und zukunftssicheren Einsatz von Robotern zeigt, wie sich Roboter vor folgendem Hintergrund schnell und nachhaltig integrieren lassen: Roboter ermöglichen es Unternehmen aller Größen, flexibel und kosteneffizient zu automatisieren. Häufig jedoch hindern ihre technologische Komplexität, die hohen Kosten für die Hardware und der Schulungsaufwand für Mitarbeiter Unternehmen am Einstieg in die Robotik.
Im Webinar Einfache und herstellerunabhängige Roboterprogrammierung – so gelingt Ihr Einstieg in die Robotik erfahren die Teilnehmer konkret, wie sie mit der Software Artiminds Robot Programming Suite Anwendungen flexibel und einfach konfigurieren, Sensorik-Komponenten robust integrieren und Online- sowie Offline-Programmierung miteinander kombinieren können.
Smart Maintenance: Welchen Einfluss hat die Industrie 4.0?
Moritz Rothe, Webinar-Referent und Business Development Manager bei Artiminds erklärt: „Die Zahl der weltweit installierten Industrieroboter nimmt rasant zu. Flexibilität, die hohe Präzision und digitale Fertigungsumgebungen sind Treiber dieser Entwicklung. Doch gleichzeitig wird auch das Angebot an Robotern immer vielfältiger und komplexer, während es an spezialisierten Robotik-Experten mangelt. Das Webinar verdeutlich, wie Software hier unterstützen kann.“
Die Teilnahme an den Webinaren ist kostenfrei. Ein Webinar dauert 60 Minuten und wir auch in Englisch angeboten. Das sind die Termine:
13.01.2020 | ABB Roboter für den 3D-Druck lassen sich jetzt in nur 30 Minuten programmieren. Dafür wurden Funktionalitäten in die Simulations- und Offline-Programmier-Software „Robotstudio“ integriert. Die Neuheit wird nun erstmals auf der Robotik Messe Irex in Japan vorgestellt. Dank der neuen Software, die Teil des Powerpac-Portfolios ist, müssen Unternehmen keine manuelle Programmierung mehr durchführen und können so 3D Druck Bauteile schneller fertigen.
Das 3D Printing Powerpac unterstützt als Teil von Robotstudio eine Vielzahl von 3D-Drucker Anwendungen. Darunter befinden sich Schweißen und Drucken mit Granulat oder Beton. Es eignet sich für die Produktion kleiner Volumina in hoher Variantenvielfalt.
Konventionelle, maschinelle 3D-Druckverfahren sind zeitaufwendig: Für die Programmierung der Druckpfade sind Millionen Punkte und Bahnen zu plotten. Mit dem 3D Printing Powerpac lässt sich das Standard-Slicer-Softwaredesign in die Simulationsumgebung und den ABB Roboter-Code „übersetzen“. Damit können Anwender das CAD-Design bis hin zur finalen Modellierung des Produkts in einer halben Stunde realisieren.
Material und Filament 3D Drucker – langlebig!
Der Markt für 3D-Druck soll laut Marktforscher Markets + Markets bis 2024 auf 34,8 Milliarden US-Dollar anwachsen. Dies ist auch auf die Entwicklung neuer, industrieller 3D-Druck Filament zurückzuführen.
„Mit unserer 3D Druck Software bieten wir unseren Kunden einen zügigeren 3D-Druck. Mit unseren leistungsfähigen ABB Robotern können Unternehmen nun qualitativ hochwertige Objekte für viele industrielle Anwendungen effizient herstellen“, betont Steven Wyatt, Head of Portfolio and Digital des ABB-Geschäftsbereichs Robots und Fertigungsautomation.
10.09.2018 | Das Fraunhofer IPA stellt die Robotersoftware drag+bot vor, die den Programmieraufwand von Robotern auf ein Minimum reduziert. Sie liefert fertige Programmbausteine, die sich über eine graphische Bedienoberfläche schnell und intuitiv zu komplexen Roboterapplikationen zusammenfügen lassen.
Zusätzlich vereinfachen Bedien- und Eingabehilfen die Parametrisierung der Bausteine. Damit sei kein Expertenwissen mehr nötig, um Roboter verschiedener Hersteller umzuprogrammieren.
Die Robotersoftware Pitasc für kraftgeregelte Montageprozesse ermöglicht es, bisher manuell ausgeführte Prozesse wie das Montieren von Schaltschränken, wirtschaftlich sinnvoll zu automatisieren. Die Robotersoftware ist innovativ, weil die einmal modellierte Aufgabe auf neue Werkstückvarianten, andere Robotertypen und auf Roboter anderer Hersteller übertragbar ist. Zudem ist sie ähnlich einem Baukastensystem strukturiert:
Die Robotersoftware enthält vielseitig einsetzbare und wiederverwendbare Programmbausteine, die Systemintegratoren bei der Einrichtung eines Robotersystems individuell zusammenstellen können und die direkt einsetzbar ist. Pitasc ist in drag+bot integriert und kann somit einfach genutzt werden.
Wenn ein Unternehmen beispielsweise Montageprozesse stärker automatisieren möchte, ist es entscheidend, die hierfür technisch und wirtschaftlich geeigneten Prozesse zu ermitteln. Das IPA bietet zu diesem Zweck die Automatisierungs-Potenzialanalyse an, mit der Unternehmen fundiertes Entscheiderwissen über all ihre Montagearbeitsplätze und -linien in der Produktion und geeignete Automatisierungsmöglichkeiten erhalten. So lassen sich „Quick wins“ systematisch erschließen und darauf aufbauend Konzepte erstellen und umsetzen.
Jetzt erfolgt diese Analyse erstmals mithilfe einer App, die eine Datenbasis enthält, den Vergleich einer neu geplanten mit einer bereits realisierten Lösung ermöglicht. Damit lässt sich der Planungsprozess deutlich vereinfachen.
17.06.2018 | Auf Basis ihrer Forschungen ist es dem Startup Rovi Robot Vision weltweit erstmals gelungen, teure traditionelle elektronische Sensoren durch eine neue Software und gängige Kameras zu ersetzen. Wegen der direkten Ansteuermöglichkeit des Motors verwendeten die Tüftler Greifer von Gimatic.
Roboter werden mit verschiedenen Programmiersprachen gesteuert, abhängig vom Modell und Anwendungsfall. Häufig eingesetzt werden C++ und Python, insbesondere in der Robotikforschung und -entwicklung. ROS (Robot Operating System) bietet zudem eine Sammlung von Werkzeugen und Bibliotheken, die speziell für die Robotik konzipiert sind. Die Wahl der Sprache hängt oft von der Komplexität und Spezifikation des Roboters ab.
Das Programmieren eines Roboters erfordert spezifische Software und oft eine zugehörige Programmiersprache. Zunächst definiert man die gewünschten Bewegungsabläufe und Funktionen. Mithilfe von Umgebungen wie ROS (Robot Operating System) oder speziellen Herstellersoftware kann man den Roboter dann Schritt für Schritt instruieren. Je nach Robotermodell können auch grafische Interfaces oder Teach-in-Verfahren eingesetzt werden, um den Ablauf intuitiv zu gestalten.
Für Kuka Roboter wird die hauseigene Programmiersprache KRL (KUKA Robot Language) verwendet. KRL kombiniert Eigenschaften von herkömmlichen Programmiersprachen mit spezifischen Befehlen für die Robotik. Sie ermöglicht es Anwendern, präzise Bewegungsabläufe, Logiken und Bedingungen für den Roboter zu definieren, wodurch er für eine Vielzahl von industriellen Anwendungen optimiert werden kann.
Ein Roboter funktioniert durch die Kombination von Mechanik, Elektronik und Software. Sensoren erfassen Informationen aus der Umgebung, die durch einen Mikrocontroller oder Computer verarbeitet werden. Programmiersprachen geben Befehle, wie sich der Roboter verhalten soll. Antriebssysteme und Aktuatoren setzen diese Befehle in physische Bewegungen um, wodurch gezielte Aktionen ermöglicht werden.
Angela Struck ist freie Journalistin und Geschäftsführerin der Presse Service Büro GbR in Ried.
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