Auf dem Weg zur Industrie 4.0 spielt die Kommunikationstechnik und die dafür ausgelegten Komponenten eine Schlüsselrolle. Es gibt eine Vielzahl von Netzwerken, die miteinander nicht kompatibel sind. Um sie auf einen Nenner zu bringen, damit ein Datenaustausch stattfindet, benötigt man Gateways. Sie verbinden die Netzwerke und übersetzen die Kommunikationsprotokolle. Wir präsentieren hier Gateway Neuheiten für Ihre Fabrik der Zukunft. 

Pepperl Fuchs Gateways

Inhalt


Profinet Gateway für Remote I/O mit S2 Systemedundanz

Pepperl Fuchs Gateway05.12.2023 | Bei der Anbindung einer installierten Gerätebasis an das industrielle Internet der Dinge (IIoT) erwartet man die Integration einer Ethernet basierten Basis Prozesssteuerung und den gleichzeitigen Zugriff auf vollständige Diagnosedaten. Pepperl+Fuchs präsentiert hierfür neue Profinet Gateways für LB- und FB-Remote-I/O-Systeme. Diese unterstützen die Kommunikation über Hart auf den Geräteleitungen. 


IIoT fähige AS Interface Gateways für den Einsatz im Feld

Pepperl Gateways22.11.2022 | Das AS Interface hat sich als einfach und kosteneffizient bei der Einbindung von Aktoren und Sensoren im Feld erwiesen. Seit nunmehr bald 20 Jahren hat sich hier aber an einer der wichtigsten Systemkomponenten, dem ASi Gateway, nichts getan. Die neuen ASi-3 Gateways von Pepperl+Fuchs eröffnen hier komplett neue Möglichkeiten. 


IP67 SPS mit Cloud-Anbindung und Edge Gateway Funktion

Turck SPS Gateway06.08.2020 | Turck hat mit der Tben-L-PLC jetzt die erste IP67-Steuerung mit Edge Gateway weltweit vorgestellt, die eine Codesys SPS integriert hat, und sich direkt an die Cloud anbinden lässt. Sie kann dank Multiprotokoll Technologie gleichzeitig über verschiedene Ethernet-Protokolle kommunizieren. Das robuste Blockmodul bietet im Dual MAC Mode zwei IP-Adressen. 


Erstes Zone-2 Ethernet Gateway für den Ex-Bereich

Turck Ethernet Gateway01.04.2020 | Mit dem ersten Zone-2 Ethernet Gateway für das I/O-System Excom öffnet Turck die Prozessindustrie für Digitalisierung und Industrie 4.0. Sämtliche Prozessdaten gelangen mit diesem Gateway erstmals in ausreichend schnell über einen parallelen Datenkanal in IT Systeme zur Analyse und Auswertung.


Intesis Gateways wachsende Gebäudevernetzung

HMS Intesis Gateway30.01.2020 | HMS Networks hat im Januar 2020 das Gateway für die Gebäudeautomation ins Portfolio aufgenommen. Damit erweitert das Unternehmen erneut das Produktportfolio um Kommunikationslösungen für die Gebäudetechnik. Nach der Übernahme der spanischen Firma Intesis im Jahr 2016 vertreibt das Unternehmen seit Anfang 2020 die Intesis-Produkte über die weltweiten HMS-Vertriebskanäle.

Jedes Gateway kann zwei verschiedene Netzwerke der Gebäudeautomation miteinander verbinden. Dazu führen die Gateways eine Konvertierung der Protokolle durch. Die Protokolle-Umsetzer decken mit typischen Protokollen wie Bacnet, KNX, Modbus, Dali, M-Bus etc. die meisten Anwendungen ab. 

Ein weiterer Produktschwerpunkt ist ein Gateway für die Integration von Klimaanlagen in die Gebäudeleittechnik. Dieses Gateway integrieren Klimaanlagen namhafter Hersteller wie von Daikin, Panasonic, Mitsubishi Electric, Fujitsu usw. in Bacnet-, KNX-, Modbus- oder WLAN Netzwerken.

HMS Networks sieht mit den Gateways großes Wachstumspotenzial im Bereich der Gebäudeautomation. Treiber für die zunehmende Gebäudeautomation ist u. a. die überarbeitete EU-Richtlinie EPBD. Sie verfolgt das Ziel, die Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden zu verbessern und diese intelligenter zu gestalten. Um das zu erreichen, wird die Vernetzung der einzelnen Systeme wie Heizung, Kühlung, Lichtsteuerung, Energiezähler, Fensteröffnung, Verschattungssteuerung etc. sowie die Erfassung und Auswertung von Daten innerhalb von Gebäuden stark zunehmen. Das Gateway spielt dabei eine große Rolle.Ein weiterer wichtiger Aspekt ist das Wohlbefinden, das die Bedürfnisse der Menschen in einem smarten Gebäude berücksichtigt und für mehr Komfort und Lebensqualität sorgt. Auch dies kann nur mit vernetzten Systemen und einer Vielzahl von Datenerfassungen gewährleistet werden.

„Die Intesis Gateways für die Gebäudeautomation ergänzt unser bestehendes Produktportfolio perfekt", erklärt Thilo Döring, Geschäftsführer der HMS Industrial Networks GmbH. "Durch den Vertrieb über unsere weltweiten Vertriebskanäle können wir unsere Marktpräsenz in den verschiedenen Absatzmärkten deutlich steigern. Der zunehmende Bedarf z. B. an klimatisierten Bürogebäuden aufgrund der Klimaerwärmung auch in Mittel- und Nordeuropa auf der einen Seite und die Reduzierung des Energieverbrauchs auf der anderen Seite benötigen intelligente und vernetze Systeme. Somit rechnen wir in den nächsten Jahren mit einer steigenden Nachfrage nach Intesis-Lösungen für die DACH-Region“.

Archiv Gateway Neuheiten

Master Gateway und Software zur Komponenten Inbetriebnahme

Zimmer Gateway


25.10.2019 | Die Zimmer Group stellt das „Smart Communication Modul“ (SCM) in Verbindung mit der Inbetriebnahme Software „Guide Z“ vor. Diese ermöglichen die einfache Parametrierung und Inbetriebnahme und gestatten die Vorteile und Funktionalitäten von IO-Link-Komponenten an Robotern auszunutzen – an Robotern, die ausschließlich digitale Kommunikation erlauben. 

Das SCM als Master Gateway ist in einer Ausführung für die Schaltschrankmontage (Schutzart IP20) oder für den direkten Verbau am Roboterflansch (IP54) verfügbar. Beide Versionen sind für den Anschluss von zwei IO-Link-Komponenten ausgelegt und können die einzelnen Parameter der Komponenten programmieren. Dabei übernehmen sie permanent die Umsetzung des Busprotokolls von digital I/O auf IO-Link.

Während der Parametrierung benötigen sie jedoch zusätzlich eine temporäre Ethernet Verbindung. Somit ist es trotz der relativ begrenzten Fähigkeiten einer digital I/O-Übertragungsinfrastruktur vieler Roboter möglich, nahezu alle Funktionalitäten der hochentwickelten IO-Link Komponenten des Herstellers zu nutzen.


KIT 6G Netz6G Netz | Bidirektionale Richtfunkstrecke und Thz Empfänger


Guide Z ist ein Software-Tool für die schnelle und extrem einfache Inbetriebnahme von Komponenten. Es ermöglicht die benutzergeführte Implementierung und Inbetriebnahme für Jedermann. Dabei ist ein Umschalten zwischen Wizard- bzw. Einsteiger und Expert-Modus möglich. Die Parameterdaten dieser 7-Schritte-Inbetriebnahme lassen sich einfach und unkompliziert an jede SPS Steuerung oder auch an Kleinsteuerungen anpassen.

Gateways für Modbus zu Ethernet/IP

Phoenix Contact Gateway28.06.2019 | Die Gerätefamilie der seriellen Geräte-Server und Gateways von Phoenix Contact ermöglicht die nahtlose Integration verschiedener Protokolle in einem Netzwerk oder die einfache Migration von seriellen Bestandsgeräten in das moderne Ethernet.

Die neuen Gateways Modbus-zu-Ethernet/IP können bestehende Modbus-Teilnehmer (TCP oder RTU Slaves) in das Ethernet/IP-Protokoll integrieren. Dabei werden die Modbus-Register einfach und komfortabel über das Web-Based-Management in das Ethernet/IP-Protokoll gemappt und zur Verfügung gestellt.

Es gibt Varianten mit bis zu vier seriellen Schnittstellen (jeweils RS-232/422/485) und mit bis zu zwei Ethernet-RJ45-Ports. In Kombination mit dem erweiterten Temperaturbereich von -40° bis +70 °C und einem umfangreichen Zulassungspaket (UL, Iecex, Atex) eignen sich die Gateways für alle Branchen.

Smart IoT Gateways für Edge Computing bis Fernwartung

Insys Icom Gateways06.03.2019 | Insys Icom zeigt, wie sich das Industrial IoT bereits jetzt mit den neuen Smart IoT Gateways für eine Vielzahl von Anwendungsfällen vom Datenerfassen über Edge Computing bis zu professioneller Fernwartung umsetzen lässt. Sie unterstützen alle gängigen Protokolle, die je nach Branche erforderlich sind.

Die Komplettlösung ist für das Industrial IoT ausgelegt und sichert so langfristig die Zukunft und Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen. Als Basiselement fungieren die VPN Router und IoT Gateways der Serien MRX, MRO, SCR und ECR. Aufgrund ihres funktionsreichen, gehärteten IoT-Betriebssystems „Icom OS“, ihrer integrierten Rechenleistung für eigene Applikationen „Icom Smartbox“ und skalierbarer Software für Edge Computing „Icom Data Suite“ können sie mehr als Datenübertragung.

Neben sicheren und flexiblen Kommunikationsanbindungen bieten sie eine Fülle an Datenverarbeitungs- und Steuerungsmöglichkeiten vor Ort wie als intelligenter Protokollwandler. Folglich lassen sich auch kleine Anlagen oder Bestandsanlagen (Retrofit) mit einem einmaligen Kosten-/Nutzen Verhältnis anbinden. Inbetriebnahme- und Rollout-Prozesse sowie der Betrieb der Gateways wird durch die Device-Management Lösung OAM einfach, schnell und sicher gestaltet.

Das Smart Energy Gateway verbindet EEG-Anlagen, Netzstationen und Leitstellen sicher und flexibel miteinander, z. B. über IEC 60870-5-101/104. Einfache Automatisierungsaufgaben können ohne Einsatz kostenintensiver Steuerungstechnik gelöst werden. Das Gateway macht Maschinen und Anlagen sicher, kosteneffizient und dauerhaft fit für Industrie 4.0. Es integriert etablierte Industrieprotokolle wie OPC UA oder Siemens S7/S5.

Smart Energy Gateways für EEG- und Schaltanlagen

Insys Icom Gateways EEG23.01.2019 | Insys Icom stellt neue Smart Energy Gateways als ganzheitliche Lösungen für Smart Grid und EEG-Anlagen vor. Die Gateways werden für die sichere, kosteneffiziente Überwachung und Steuerung von EEG-Anlagen oder die Anbindung von Schaltanlagen in einem modernen Smart Grid, z. B. über IEC 60870-5-101/104, eingesetzt.

Als Basiselement der Smart Energy Gateways fungieren die intelligenten Router der Serien MRX, MRO, SCR und ECR. Dank ihrer Linux-Umgebung, einer Software für Edge Computing und ihrem funktionsreichen IoT-Betriebssystem können sie mehr als Datenübertragung. Neben sicheren und flexiblen Kommunikationsanbindungen bieten sie eine Fülle an Datenverarbeitungs- und Steuerungsmöglichkeiten vor Ort, z. B. als intelligenter Protokollwandler. Folglich lassen sich auch kleine Anlagen oder Bestandsanlagen (Retrofit) mit einem einmaligen Kosten-/Nutzen Verhältnis anbinden.

Für die Anbindung an Scada und Fernwirksysteme werden Monitoring- und Steuerbefehle über z. B. IEC 60870-5-104/101 und Modbus TCP in das Protokoll der Anlage gewandelt. Mehrere simultane VPN Tunnel und VPN Technologien ermöglichen den getrennten Zugang der Marktteilnehmer. Zusammen mit weiteren Sicherheitsmerkmalen werden die IT-Sicherheitsanforderungen in der Energiewelt erfüllt.


Drahtlose Cloud Gateways mit UMTS und WLAN

Turck Cloud Gateway12.12.2018 | Turck präsentiert universelle IoT-Funk Gateways zur drahtlosen Anbindung an Cloud-Lösungen. Damit lassen sich Maschinen und Anlagen sowie Messstellen an entfernten Orten einfach in Automatisierungs Netze einbinden. Mit ihrem umfangreichen Schnittstellenangebot ist die TCG20-Serie speziell auf die Anforderungen der industriellen Automation zugeschnitten.


Profinet Gateway für nahtlose Integration von Geräte- und Prozessdaten

Pepperl Fuchs Profinet Gateway06.12.2018 | Mit dem neuen LB Profinet Gateway realisiert Pepperl+Fuchs die Anbindung der LB Remote I/O Systeme an die Profinet Welt. Dank durchgängiger Kommunikation kann zusätzlich die im Feld vorhandene Intelligenz optimal genutzt werden – ein entscheidender Schritt, um Anlagen fit zu machen für Industrie 4.0.


Gateways für den schnellen und sicheren Weg ins IIoT

hms111819.11.2018 | HMS Industrial Networks stellt mit „Anybus Communicator IIoT“ und „Anybus X-gateway IIoT“ zwei neue Gateway-Familien vor, die MQTT und OPC UA unterstützen und so den Datenaustausch zwischen Geräten in industriellen Netzwerken und IIoT-Anwendungen ermöglichen.

Die neuen Gateways ermöglichen dank der Unterstützung von MQTT und OPC UA den einfachen Einstieg ins Industrial Internet of Things (IIoT) und decken in Richtung Fertigungsebene alle gängigen industriellen Kommunikationsstandards ab. 

Der Vorteil für Systemintegratoren, Maschinenbauer und Gerätehersteller ist, dass von nahezu allen Geräten, die über Industrial Ethernet, Feldbusse, CAN oder serielle Protokolle kommunizieren, Daten einfach und sicher in IT-Systeme und IoT-Software übertragen werden können. 

Es spielt dabei keine Rolle, ob die Daten in einem einzelnen Gerät, mehreren Maschinen oder einem ganzen Automatisierungssystem generiert werden. Anybus Communicator IIoT und Anybus X-gateway IIoT übertragen diese Daten in moderne IIoT-Systeme, wo sie nahtlos integriert, überwacht und analysiert werden können. Es können Daten von neuen und bestehenden Anlagen integriert werden. Prozesse werden dadurch transparenter, was zum Beispiel anlagenübergreifende Entscheidungen, eine höhere Produktivität oder eine nachhaltigere Fertigung ermöglicht.

Der Anybus Communicator IIoT kann der IT-Seite Daten von Feldgeräten zur Verfügung stellen, die mit seriellen Protokollen oder CAN arbeiten. Das Anybus X-gateway IIoT integriert Daten von Feldbus- und Industrial-Ethernet-Netzwerken. Typische Anwendungsfälle der Gateways beinhalten zum Beispiel die Datenintegration von Modbus RTU und TCP, von CAN-basierten Protokollen, Profibus-DP, Ethernet/IP, Profinet, Ethercat, Powerlink und CC-Link.

IO-Link Gateways verbinden intelligente Sensorik im Hygienebereich

IFM Gateway Hygiene29.05.2017 | Extra für die Lebensmittelindustrie hat IFM Electronic neue IP-69K-Feldmodule mit vier oder acht IO-Link-Ports und voller V1.1-Funktionalität entwickelt. Die dezentralen IO-Link-Master dienen als Gateway zwischen intelligenten IO-Link-Sensoren und dem Feldbus. Master und Device sind mit der Software „LR Device“ bequem konfigurierbar. Auf Wunsch schickt der integrierte „LR Agent Embedded“ die Prozesswerte direkt über die SPS an ERP-Systeme.

Die intuitive Software LR Device findet alle IO-Link-Master im Netzwerk und erstellt eine Übersicht über die gesamte Anlage. Dazu werden alle angeschlossenen Sensoren mit den jeweiligen Parametern dargestellt. Somit ist eine Parametrierung aller Sensoren im System von zentraler Stelle aus möglich.

Besonders für den Einsatz direkt in Nassbereichen der Lebensmittelindustrie wurde ein spezieller Gehäusewerkstoff entwickelt, der die hohe Dichtigkeit nach IP69K bietet. Die halogen- und silikonfreien Werkstoffe und Produktionsverfahren sind identisch mit denen der Verbindungsleitungen der Produktreihe „Ecolink EVF“.

Diese Technologie garantiert zuverlässige und dauerhaft dichte M12 Verbindungen. Neben hochwertigen, speziell auf diese Anwendungen abgestimmten Materialien sorgt darüber hinaus eine intensive Überwachung während und nach der Fertigung für höchste Qualitätsstandards.

Gateway schließt Medienbruch zwischen Ethernet und Feldbus

Hilscher Gateway


16.10.2014 | Für neue Steuerungs-Generationen ohne Feldbus Anschluss oder die Steuerung der Peripherie per PC über Ethernet eignet sich das „Nethost“-Gateway von Hilscher als Brücke zwischen Feldbus und Ethernet. Über natives TCP/IP gesteuert, unterstützt das Gerät den vollen Leistungsumfang einer Feldbus PC-Karte. Es lässt sich aus der Ferne steuern und überträgt zyklische und azyklische Daten genauso wie Alarm- und Diagnosemeldungen.

Echzeit-Ethernet-Systeme sind klar etabliert, doch wird nicht in allen Fällen das gebotene Leistungsspektrum benötigt. Erfüllt einfaches Ethernet die grundlegenden Kommunikations-Anforderungen, lässt sich per Gateway die Ankopplung zum Feldbus realisieren. Nethost integriert mit geringem Aufwand den Feldbus und erlaubt die Steuerung aus der Ferne, so als wäre die Schnittstelle lokal vorhanden.

„Der Steuerungsanbieter, der das Gateway einsetzt, könnte dann dem Slogan folgen: ‚Steuert 1000 Profibus-Ein- und -Ausgänge in einer Millisekunde ohne eigenen Profibus-Anschluss“, verdeutlicht Armin Beck, Produktmanager für Gateways bei der Hilscher Gesellschaft für Systemautomation mbH, den Nutzen des Geräts. „Denn die Steuerung würde designbedingt nur über eine Ethernet-Schnittstelle verfügen und dennoch Profibus-E/A-Peripherie ansprechen können.“ Da Nethost die fehlende Feldbus-Schnittstelle einfach als Ethernet-Knoten ‚hoste‘, ergebe sich dank einfachem TCP/IP-Protokoll und der hohen Übertragungsgeschwindigkeit von 100 Mbit/s ein adäquater Ersatz zur bislang integrierten Feldbus-Lösung.

Ethernet und Feldbus in Einklang bringen

Hilscher03142Das Einsparpotenzial bei der Errichtung moderner Fertigungsanlagen durch den Einsatz von Industrial Ethernet ist hoch. Pluspunkte sind beispielsweise die Durchgängigkeit des Kommunikationssystems, die Nutzung eines einheitlichen Verkabelungsstandards, die einfache Redundanzfähigkeit zur Vermeidung von Ausfällen und kurze Zykluszeiten bei hoher Deterministik in der Datenübertragung.

Zum Leidwesen des Maschinenbauers haben sich allerdings sechs Industrial-Ethernet-Systeme am Markt etabliert. Einführung und Unterstützung eines jeden Systems erfordern Investitionen. „Die neuen Leistungsdaten sind teuer erkauft“, fährt Beck fort und fragt: „Muss es denn immer gleich das industrietaugliche Ethernet sein?“ Unter Beibehaltung des Feldbusses genüge das einfache Ethernet der Bürowelt doch auch. Tatsächlich kann es sinnvoll sein, das bestehende Feldbuspotenzial weiterhin zu nutzen. Harte Echtzeit-Fähigkeit ist beispielsweise nur in Motion-Control-Anwendungen gefordert. In über 90 % aller Einsatzfälle ist sie ohne Belang. Auch die niedrigen Zykluszeiten der Real-Time-Ethernet-Systeme von unter 1 ms werden nur ganz selten benötigt.

Haben sich also Maschinensegmente im Aufbau mit Feldbus jahrelang bewährt und müssen sie jetzt an Ethernet gekoppelt sowie aus der Ferne gesteuert werden, qualifiziert sich Nethost für diesen Einsatzzweck durch seine niedrige Latenzzeit von 1 ms und die Unterstützung von einfachem TCP/IP. Die Bandbreite des 100 Mbit Ethernets ist so hoch, dass bis zu 5 Geräte sicher über einen Strang gleichzeitig angesprochen werden können.

Investitionsschutz für Feldbusgeräte

Auch Hilscher beobachtet deswegen den Ethernet-Trend in den Verkaufszahlen seiner Produkte. Die Nachfrage hat sich gerade in den letzten zwei Jahren merklich erhöht. Doch mit einem Marktanteil von über 70 % ist die Feldbus-Technologie noch stark und wird über Jahre weiter Bestand haben. „So wird die Pflicht des Maschinenbauers, beide Systeme noch lange zu unterstützen, für uns zur Kür“, erläutert Beck. In der Konzeptphase des neuen Produktes habe man deswegen den Fokus auf den Investitionsschutz gelegt. „Ziel war nicht, Feldbus gleich durch Ethernet zu ersetzen, sondern beide Technologien auf möglichst einfache Weise miteinander verschmelzen zu lassen.“

So können bewährte Feldbusgeräte weiterhin eingesetzt und ein breiter Markt angesprochen werden.“ Geboren war damit die Idee eines TCP/IP-basierenden Gateways. „Auf dem Markt tummeln sich zwar bereits einige TCP/IP-Gateways, doch diese Geräte konvertieren nur die reinen E/A-Daten“, betont der Gateway-Spezialist. „Unser Nethost ergänzt das Leistungsangebot hier um azyklische Dienste, Diagnose- sowie Statusmeldungen und integriert damit das unterlagerte System vollständig.“


Mitsubishi HMIGrafische HMI Bedienterminals für die Industrieautomation


Unterstützt werden so zum Beispiel die Arbeitsweise als Klasse-2 Profibus-Master, die Absendung von DPV1-Read/Write-Diensten oder die reine CAN-Telegrammübertragung neben der eigentlichen Protokollabhandlung als CAN open-Master. TCP/IP macht die Datenübertragung von und zum Nethost sicher. Die hierbei transparent übertragenen Telegramme werden nach Art und Zweck in wenigen Bytes am Telegrammanfang kodiert und klassifiziert. Die Kodierlogik gibt es im C-Quellcode. Sie bildet auf ein Socket-Interface ab und verträgt sich daher problemlos mit jedem TCP/IP-Stack.

Applikationsseitig abstrahiert sie auf eine simple prozedurale API-Funktionsschnittstelle. Eingängige Funktionen wie Open, Close, Reset, Send, Receive oder IO Exchange garantieren ein schnelles Verständnis und damit kurze Integrationszeiten. Im Gerät werden die Funktionen dekodiert und in der Ferne ausgeführt. Zugrunde liegt das RPC-Prinzip (Remote Procedure Call). Eine DLL ermöglicht die sofortige Nutzung eines Nethosts unter Windows. Ein C-Toolkit zeigt eine Beispielimplementierung unter Linux, um auch Embedded-Programmierern den Einstieg leicht zu machen.

Fernzugriff per abgesetzter PC-Karte

„Die Zugriffsfunktionen für einen Nethost sind im Sinne der Plattformstrategie des Herstellers Einmal integriert – alles funktioniert identisch zu denen der PC-Karten“, betont der Produktmanager. Allein der Tausch der PC-Karten gegen die Nethost-DLL unter Windows erlaube es beispielsweise, beide Produktreihen gegeneinander auszutauschen, ohne dabei das Anwenderprogramm ändern zu müssen. Was gestern noch lokal gesteuert wurde, lässt sich damit morgen schon per Ethernet über die Leitebene aus der Ferne kontrollieren.

„Die gleiche API macht Nethost zur abgesetzten PC-Karte für den Schaltschrank. In Systemen ohne Steckplatz für PC-Karten ist das Gerät sogar ein direkter Ersatz für PCMCIA-Karten“, kommentiert Beck den Zugang über Ethernet. Entscheidend sei: „Unterstützt ein System bereits unsere PC-Karten, unterstützt es jetzt auch den Betrieb eines Nethosts.“ So integrierte etwa IBH Softec als eines der ersten Unternehmen die funktionsgleiche DLL in ihre Step-7-kompatible Soft-SPS‚ Soft-SPS S7-315 / Soft-SPS S7-416 und unterstützt jetzt neben CIFX-PC-Karten auch den Profibus Nethost.

Der Automatisierer konnte zudem zwei weitere Bestandskunden unmittelbar für die Integration des Nethosts gewinnen, die seit Jahren PC-Feldbuskarten in hohen Stückzahlen zur Steuerung der Peripherie beziehen. Beide arbeiten nach eigenen Angaben nach rund 15 Jahren Nutzung jeweils an einer neuen Steuerungsgeneration, die aufgrund ihrer Kompaktheit und höheren Flexibilität nur noch über Standard-Ethernet-Schnittstellen kommunizieren kann. Dennoch will man auf die Unterstützung von etablierter Feldbustechnik nicht verzichten und einen Migrationspfad von der alten auf die neue Generation anbieten. TCP/IPStack, Standard-Ethernet-Controller sowie die Programmiererfahrung mit den PC-Karten stellen hier kurze Integrationszeiten sicher. Heute ist man deswegen in der Lage, trotz des Umstiegs auf Ethernet sowohl die Feldbuskunden als auch die Ethernet-Neukunden gleichermaßen bedienen zu können.

TCP/IP-Konvertierung bald auch für Real-Time-Ethernet

Der nächste Schritt in der Nethost-Entwicklung ist bereits eingeleitet. Im dritten Quartal des Jahres wird Hilscher drei neue Varianten auf den Markt bringen. Die bereits existierenden Varianten für Profibus, CAN open und Devicenet werden um Profinet-, Ethercat und Ethernet/IP-Master ergänzt. Damit wird die starke Nachfrage nach TCP/IP-Umsetzungen in die Real-Time-Ethernet-Welt berücksichtigt.

Konfiguriert werden alle Varianten über ein busübergreifend einheitliches FDT/DTM-basierendes Konfigurationswerkzeug. Existiert ein Engineering-Werkzeug des Zielsystems bereits, sorgt die alternative und offene Konfiguration über XML-Dateien für Transparenz. XML-Schemata bringen die Konfigurationsdaten in das richtige Format und können anschließend nach Umwandlung in eine Binärdatei in den Nethost geladen werden. Somit lässt sich das Gerät vollständig in jedes Zielsystem integrieren.

Unigate ASI Master Gateway mit intelligentem Konverter

Deutschmann Gateway16.11.2010 | Unigate Gateways mit integriertem ASI-Master von Deutschmann Automation verbinden Automatisierungskomponenten mit AS-Interface mit allen marktgängigen Feldbussen und Industrial-Ethernet-Systemen. Die kompakten ASI-Master Gateways für die Hutschienenmontage entsprechen der ASI-Spezifikation (3.0, M-4 Master) und übernehmen die Aufgabe von Protokollkonvertern, die die unterschiedlichen übergeordneten Bus-Schnittstellen umsetzen.

Das Unigate ASI unterstützt auch die neue Power 24-Technologie von ASI, die es ermöglicht, das ASI-Netzwerk statt mit teureren Spezial-ASI-Spannungsversorgungen auch mit normalen 24 V Industrienetzteilen zu betreiben. Die ASI-Gateways sind für Profibus, und bald auch für MPI, DeviceNET, CANopen, LonWorks, Modbus TCP, Profinet, Powerlink, Ethercat, Ethernet/IP, Ethernet TCP/IP sowie für RS-basierende Protokolle wie zum Beispiel Modbus RTU und Modbus ASCII erhältlich. Die Geräte verfügen neben dem AS-Interface zusätzlich über RS232-, RS485- und RS422-Schnittstellen und unterstützen zudem auch das SSI-Protokoll.

Die Gateways nutzen die volle Übertragungsrate des jeweiligen übergeordneten Busses und unterstützen alle Geschwindigkeiten. Unterschiedliche Diagnose-LEDs signalisieren den Gerätezustand sowohl auf der Busseite als auch auf der ASI Seite. Mit Deutschmanns Konfigurationstool Wingate lassen sich die Gateways der Applikation bzw. dem Protokoll durch die Erstellung eines Scripts mit dem kostenlosen Protocol Developer einfach anpassen und auch komplexe Protokolle nachbilden, Daten zwischenspeichern und praktisch beliebig weiterverarbeiten, ohne dass spezielle Kenntnisse zur Programmierung oder zu den Besonderheiten der Feldbusse und Ethernet-Systeme vorausgesetzt werden. Sämtliche Varianten sind normkonform ausgeführt, besitzen dieselben Abmessungen von 23 x 100 x 115 mm und haben auf der Geräte- und der seriellen Seite denselben Aufbau.


AIDA Profinet Gateway für den Automobilbau

Turck Aida Gateway08.10.2010 | Turck hat neue Profinet Feldbus Gateways für sein I/O-System BL67 entwickelt, die den Vorgaben der AIDA (Automatisierungs-Initiative Deutscher Automobilhersteller) entsprechen und vor allem für den Einsatz im Automobil-Rohbau vorgesehen sind. Während das Modell BL67-GW-PN-AC für AIDA-RJ45-Kupfer-Steckverbinder konzipiert ist, eignet sich die Version BL67-GW-PN-AF für den Einsatz mit AIDA-SCRJ-Lichtwellenleitern.


Was ist ein Gateway?

Ein Gateway ist ein Device, welches physikalisch und logisch zueinander inkompatibele Netzwerke miteinander verbindet. Es „übersetzt“ dabei die verschiedenen Kommunikationsprotokolle und passt es die Daten des einen Netzwerks an das andere an, welches diese lesen soll. Gateway stellen also eine logische Verbindung zwischen den Netzwerken her und übermitteln die Datenstrom zwischen Quelle und Ziel.

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Angela Struck

Angela Struck ist freie Journalistin und Geschäftsführerin der Presse Service Büro GbR in Ried.

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