Eine Kabelverschraubung führt Kabel durch ein Gehäuse, einen Schaltschrank oder ähnliches und schützt das Innenleben durch eine besondere Abdichtung vor Staub, mechanischen Einflüssen oder Feuchtigkeit. Nachfolgend stellen wir Ihnen Neuheiten dazu vor wie die Verschraubung für verschiedene Querschnitte von Agro, die M20 Kabeldurchführung von Pflitsch oder die jetzt schon bleifreie Messing Ausführung von Lapp Kabel.
Inhalt
07.09.2022 | Agro bietet mit Progress Easyconnect Multi eine variable, montagefreundliche Kabelverschraubung, mit der sich geschirmte Kabel auch unterschiedlicher Querschnitte durch nur eine Verschraubung mit sicherem Schirmabgriff einfach und schnell in Gehäuse einführen lassen.
Die mit wenigen Handgriffen montierte Kabelverschraubung eignet sich für Kabel unterschiedlicher Durchmesser mit unterbrochenem oder partiell freigelegtem, weitergeführtem Schirmgeflecht. Die Kabel bleiben während des Montageprozesses drehbar, schiebbar und demontierbar.
Die Verschraubungen sind aus Messing vernickelt gefertigt. Auf Anfrage gibt es sie mit kundenspezifisch konfigurierten Dichteinsätzen. Eine das Schirmgeflecht schonende Kontaktfeder aus Edelstahl 1.4310 ermöglicht eine kraftvolle Klemmung und hervorragende Ableitwerte.
Das Easyconnect Multi-System hat eine Zugentlastung nach DIN EN 62444 Ausführung A und eignet sich in der Standardversion für einen Temperaturbereich von -60° bis +100 °C. Bei Verwendung von FPM-Dichteinsätzen vergrößert sich der Temperaturbereich auf -40° bis +200 °C.
Kaiser stellt aus auf der SPS 2022.
01.07.2022 | Die Stromversorgung über Ethernet (Power over Ethernet, PoE) findet bei Systemen Einsatz, die wenig Leistung benötigen. Die teilbare Kabelverschraubung UNI Split Gland M20 von Pflitsch dient der platzsparenden Kabeleinführung und Abdichtung von Ethernet Leitungen mit RJ45 Steckern in die Gehäuse netzwerkfähiger Geräte.
Bei PoE Anwendungen wie IP-Telefone, Server, kleine Hubs oder Kameras werden netzwerkfähige Geräte, die wenig Leistung erfordern, über das achtadrige Ethernet-Kabel mit Strom versorgt. Separate Kabel zur Stromversorgung sind damit überflüssig. Das verringert Installationsaufwand und Kosten. Besonders bei Outdoor Anwendungen, die zusätzlich abgedichtet und vor Vandalismus geschützt werden müssen, bieten sich diese platzsparenden, geteilten Kabelverschraubungen an.
Herkömmliche M20 Kabelverschraubungen sind zu klein für einen RJ45 Stecker. Die M20 UNI Split Gland ist teilbar: Bei der Installation wird das konfektionierte Netzwerkkabel mit Stecker durch die Gehäusebohrung geführt. Anschließend werden der Dichteinsatz und die geteilte Kabelverschraubung um das Kabel herumgelegt und so die Gehäusebohrung abgedichtet.
Der geteilte Verschraubungskörper und die Druckschraube werden sicher bei der Installation miteinander verriegelt. Sollen die Kabelverschraubungen demontiert werden, lassen sich beide Hälften mit einem Schraubendreher problemlos entriegeln. Die UNI Split Gland ist in Schutzart IP 67 ausgeführt und erreicht eine Zugentlastung bis Klasse A nach DIN 62444.
Die Kabelverschraubung UNI Split Gland basiert auf dem UNI Dicht Prinzip. Sie dichtet sicher ab, ohne den Kabelmantel irreparabel einzuschnüren. Die weiche, großflächige Quetschung des Dichteinsatzes, die aufgebrachte Dichtung in der Teilungsebene und eine weitere am Anschlussgewinde haben ebenfalls Schutzart IP 67 nach EN 60529 und Typ 4 bzw. Typ 4 X.
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Es stehen weit über hundert Dichteinsätze für unterschiedliche Kabelquerschnitte und Anforderungen zur Verfügung. Mit den Mehrfach Dichteinsätzen lassen sich mehrere Kabel auch unterschiedlicher Durchmesser platzsparend durch eine Verschraubung führen. Es gibt Einsätze für Flach- und Sonderkabel. Das Herstellerprinzip „Lochen nach Wunsch“ stimmt die Dichteinsätze auf Anzahl und Durchmesser der verwendeten Kabel ab.
Die UNI Split Gland sind aus Polycarbonat gefertigt. Es gibt sie in den Gewinde Größen M20 bis M32 sowie in M25 HD aus Zinkdruckguss. Die Heavy Duty Ausführung ist für erhöhte mechanische Anforderungen konzipiert. Der Temperaturbereich beträgt –20° bis +80 °C.
20.04.2022 | Die EU-Kommission arbeitet an neuen Materialvorschriften in der europäischen Rohs-Richtlinie (Restriction of Hazardous Substances). Experten gehen davon aus, dass darin künftig der Einsatz von Blei in Kupferlegierungen wie bei der Herstellung von Kabelverschraubungen verboten wird. Bisher galt dafür eine Ausnahmeregelung, die einen Anteil von bis zu 4 % gestattet.
Auch in der Reach-Chemikalienverordnung (Regulation concerning the Registration, Evaluation, Authorisation and Restriction of Chemicals) steht Blei auf der Liste der „Substances of very high concern“ (SVHC, besonders besorgniserregende Stoffe), welche künftig verboten werden könnten. Rohs und Reach stammen zwar aus Europa, sie haben aber auch einen Einfluss auf internationale Richtlinien wie auf die California List in den USA oder die Rohs Directive in China.
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Mit den Skintop Kabelverschraubungen aus bleifreiem Messing gibt es eine nachhaltige und zukunftsorientierte Alternative, denn Lapp wollte nicht so lange warten, bis der Zusatz von Blei offiziell verboten wird. „Gerade für globale Hersteller, die auf eine hohe Lebensdauer bei Maschinen und Anlagen setzen und deren Wertschöpfungsketten länderübergreifend sind, ist eine frühzeitige Vorbereitung und Planung unerlässlich“, betont Sebastian Maier, Produktmanager bei der U.I. Lapp GmbH.
Ergänzend zu den Modellen Skintop MS-M und MS-SC-M und der Gegenmutter Skindicht SM-M (metrische Größen M12, M16 usw. bis M63) stellt Lapp nun seine Skindicht Bleifrei Serie vor. Diese enthält Blindstopfen, Erweiterungen, Reduzierungen, Adapter und Gegenmuttern. Die bleifreien Produkte mit Kennzeichnung LF in der Artikelnummer verfügen über die gleichen Produkteigenschaften wie die Varianten mit geringem Bleizusatz.
Der Adapter Skindicht MA-PG/M gestattet den einfachen Übergang von einem PG Außengewinde auf metrische Innengewinde unter Temperaturen bis +200 °C. Ausgelegt ist der Adapter für Gewindegrößen bis PG 36 bzw. M40.
Zum Verschließen einer nicht belegten metrischen Gewindebohrung am Gehäuse gibt es den Blindstopfen Skindicht BL-M, ebenfalls bis +200 °C und die BL-M hex bis +100 °C. Beide wurden für hohe chemische und mechanische Belastungen ausgelegt und sind Outdoor geeignet. Die einfache Montage ist einfach mittels Schlitz-Schraubendreher oder Gabelschlüssel. Ein montierter O-Ring verschließt flüssigkeitsdicht die Gewinde-/Durchgangsbohrung. Daraus ergibt sich die Schutzart IP68.
Mit der Reduzierung Skindicht MR-M lassen sich der Größenunterschied zwischen dem Anschlussgewinde einer Kabelverschraubung und der Gewindebohrung in einem Gehäuse korrigieren. Weil die Kabelverschraubung damit von der Gewindebohrung des Gehäuses unabhängig ist, gestaltet sich die Auswahl sehr flexibel. Die Variante Skindicht MR-M hex mit montiertem O-Ring ermöglicht die höhere Schutzart.
Für eine metrische Kabelverschraubung, deren Anschlussgewinde größer ist als die vorhandene Gewindebohrung, eignet sich die Erweiterung Skindicht ME-M. Sie korrigiert den Größenunterschied und hält hohen chemischen und mechanischen Belastungen stand.
Für EMV Anwendungen ist die Gegenmutter Skindicht SM-PE-M prädestiniert. Sie kontaktiert ein beschichtetes Gehäuse zum Schutz vor elektromagnetischen Störungen und Potentialausgleich optimal. Kontaktiert wird beim Anziehen der Gegenmutter durch die Schneidkanten, welche die beschichtete Oberfläche des Gehäuses ankratzen.
03.12.2019 | Wo Signal- und Energiekabel durch eine Gehäusewand geführt werden, entsteht eine Lücke in der Schirmung, durch die elektromagnetische Wellen „durchschlüpfen“. Um diese Schirmlücke sicher zu schließen, sind hochwertige EMV-Kabelverschraubungen erforderlich. Pflitsch hat mit der Baureihe „Blueglobe TRI“ eine Kabelverschraubung vorgestellt, die den Kabelschirm optimal beim Kabeleintritt in den Schaltschrank abschirmen.
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Sie ist zudem prozesssicher, lässt sich schnell und einfach montieren und gewährleistet höchste Dämpfungswerte. Dies ermöglicht das Kernelement, die patentierte TRI-Feder, von Pflitsch. Mit ihrer Geometrie sorgt sie für eine großflächige, niederohmige und langlebige 360° Kontaktierung zum Kabelschirm. Dies gilt sogar für unrunde oder außermittig liegende Leitungen. Diese EMV Kabelverschraubung bietet mit über 80 dB bei 100 MHz und mit 65 dB bei 1000 MHz höchste Signalsicherheit. Zudem hat das akkreditierte Prüflabor GHMT die Blueglobe TRI Kabelverschraubung nach Cat. 7A geprüft und zertifiziert.
Für Hygienic- oder Design-Anwendungen gibt es die Blueglobe TRI Clean Plus in Edelstahl, designed nach dem anspruchsvollen EHEDG-Standard und nach BGN-Vorgaben.
Ist das Schirmgeflecht freigelegt, lässt sich das Kabel einfach durch die Blueglobe TRI schieben. Die Triangelfeder legt sich sofort sicher um das Schirmgeflecht und gewährleistet ohne Anziehen der Druckschraube bereits einen EMV-Schutz. Pflitsch trennt damit die Schirmung mechanisch von der Abdichtung und sorgt für mehr Kontaktsicherheit. Der Kabelmantel braucht bei dieser EMV-Variante lediglich an der Kontaktstelle entfernt werden. Durch die Bauform der TRI-Feder ist ein Verhaken im Geflecht ausgeschlossen.
Neben der HF-Dämpfung ist die Stromtragfähigkeit ein wichtiges Kriterium bei einer EMV-Kabelverschraubung. Die Blueglobe TRI erzielte in Tests eine höhere Stromtragfähigkeit als das geschirmte Kabel. Es gibt sie in den Größen M12 bis M85 für geschirmte Kabel mit Durchmesser von 5 bis 77 mm. Die Kabelverschraubungen erreichen die hohen Schutzklassen IP68 (bis 15 bar) bzw. IP69, Type 4X. Sie sind zugelassen für Temperaturbereiche -40° bis + 130 °C, in der Hochtemperaturvariante -55° bis + 200 °C.
03.06.2019 | Mit dem jüngsten Mitglied der „Variapro“-Familie wendet sich Hummel an die Prozessindustrie. Die Kabelverschraubung Variapro FKM ist konzipiert für Anwendungen in der Chemie, der Pharmaindustrie oder der Biotechnologie. Sie ist besonders beständig gegen Säuren und Chemikalien. Dabei geht es konkret um aromatische und chlorierte Kohlenwasserstoffe, um Mineralöl und Benzin, aber auch um Sauerstoff, Ozon oder Wasserdampf.
Bei dieser Kabelverschraubungen kommen Dichteinsätze aus FKM zum Einsatz. Dieser Werkstoff hat sich in den zahlreichen Tests sehr gut bewährt. Die Verschraubung ist konzipiert für einen Temperaturbereich von -20⁰ bis +180 ⁰C. Auch in Sachen Dichtigkeit überzeugt die Verschraubung mit der Schutzart IP68 bis 10 bar.
Mit dem schlanken Baukörper erfüllt sie die Forderungen nach platzsparendem Einbau. Montagefreundlichkeit und EMV-Anbindung in der Standardversion sind weitere Merkmale. Das Gehäuse aus Messing ist vernickelt. Die neue Kabelverschraubung gibt es zunächst in den vier Baugrößen M20, M25, M32 und M40. Durch die intelligente Verknüpfung von Dichteinsätzen und Reduzierstücken kann Variapro FKM Kabel in den Durchmessern von 7 bis 32 mm aufnehmen.
20.02.2019 | Mit den neuen Kabelverschraubungen der Serie "Variapro" fokussiert Hummel anspruchsvolle Märkte mit besonderen Herausforderungen. Aktuell gibt es vier Varianten, die für besondere branchenspezifische Anforderungen konzipiert worden sind. Allen gemeinsam ist das robuste Design und die hervorragende Dichtigkeit (IP68 bis 10 bar). Hinzu kommt die integrierte EMV-Anbindung im Standard.
Die Serie "Variapro Rail" erfüllt alle Anforderungen für den Einsatz im Schienenverkehr. Sie hat die Prüfungen der Brandschutznormen DIN EN 45545-2 und 45545-3 erfolgreich bestanden und erfüllt die Feuerwiderstandsklasse E30. Damit kann die Verschraubung in allen Zügen des europäischen Streckennetzes uneingeschränkt eingesetzt werden.
Extrem niedere Temperaturen aber auch Anwendungen im direkten Umfeld von sehr hohen Temperaturen hält die "Variapro Temp"-Reihe stand. Sie deckt einen Temperaturbereich von -60⁰ bis +200 ⁰C ab. Damit eignet sie sich für Outdoor-Anwendungen in arktischem Klima oder für den Einsatz in Kühlhäusern und Kühlanlagen. Die Nachfrage nach Hochtemperaturanwendungen kommt immer wieder aus dem industriellen Umfeld.
Kabel und Leitungen für Steuerung, Feldbus, Daten & Co.
Hygienisch sensible Aufgaben meistern die "Inox-HD Pro" Kabelverschraubungen. EHEDG-zertifiziert werden sie in der Lebensmittelindustrie sowie in der Chemie- und Pharmabranche eingesetzt. Das speziell konzipierte Edelstahlgehäuse erfüllt höchste Hygienestandards und alle Anforderungen an rückstandslose Reinigung von Bakterien und Mikroorganismen.
20.11.2018 | Mit der Erfindung des Mehrfach-Dichteinsatzes bietet Pflitsch eine sehr platzsparende Kabeleinführung: Je nach Größe der Kabelverschraubung und der verwendeten Kabeldurchmesser lassen sich in der UNI Mehrfachverschraubung mehrere, auch unterschiedliche dicke Kabel durch nur eine Gehäusebohrung führen.
Dabei erreicht die UNI Mehrfachverschraubung aufgrund des einzigartigen Dichtprinzips die hohen Schutzarten IP65 bis IP68 (bis 10 bar). Die Dichteinsätze werden exakt nach Kundenwunsch standardmäßig aus einem TPE-V Kunststoff gefertigt, der Einsatztemperaturen von 40° bis +135 °C erlaubt. Mit der neuen, schwarzen Materialvariante Silikon sind erstmals -55° bis +200 °C bei Messing- und Edelstahl Kabelverschraubungen ermöglicht. In PVDF Kunststoff werden -40° bis +150 °C erreicht. Damit sind diese Mehrfach Kabelverschraubungen bei Kälte und Hitze zuverlässig und langlebig einsetzbar. Aktuell verfügbar ist die UNI Mehrfach Silikon in den vier Größen M20 bis M40.
Bei der UNI Dicht Kabelverschraubung presst sich beim Anziehen der Druckschraube der Dichteinsatz sanft und großflächig um die durchgeführten Kabel, so dass es nicht zu einer irreparablen Einschnürung der Kabelmäntel und damit langfristig zu Undichtigkeiten kommt.
Angela Struck ist freie Journalistin und Geschäftsführerin der Presse Service Büro GbR in Ried.
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