Mit dem neuen Linearportalroboter „LGR-3“ bietet Fibro Läpple ein modulares System für das Be- und Entladen von Maschinen sowie für das Handling von Werkstücken. Damit lassen sich unterschiedlichste Kundenanforderungen flexibel umsetzen. In der elektrischen Ausführung des Portals setzt das Unternehmen zur Absicherung der Vertikalachse auf elektromagnetische Bremsen „Roba-linearstop“ von Mayr Antriebstechnik.
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Ob für das Be- und Entladen von Werkzeugmaschinen oder Bearbeitungszentren, für den Teiletransfer oder den Transport von Vorrichtungen, Werkzeugen oder Bearbeitungssystemen: Der neue modulare Achs- und Portalbaukasten der Fibro Läpple Technology GmbH (FLT) ist für den Einsatz in einem breiten Spektrum an industriellen Anwendungen konzipiert.
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„Das Besondere an FLT ist, dass wir Automationslösungen für die unterschiedlichsten Branchen und für alle Bearbeitungs- und Handlingsprozesse herstellen“, erklärt Boris Bind, Leiter Konstruktion Mechanik+Entwicklung bei FLT in Hassmersheim. „Mit unserem modularen Konzept können wir flexibel auf Kundenanforderungen eingehen.“
Ein Bestandteil des bewährten Baukastensystems ist unter anderem der neue Linearportalroboter LGR-3 für die Maschinenbestückung und das Handling von Werkstücken. „Mit dem Portalroboter können wir einzelne Prozesszellen automatisieren“, beschreibt Bind den Einsatzbereich. „Der Vorteil bei der Bauweise als Portal liegt darin, dass es oberhalb der Werkzeugmaschine aufgebaut wird. Damit bleiben der Zugang zur Maschine und der Arbeitsbereich frei – anders als bei einem klassischen Roboter, der Platz wegnimmt.
Je nach Ausführung und Bauweise können in der Variante als Flächenportalroboter auch größere Arbeitsbereiche überspannt werden. Das Portal überfährt also unter Umständen auch Bereiche, in denen sich Menschen aufhalten“, erläutert Bind. „Die Linearbremse in der Vertikalachse verhindert hier zuverlässig, dass die Achse absackt und Personen Schaden nehmen. Das Portal ist damit auch für diese Anwendungsfälle sicher.“
In der elektrischen Ausführung des Linearportalroboters setzt FLT auf die elektromagnetischen Roba-linearstop Sicherheitsbremsen von Mayr Antriebstechnik, dem Spezialist für Kupplungen und Bremsen aus Mauerstetten im Allgäu. Bei Stromausfall oder Not-Aus hält die Bremse die Achse zuverlässig in jeder beliebigen Position. Sie arbeitet nach dem Fail-Safe-Prinzip, das heißt, sie ist im energielosen Zustand geschlossen. Die Bremswirkung wird durch Druckfedern erzeugt.
Als kompakte Bremseinheit lassen sich die elektromagnetischen Bremsen einfach, schnell und ohne aufwändige Einstellarbeiten auch in bereits bestehende Maschinen- und Anlagenkonstruktionen integrieren. Sie wirkt auf eine separate Bremsstange. Schließt die Bremse, wird die Stange spielfrei gehalten.
Die Roba-linearstop arbeitet ohne selbstverstärkende Keilwirkung und wirkt damit in beide Bewegungsrichtungen. Durch die Krafterzeugung ohne selbstverstärkende Keilwirkung zusammen mit sehr kurzen Reaktionszeiten sackt die Achse beim Schließen nicht ab.
Andere lineare Bremssysteme, die mit selbstverstärkender Keilwirkung arbeiten, erzeugen zwar eine hohe Bremskraft. Allerdings funktioniert die Keilwirkung nur in einer Richtung und zur Erzeugung der Keilwirkung muss die Bremse beim Schließen „nachsetzen“. Wird die Keilwirkung der Bremse nicht begrenzt, steigt die Bremskraft ins Unendliche. Diesen Stoß muss die Maschinenkonstruktion abfangen. Darüber hinaus muss die Klemmung zum Lüften der Bremse häufig mit enormer Kraft freigefahren werden. Dies ist bei der Roba-linearstop dagegen nicht erforderlich.
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„Wichtig für uns ist, dass die Spitzenlast, die beim Bremsen auftritt, nicht zu groß ist“, ergänzt Boris Bind. „Wir benötigen einen konstanten Kraftverlauf beim Bremsen, dann kann die Konsole kleiner ausfallen. Außerdem muss die Bremse kompakt bauen, denn es ist insgesamt wenig Platz vorhanden.“
Die heute auf dem Markt verfügbaren Linearbremsen fungieren meist als statische Klemmeinheiten und sind dafür konzipiert, die Achsen im Stillstand zu halten. Personen können sich jedoch auch während Inbetriebnahme, Wartung oder sogar während des Produktionsprozesses unter schwebenden Lasten aufhalten, ohne dass zuvor die Lastübergabe auf die mechanische Linearbremse erfolgt ist. Kommt es in diesen Betriebszuständen zu einem Komplettausfall des Antriebs, ist die Linearbremse allein für das sichere Verzögern der Last verantwortlich.
Deshalb sind die Roba-linearstop Sicherheitsbremsen, die es elektromagnetisch sowie in pneumatischer oder hydraulischer Ausführung gibt, mehr als nur Klemmeinheiten. Sie sind so ausgelegt, dass sie die Last sicher halten und sich darüber hinaus auch für Notbremsungen eignen.
Bevor eine Bremse das Werk von Mayr verlässt, wird die geforderte Kraft mit entsprechender Sicherheit eingestellt. Dieser Wert wird geprüft und dokumentiert und ist somit jeder Seriennummer nachvollziehbar zugeordnet. Um dies zu ermöglichen, verfügt das Unternehmen über vielfältige, moderne Prüfmöglichkeiten und kann auf jahrzehntelange Erfahrung in Entwicklung und Konstruktion zurückgreifen. Die elektronische Datenbank, in der die Messwerte zusammen mit den dazugehörigen Seriennummern des Produkts archiviert werden, gewährleistet eine 100-prozentige Rückverfolgbarkeit.
Simone Dauer ist Pressereferentin bei der Chr. Mayr GmbH + Co. KG, Mauerstetten