PMDM0318Schenkt man den Analysten der IDC Glauben, soll sich die weltweit generierte digitale Datenmenge bis zum Jahr 2025 verzehnfachen. Die Rede ist von über 160 Zettabyte, eine unvorstellbare Zahl mit 21 Nullen. Das Motorenentwicklungszentrum PM DM Minebea beschäftigt sich mit Festplattenmotoren, dem Langspeichermedium schlechthin und gibt eine Prognose für die Zukunft ab.

Ob autonomes Fahren oder intelligente persönliche Assistenten, Machine to Machine-Technologien oder das IoT (Internet of Things), Daten bilden das Nervensystem einer digitalen Welt. Während bis dato die Endverbraucher, insbesondere aus dem Entertainment-Bereich, die größte Quelle der weltweit generierten Daten darstellten, prognostiziert das IDC (International Data Corporation) eine Verlagerung hin zu den Unternehmen. Sie werden demzufolge im Jahr 2025 bis zu 60 % der globalen Datenmenge erzeugen. Heute liegt dieser Wert bei etwa 30 %. Die Analysten sind sich einig, dass die Big-Data-Ära längst begonnen hat und die Datenflut auf uns zurollt. Der technische Fortschritt wird entscheidend dafür sein, wie die Komplexität dieser riesigen Datenmengen zu erfassen und vollständig zu nutzen sein wird. Dabei wird die Datenspeicherung eine grundlegende Rolle einnehmen.

SSD oder HDD?

PMDM03181Es gibt viele Möglichkeiten, Daten zu archivieren und abrufbar zu machen. Bei den öffentlichen Gegenüberstellungen, welches Medium das sicherste und geeignetste ist, ob SSD (Solid State Disc) oder HDD (Hard Disc Drive), Flash-Speicher oder USB, steht die Cloud für eine Langzeitspeicherung unbestritten auf Rang eins. Nun ist die Cloud nicht irgendein Dampf-Luft-Gemisch, das über allem schwebt und Daten aufsaugt wie ein Staubsauger, sondern die Cloud ist eine Ansammlung von Servern, deren Herzstück Festplatten sind. Daher hinkt der Vergleich von Festplatten mit der Cloud in den Fachmedien ein wenig.

Aufgrund der Preise pro Terrabyte aber auch der durchschnittlichen Lebensdauer des Speichers von 10 Jahren, eignen sich SSDs nur bedingt für die Langzeitspeicherung. Der eigentliche Einsatz von SSDs ist das schnelle Laden von Daten wie Betriebssystemen oder anderen Informationen, sie sorgen für eine schnelle Datenübertragung. Offensichtlich hat die SSD für den Endverbraucher in vielen Computern und Peripheriegeräten die klassische HDD verdrängt, was aber nur die halbe Wahrheit ist.


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Die vermeintliche Ablöse findet nicht in allen Bereichen statt. Größere Mengen an Daten finden heute den Weg in die Cloud oder in NAS Speichersysteme, was nichts anderes ist als eine Ansammlung von Festplatten. In der Diskussion über den technischen Fortschritt geht es nicht darum, die Solid State Speicher gegenüber den gewöhnlichen Festplatten aufzuwiegen, sondern welche Rollen den beiden Speichermedien in der Zukunft zugesprochen werden. Jedes für sich hat seinen Platz.

Anforderungen an Antrieb steigen

Die gute alte Festplatte, jahrzehntelang erprobt, unermüdlich im Einsatz, ist als Langzeitspeichermedium nicht mehr wegzudenken. Die wenigen Hersteller von Festplatten und deren Komponenten, dazu zählt auch der Festplattenmotorentwickler PM DM, sind stetig in der Weiterentwicklung. Die Anforderungen an den Antrieb, die jetzt schon an der Grenze des technisch Machbaren liegen, steigen weiter an.


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Eine neue Aufzeichnungstechnik soll in den kommenden Jahren die Kapazität von Festplatten weiter erhöhen. MAMR (Microwave Assisted Magnetic Recording) soll in sieben bis acht Jahren zu einer Speicherkapazität von bis zu 40 TByte in einem einzigen 3,5 Zoll-Laufwerk führen. Auch die Technik HAMR (Heat-Assisted Magnetic Recording), an der geforscht wird, sorgt für einen enormen Speicherplatz auf Festplatten. Diese Festplattentypen werden vor allem als Datenlager für Big-Data-Anwendungen in Servern positioniert und nicht in Desktop-PCs.

Datentechnische Zukunft

Die Hersteller von Festplatten investieren bereits enorme Summen für die Zukunft. Der wahre Wert der Daten wird heute noch massiv unterschätzt. Die wirklich spannenden Anwendungsmöglichkeiten liegen in der Datenanalyse, neuen Geschäftsmodellen, neuen Denkweisen und neuen Ökosystemen in Branchen wie Robotik und Machine-Learning und in ihrem Potenzial für Wirtschaft und Gesellschaft. Die Analysten schätzt, dass bis 2025 knapp 20 % der Daten in der globalen Datensphäre kritisch für unseren Alltag sein werden, knapp 10 % sehr kritisch. Es wird erwartet, dass jeder Mensch auf der Welt mit Internetzugang im Schnitt 4800 Mal pro Tag mit vernetzten Geräten und Systemen interagiert. Der Anteil der globalen Daten, die einer Datenanalyse unterzogen werden, steigen um den Faktor 50 bis 2025 auf 5,2 Zettabyte an. Ein Viertel der Datenmenge wird aus Mobil- und Echtzeitdaten bestehen. Davon kommt der größte Anteil aus dem IoT. Die Chancen, die sich durch den Wert der Daten für Unternehmen auftun, sind gewaltig und werden Wirtschaftsentscheider weltweit auf Jahrzehnte beschäftigen.

Für das Motorenentwicklungszentrum PM DM in Villingen-Schwenningen werden Festplattenmotoren somit weiterhin eines der Kerngeschäfte bleiben. Motoren, die den hohen Anforderungen für die Festplattenindustrie gerecht werden, erobern über kurz oder lang zudem unweigerlich weitere Anwendungsbereiche, in denen Antriebe mit langer Lebensdauer und hoher Präzision gefragt sind.

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