Ein PV Wechselrichter ist entscheidend für die Leistung Ihrer Photovoltaikanlage: Er wandelt Gleichstrom in Wechselstrom um, damit Sie die Energie nutzen können. Doch welcher Wechselrichter passt am besten zu Ihrer Anlage? In diesem Artikel erfahren Sie, wie Wechselrichter funktionieren, was sie leisten müssen und wie Sie das optimale Modell für Ihre spezifischen Anforderungen auswählen. Außerdem stellen wir Ihnen Neuentwicklungen vor.

SDU SMA Wechselrichter

Inhalt

 

Wechselrichter 2024 – Das Wichtigste auf einen Blick

Wechselrichter wandeln Gleichstrom in Wechselstrom um, steuern und überwachen die Solaranlage, optimieren die Energieproduktion durch MPP Tracking und haben Wirkungsgrade von bis zu 98 %.

Es gibt verschiedene Wechselrichtertypen wie String-, Multistring-, Hybrid- und Mikrowechselrichter, die jeweils für unterschiedliche Solaranlagengrößen und teilweise auch für spezielle Anforderungen wie Verschattungen oder unterschiedliche Ausrichtungen konzipiert sind.

Die Auswahl des richtigen Wechselrichters hängt von mehreren Kriterien ab, darunter Leistungsklasse, Nennleistung, Wirkungsgrad, MPP-Tracking-Fähigkeit, Netzanschlussart und Integration in Smart Home Systeme. Wartung und Langlebigkeit sowie finanzielle Aspekte sollten ebenfalls berücksichtigt werden.

Wechselrichter Neuheiten

Nachfolgend stellen wir Ihnen die Neuentwicklungen im Bereich Wechselrichter vor:

Dreiphasige Ersatzstrom-Lösung mit Wechselrichter und Batterie

18.02.2024 | Solaredge lanciert in Deutschland eine innovative dreiphasige Backup-Lösung, um Eigenheimen bei Stromausfällen eine ununterbrochene Energieversorgung zu garantieren. Diese energieeffiziente Neuerung basiert auf dem dreiphasigen Home Hub-Wechselrichter und der 48 V Home Batterie.

Entwickelt wurde die Ersatzstrom-Lösung, um dem steigenden Interesse an Selbstversorgung und Netzunabhängigkeit gerecht zu werden. Sie bietet eine Backup-Kapazität von bis zu 23 kWh und eine Leistung von bis zu 10 kW. Ihre DC-gekoppelte Architektur erreicht einen Wirkungsgrad von 94,5 % und erlaubt eine DC-Überdimensionierung von 200 %, was den Eigenverbrauch optimiert.

Die Anlage ist zudem schwarzstartfähig, was eine automatische Wiederinbetriebnahme nach Entladung ermöglicht. Durch eine integrierte Vernetzung wird der Installationsaufwand minimiert. Verfügbar für Installateure in ganz Deutschland, ist dieses System ein wichtiger Bestandteil des Solaredge Home Systems, welches Solarenergieerzeugung, Batteriespeicherung und intelligente Energiemanagementlösungen vereint, um maximale Energieeffizienz zu erreichen.

Wechselrichter für Balkon und größere Anlagen

02.12.2023 | Growatt präsentierte auf der Solar Solutions in Düsseldorf seine neuesten Wechselrichter, darunter den MAX 100-125KTL3-X LV. Dieser Wechselrichter ist nach VDE AR-N 4110:2023 zertifiziert und qualifiziert sich somit für das Einheitenzertifikat für Mittelspannungs-Erzeugungsanlagen.

Ein Highlight sind die für Balkon-Solaranlagen optimierten NEO 800M-X Mikro-Wechselrichter. Hinzu gesellen sich die Battery Ready-Lösungen, bestehend aus dem MID 11-30KTL3-XH Wechselrichter und der kompatiblen APX HV Battery für maximale Energieeffizienz.

Der WIT 50-100K-HU Hybrid-Wechselrichter wurde für größere Photovoltaik-Anlagen über 50 kW konzipiert und ist mit Batteriespeicheroptionen versehen. Er wird unterstützt durch die leistungsstarke Energiespeicherlösung APX Commercial Battery.

Solar Wechselrichter mit integrierter Ertragsoptimierung

27.04.2020 | Die Verschattung wirft beim Fachmann vor der Installation einer Solaranlage die Frage nach Module Optimierer oder PV Wechselrichter mit integrierter Ertragsoptimierung auf. Die University of Southern Denmark (SDU) weiß laut der SMA Solar Technology die Antwort. Eine Studie zeigt, dass ein Photovoltaik System mit einem modernen String Wechselrichter in fast allen Anwendungen höhere Erträge erzielt als ein traditioneller Moduloptimierer. Durch die geringere Zahl elektrischer Bauteile in der Photovoltaik Anlage verringert sich zudem die Fehleranfälligkeit. 

„Bei der Entwicklung unserer Wechselrichter setzen wir von Beginn an auf voll integrierte Funktionen. SMA Shadefix ist eine digitale, integrierte Software, die den Energieertrag von Photovoltaik Anlagen ganzheitlich optimiert. Sie übertrifft herkömmliche Hardware für Ertragsoptimierung von PV-Anlagen,“ sagt Nick Morbach, Executive Vice President Business Unit Home and Business Solutions bei SMA.


Offener Leistungsschalter, digitales Schutz Relais und Softstarter


„Die Studie der SDU belegt nachweislich, dass wir damit richtig liegen. Unsere Wechselrichter haben alle Funktionen, die Anwender brauchen und sorgen so für höchste Erträge in ihren Solaranlagen. Zusatzkomponenten sind selbst bei verschatteten Modulen überflüssig. Das reduziert die Anzahl der verwendeten elektronischen Komponenten im Vergleich zu einer Anlage mit Moduloptimierern um Faktor 30. Dies hat einen äußerst positiven Effekt sowohl auf die Zuverlässigkeit und Sicherheit der PV-Anlage als auch für die Umwelt.“

String Wechselrichter für Ertragsoptimierung der PV Module

SMA String Wechselrichter sind so konzipiert, dass sie eine hocheffiziente Ertragsoptimierung bieten. Dafür hat SMA das MPP-Tracking weiterentwickelt. Dieses orientiert sich am Leistungsoptimum des PV-Moduls. Mittels der Software SMA Shadefix findet man das globale Leistungsmaximum eines jeden PV-Modulstrings sicher auf. So kann die verfügbare Energie der Module bestmöglich genutzt werden.

„Lediglich in Solaranlagen mit starker Verschattung könnten mit einem selektiven Einsatz von Solarmodule Optimierern bessere Werte als beim Einsatz eines Wechselrichters erreicht werden“, so Assoc. Prof. Dr. W.-Toke Franke von der SDU. Jedoch steige in der Photovoltaikanlage mit Solarmodule Optimierern die Fehleranfälligkeit. Mehr Komponenten in der Anlage erforderten mehr Steckverbinder und bergen durch sie ein höheres Risiko für Systemausfälle oder Brände in den Photovoltaikanlagen. Insgesamt widerspricht die Studie „The Impact of Optimizers for PV Modules“ damit den pauschalen Aussagen über zusätzliche Energieerträge durch den Einsatz von Optimierer in der Photovoltaikanlage. Sie zeigt sehr wenige Szenarien auf, in denen der Einsatz von Photovoltaik Optimierern die Systemleistung verbessert.

Photovoltaik Hybridwechselrichter für effiziente Stromspeicherung

25.03.2019 | Kostal präsentiert den PV-Hybridwechselrichter „Plenticore plus“, der in Kombination mit der „BYD Battery Box H11.5“ bei der Stromspeicher-Inspektion der HTW Berlin kürzlich als effizientestes Speichersystem und zudem von einer unabhängigen Jury als TOP Innovation ausgezeichnet worden ist. In fünf Leistungsklassen zwischen 4,2 und 10 kW erhältlich eignet er sich für nahezu jede Hausgröße – unabhängig von der Dachausrichtung.

Denn der PV-Hybridwechselrichter verfügt über bis zu 3 MPP-Tracker, wovon auch einer als Batterieanschluss freigeschaltet werden kann. Bei den Batteriespeichern hat der Anwender die große Wahl, da das Gerät für verschiedene Hochvoltspeicher freigegeben ist. Diese können jederzeit nachgerüstet werden, in dem einfach via Webshop der Aktivierungscode bestellt wird.

Während sich dieser Hybridwechselrichter eher auf private Anwendungen im dreiphasigen Netz fokussiert, präsentiert stellt eine weitere Variante des Plenticore eine Erweiterung des Portfolios für den kleinen gewerblichen Bereich dar. Zudem eignet sich der Piko MP plus für einphasige private Anwendungen. Abgerundet wird das Lösungsangebot mit dem neuen „Smart Energy Meter“ als Zubehör zur optimalen Steuerung des Hausverbrauchs.

Photovoltaik-Hybridwechselrichter als AC-gekoppeltes System

18.07.2018 | Nachdem Kostal auf der Intersolar Europe den Hybridwechselrichter „Plenticore plus“ vorgestellt hat, stellt er für das Jahr 2019 eine neue Variante als rein AC-gekoppeltes System in Aussicht. Hierbei können dann an die drei MPP-Tracker des Gerätes statt zwei Strings mit Solarmodulen und einer Batterie bis zu drei Batterien angeschlossen werden.

Dies entspricht einer Batteriekapazität von ca.30 kWh, was auch für kleinere Gewerbebetriebe volle Flexibilität beim Bau einer PV-Anlage, aber vor allem auch bei der Nachrüstung von Bestandsanlagen ermöglicht.

Aber auch für private Anwendungen, auf die Plenticore plus mit seinen fünf Leistungsklassen zwischen 4,2 und 10 kW ausgerichtet ist, soll es in Kürze eine noch größere Vielfalt geben. So wird die Nachfolgegeneration des „Piko MP“, der „Piko MP plus“, in den drei Leistungsklassen 3,0, 3,6 und 4,6 kW mit zwei MPP-Trackern erhältlich sein und kann über entsprechendes Zubehör batteriefähig gemacht werden. 

Darüber hinaus ermöglicht der neue einphasige PIKO MP plus mit dieser Kombination auch die Zwischenspeicherung aus AC-Energiequellen. Damit eignen sich die Hybridwechselrichter für den Neubau und die Nachrüstung kleinerer einphasiger Photovoltaikanlagen.

Alle Gerätevarianten verfügen im Vergleich zum bisherigen Piko MP über erweitere Länderzulassungen und eine auf IP 65 erhöhte Schutzklasse.

Grundlagen der Wechselrichtertechnologie

Ein Wechselrichter ist ein essenzieller Bestandteil einer Photovoltaikanlage (PV-Anlage). Er wandelt den von den Solarmodulen erzeugten Gleichstrom in Wechselstrom um und speist diesen in das öffentliche Stromnetz ein. Aber warum ist das so wichtig? Weil das öffentliche Stromnetz sowie die meisten Haushaltsgeräte auf Wechselstrom ausgelegt sind. Wechselstrom kann effizient über mittlere Distanzen und in Hochspannungsnetzen mit hoher Spannung fast verlustfrei übertragen werden.

Aber die Funktion eines Wechselrichters beschränkt sich nicht nur auf die Umwandlung von Gleichstrom in Wechselstrom. Ein Wechselrichter übernimmt auch die Rolle des Managers der Solaranlage. Er steuert und überwacht die Solaranlage und sorgt dafür, dass die Solarmodule immer in ihrem einstrahlungs- und temperaturabhängigen Leistungsmaximum arbeiten. Außerdem sind Wechselrichter für die Einhaltung diverser Sicherheitskriterien verantwortlich und überwachen kontinuierlich das Stromnetz.

Die Leistungsoptimierung erfolgt durch Maximum Power Point (MPP) Tracking, welches den optimalen Arbeitspunkt auf der Leistungskennlinie der Solarmodule findet und kontinuierlich hält. Dank dieser Technologie erreichen moderne Wechselrichter Umwandlungswirkungsgrade von rund 98 %. Das bedeutet, dass nahezu 100 % der Energie von Gleichstrom in Wechselstrom umgewandelt wird. Um diese hohe Effizienz gewährleisten zu können, muss der Wechselrichter gut geschützt sein. Ein wetterfestes Gehäuse ermöglicht seine Außenmontage und reduziert den Aufwand bei der DC-Verkabelung.

Verschiedene Typen von Solar-Wechselrichtern

Solar Wechselrichter

 

Wie bei den meisten technologischen Geräten gibt es auch bei Wechselrichtern verschiedene Typen. Diese eignen sich für spezifische Anwendungen und variieren je nach Größe und Anforderungen der PV-Anlage. Es gibt:

  • Mikrowechselrichter, die sich besonders für kleinere PV-Anlagen eignen und für eine optimierte Performance auf Modulebene sorgen;
  • 3-Phasen-Wechselrichter, die vorrangig in kommerziellen und industriellen Solaranlagen verwendet werden;
  • zentrale Wechselrichter, die in großen Photovoltaik-Großanlagen zum Einsatz kommen und eine hohe Leistung für große Solarparks bieten.

Um die Unterschiede und Besonderheiten dieser Wechselrichtertypen besser zu verstehen, werden wir im Folgenden auf die drei Haupttypen eingehen: String- und Multistring-Wechselrichter, Hybrid-Wechselrichter und Modulwechselrichter.

String- und Multistring-Wechselrichter

Stringwechselrichter eignen sich gut für Ein- und Zweifamilienhäuser. Sie verbinden mehrere Solarmodule und können so Leistungsverluste bei Dächern mit zwei unterschiedlichen Ausrichtungen reduzieren. Diese Wechselrichter sind besonders effizient bei gleichmäßig beleuchteten und unverschatteten Solarmodulen und reduzieren sogenannte Mismatching-Verluste. Für Anlagen mit mehr als 30 m² sind sie zu empfehlen, um die Energiegewinnung zu maximieren.

Auf der anderen Seite haben wir Multistring-Wechselrichter. Diese eignen sich für größere Anlagen und ermöglichen das Verwalten verschiedener Modul-Strings, insbesondere bei variierenden Bedingungen. Sie bieten durch integrierte MPP-Tracker für jeden String die Möglichkeit, die maximal mögliche Leistung zu erreichen. Die Bandbreite variiert je nach Modell in Bezug auf:

  • Leistungsbereiche
  • Eingangsspannungen
  • Eingangsströme
  • Wirkungsgrade.

Trotz der Unterschiede haben String- und Multistring-Wechselrichter auch einige Gemeinsamkeiten. Sie sind beide einfacher und kostengünstiger in Installation und Verdrahtung, was auch die Fehlersuche und Wartung erleichtert. Allerdings hat diese Einfachheit auch eine Kehrseite. Bei einem Ausfall eines Stringwechselrichters wird die gesamte Energieproduktion des betroffenen Strings unterbrochen. Die Erweiterung der PV-Anlage kann durch die Notwendigkeit, neue Module abzustimmen, erschwert sein.

Trotz dieser Herausforderungen bieten Stringwechselrichter eine hohe Systemeffizienz und sind aufgrund relativ günstiger Anschaffungs- und Wartungskosten für Einfamilienhäuser und den damit verbundenen Haushalt besonders geeignet.

Hybrid-Wechselrichter

Hybrid-Wechselrichter sind eine interessante Option für diejenigen, die das Beste aus beiden Welten suchen. Sie vereinen die Funktionen von PV-/String-/Multistring-Wechselrichtern und Batteriewechselrichtern. Damit ermöglichen sie eine direkte Umwandlung von Gleichstrom in Wechselstrom oder umgekehrt. Die optimierte Leistungselektronik von Hybrid-Wechselrichtern bietet folgende Vorteile:

  • Maximum Power Point Tracking,
  • die Fähigkeit, bis zu drei MPPs zu verfolgen,
  • ein ausgeklügeltes Energiemanagement,
  • die intelligente Steuerung der Nutzung, Speicherung oder Einspeisung des Stroms sowie
  • die Verbesserung des Eigenverbrauchs.

Dank dieser Funktionen können Hybrid-Wechselrichter den Strom effizient nutzen und den Eigenverbrauch optimieren. Hybrid-Wechselrichter eignen sich insbesondere für:

  • Solaranlagen mit Solar Wechselrichter auf Dächern mit unterschiedlichen Ausrichtungen und Verschattungen;
  • Haushalte, die sowohl auf Photovoltaik-Energiegewinnung als auch auf die Energiespeicherung setzen und
  • Notstromversorgungen.

Der höhere Preis und zusätzliche Platzbedarf durch integrierte Speicher muss gegen die Vorteile von Hybrid-Wechselrichtern, wie hohe Wirkungsgrade von etwa 98 %, Kompatibilität mit verschiedenen Speichersystemen sowie die langfristige Senkung von Energiekosten z. B. in Einfamilienhäusern abgewogen werden.

Modulwechselrichter

Modulwechselrichter, auch als Mikro-Wechselrichter bekannt, sind eine weitere nützliche Option für Solaranlagen. Sie optimieren die Leistung jedes einzelnen Solarmoduls unabhängig von den anderen Modulen in der Anlage. Das ist insbesondere bei regelmäßiger Verschattung einzelner Module von Vorteil. Durch das Maximum Power Point Tracking (MPPT) wird für jedes Solarmodul die Strom-Spannungs-Kennlinie abgefahren, um den Punkt der maximalen Leistungserzeugung zu ermitteln.


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Mikro-Wechselrichter sind sehr flexibel und ermöglichen eine einfache Installation auf Dächern mit verschiedenen Ausrichtungen oder Dachgauben. Außerdem ermöglichen sie eine problemlose Erweiterung der Anlage über das Hinzufügen weiterer Module mit eigenen Wechselrichtern. Sie eignen sich für kleine bis mittelgroße Dachanlagen, darunter auch Balkonkraftwerke sowie für Mehrfamilienhäuser oder kommerzielle Gebäude mit komplexen Dachsituationenafbauten.

Ein weiterer Vorteil von Modulwechselrichtern ist die Möglichkeit zur vereinfachten Überwachung und Steuerung jedes Solarmoduls, was zur effizienteren Verwaltung der gesamten Anlage beiträgt.

Auswahlkriterien für den richtigen PV Wechselrichter

Jetzt, da wir die verschiedenen Typen von Wechselrichtern kennen, ist es an der Zeit, einige Kriterien zu diskutieren, die bei der Auswahl des richtigen Wechselrichters zu berücksichtigen sind. Eines der ersten Dinge, die man beachten sollte, ist die Leistungsklasse eines Wechselrichters. Sie reicht von 1,5 kW bis über 10 kW und basiert auf der Größe der Photovoltaikanlage.

Dann kommt die Nennleistung eines Wechselrichters ins Spiel. Sie sollte auf die tatsächliche Leistung der Solarmodule abgestimmt sein, wobei gewöhnlich pro kWp ein Wechselrichter mit einer Nennleistung von 1 kVA benötigt wird. Aber nicht nur die Leistung ist wichtig. Der Wirkungsgrad von Wechselrichtern liegt oft zwischen 95 und 98 Prozent, und der ‘Europäische Wirkungsgrad’ ist eine verbreitete Messgröße zur Bewertung.

Ein weiterer wichtiger Faktor ist die Fähigkeit des Wechselrichters, den Maximum Power Point (MPP) beizubehalten, um eine optimale Leistungsabgabe der Solaranlage zu garantieren. String-Wechselrichter mit separaten MPP-Trackern für jeden String-Eingang können die Solarerträge durch das Halten des optimalen Betriebspunkts der Solarmodule erhöhen.

Abschließend sollte auch die Anschlussart der Solarmodule, einzeln oder in Strängen, ein entscheidendes Kriterium für die Auswahl des passenden Wechselrichters sein. Für größere Solaranlagen wird meist ein 3 Phasen Wechselrichter benötigt, wohingegen kleinere Systeme oft mit einphasigen Anschlüssen auskommen. Multistring-Wechselrichter sollten auf Basis genauer Messungen und Berechnungen ausgewählt werden, um sicherzustellen, dass die zusätzliche Investition gerechtfertigt ist.

Und schließlich sollte die Integration des Wechselrichters in die Photovoltaikanlage mit Hilfe eines Fachbetriebs erfolgen, um sicherzustellen, dass der Wechselrichter die Anforderungen des Gesamtsystems erfüllt.

Integration ins Smart Home

Die rasche Entwicklung der Smart Home Technologie hat auch die Solarindustrie beeinflusst. Moderne Wechselrichter besitzen Kommunikationsschnittstellen, die eine zentrale Rolle bei der Kontrolle und Überwachung spielen und oft zur Integration in Smart Home Systeme genutzt werden können. Durch Energiemanagementfunktionen moderner Wechselrichter kann der Eigenverbrauch optimiert werden, was ein Home Assistant ermöglicht. Er gibt Einblicke in die Energieproduktion und die erwartete Solarproduktion.

Geräte wie CT Clamp Sensoren können in ein Smart Home eingebunden werden, um den Stromfluss und damit die Energieproduktion zu messen. Hierfür können der Shelly EM oder DIY-Lösungen wie ESP Home genutzt werden. Darüber hinaus ermöglicht die Integration von Solar Forecast in ein Smart Home System, Automatisierungsvorgänge basierend auf der prognostizierten Solarproduktion zu planen.

Die Integration von Wechselrichtern in Smart Home Systeme ist nicht nur eine praktische Lösung für die Verwaltung der Energieproduktion und -nutzung, sondern auch ein wichtiger Schritt in Richtung einer vollständig vernetzten und energieeffizienten Zukunft.

Notstromfähigkeit und Inselbetrieb

Neben der Stromerzeugung und der Integration in Smart Home Systeme haben Wechselrichter auch das Potenzial, in Notfällen als Notstromversorgung zu dienen. Hybrid-Wechselrichter können das Haus mehrere Stunden lang kontinuierlich mit Energie versorgen. Sie verfügen über die Fähigkeit, automatisch von Netzstromversorgung auf Batterieversorgung umzuschalten, wenn ein Stromausfall erkannt wird. Diese Funktion kann besonders nützlich sein in Gebieten, die häufig von Stromausfällen betroffen sind oder in Situationen, in denen eine unterbrechungsfreie Stromversorgung unerlässlich ist, wie in Krankenhäusern oder Datenzentren.


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Darüber hinaus ermöglicht der sogenannte “Inselbetrieb” Wechselrichtern, unabhängig vom öffentlichen Netz zu arbeiten, was als off Grid Funktion bezeichnet wird. In diesem Modus nutzen sie Batteriespeicher, um den Strom zu liefern, wobei der Netzparallelbetrieb die Zusammenarbeit mit dem Stromnetz vorsieht. Bei einem Stromausfall ist jedoch eine Trennung vom Netz erforderlich. Obwohl die Anschaffung von PV-Anlagen mit Notstromfunktion initial kostspieliger ist, bieten sie zusätzliche Sicherheit und können gerade für Unternehmen finanziellen Schaden minimieren. Es sei darauf hingewiesen, dass die Installation einer solchen Anlage durch qualifizierte Elektriker erfolgen muss, um Sicherheitsrisiken zu vermeiden.

Ein gutes Beispiel für einen Wechselrichter mit Notstromfunktion sind SMA-Wechselrichter. Sie bieten eine zuverlässige Backup-Funktion mit USV-Niveau, was ihnen eine besondere Stellung bei Wechselrichtern mit Notstromfunktion einräumt.

Die führenden Hersteller im Überblick

Da es auf dem Markt eine Vielzahl von Wechselrichtern gibt, kann es eine Herausforderung sein, den richtigen für Ihre speziellen Bedürfnisse zu finden. Eine gute Orientierungshilfe kann die Auswahl eines Wechselrichters von einem der führenden Hersteller sein. Die drei größten Hersteller von Wechselrichtern weltweit sind Huawei und Sungrow aus China sowie SMA aus Deutschland. Produkte mit dem Label ‘Made in Germany’ oder ‘Made in Austria’ sind für ihre hohe Qualität anerkannt. Hersteller wie Fronius, Growatt, Huawei, Kostal, SMA und Solaredge bieten verschiedene Arten von Hybrid-Wechselrichtern an, was die Vielfalt ihres Produktangebots zeigt.

Um Ihnen einen tieferen Einblick in die führenden Hersteller zu geben, werden wir im Folgenden auf drei von ihnen eingehen: Fronius, SMA und Solaredge. Diese Unternehmen zählen zu den renommiertesten Herstellern in der Branche.

Fronius - Pionier und Qualitätsgarant

Fronius ist ein weltweiter Technologieführer in der Entwicklung von Wechselrichtern. Seit 1992 ist die Business Unit Solar Energy von Fronius auf die Entwicklung von Wechselrichtern und Lösungen für die Photovoltaik ausgerichtet und gilt als weltweiter Technologieführer in diesem Bereich. Fronius bietet eine breite Palette von Produkten für die Photovoltaik, einschließlich:

  • Wechselrichter,
  • Speicher,
  • Zähler,
  • Energieüberwachungsanlagen,
  • komplette Systemlösungen.

SMA - Zuverlässigkeit aus Deutschland

Das deutsche Unternehmen SMA ist einer der weltweit führenden Hersteller von Wechselrichtern und spielt eine zentrale Rolle auf dem Weltmarkt. Ihre Produkte sind bekannt für ihre Zuverlässigkeit und Hochleistung. Ein gutes Beispiel dafür ist der Axitec Axihycon 10H Hybrid-Wechselrichter von SMA, der sich durch bis zu 16 A DC Eingangsstrom, integrierten AFCI und DC Überspannungsschutz Typ 2 sowie Backup mit USV Niveau auszeichnet.

Solaredge - Fortschritt durch Innovation

Solaredge ist ein weiterer führender Hersteller von Wechselrichtern, der sich durch seine innovative Power Optimizer-Technologie hervorhebt. Diese Technologie bietet folgende Vorteile:

  • Maximierung des Energieertrags jedes Solarpanels, indem sie Beschattung überwindet und das leistungsbezogene Clipping auf Modulebene vermeidet;
  • Die S-Series Power Optimizers repräsentieren die fortschrittlichste Generation mit integrierten modernsten Sicherheitsmerkmalen, vereinfachter Verkabelung und intelligenter Fernüberwachung;
  • Unterstützung von Solarmodulen mit höherer Leistung für eine erhöhte Leistungsdichte und weniger Clipping;
  • Kompatibilität mit verschiedenen Paneelspezifikationen.

Solaredge hat auch Sicherheit großgeschrieben. Solaredge Sense Connect ist ein branchenweit erstes Sicherheitsfeature, das abnormale thermische Ereignisse am Steckverbinder des Leistungsoptimierers erfasst und somit die Sicherheit und Zuverlässigkeit verbessert. Darüber hinaus ermöglicht die Technologie von Solaredge eine detaillierte Überwachung der Energieproduktion jedes einzelnen Panels und bietet dadurch effiziente Wartung und schnelle Identifikation von Problemen.

Finanzielle Aspekte beim Wechselrichterkauf

Der Kauf eines Wechselrichters ist eine Investition, die sorgfältig geplant werden sollte. Die Kosten eines Wechselrichters machen etwa 10 bis 15 % der Gesamtkosten einer Photovoltaikanlage aus und variieren je nach Qualität und Leistungsumfang. Hier sind einige Standardpreise für unterschiedliche Arten von Wechselrichtern:

  • Mikro-Wechselrichter: ca. 150 EUR pro Stück
  • Hybrid-Wechselrichter: 2000 bis 4000 EUR je nach Anlagengröße
  • Zentralwechselrichter für Großanlagen: ca. 100 EUR pro kW Leistung
  • Durchschnittlicher Preis für einen Wechselrichter bei einer privaten Solaranlage von 4 bis 10 kWp: 800 bis 2500 EUR

Bitte beachten Sie, dass dies nur grobe Richtwerte sind und die tatsächlichen Kosten je nach Anbieter und individuellen Anforderungen variieren können. Die Ergebnisse können unterschiedlich ausfallen.

Es ist auch wichtig zu beachten, dass mit steigender Leistung der Photovoltaikanlage zwar die absoluten Kosten des Wechselrichters steigen, die spezifischen Kosten pro kWh jedoch bei größeren Anlagen sinken. Darüber hinaus sollten Sie auch die Installationskosten für einen Wechselrichter in Ihre Budgetplanung einbeziehen. Diese liegen zwischen 500 und 1500 EUR, während für einen Austausch Kosten zwischen 50 und 150 EUR anfallen.

Es gibt auch gute Nachrichten für diejenigen, die planen, in naher Zukunft eine Solaranlage zu installieren. Seit Anfang 2023 wird für Solaranlagen unter 30 kWp, die auf Wohngebäuden installiert werden, keine Mehrwertsteuer (MWSt) mehr erhoben, was auch für Wechselrichter und Batteriespeicher gilt, inklusive Erweiterungen bestehender Anlagen und Balkonkraftwerke. Obwohl Händler und Handwerker die niedrigere Mehrwertsteuer an die Kunden weitergeben sollen, was Photovoltaikanlagen inklusive Wechselrichter günstiger macht, sind sie dazu nicht verpflichtet und es fallen weiterhin 19 % Umsatzsteuer für Wartungsverträge an.

Häufig gestellte Fragen

Was kostet ein guter Wechselrichter?

Die Kosten für einen hochwertigen Wechselrichter variieren je nach Leistungskapazität, Technologie und Hersteller. Für private Photovoltaikanlagen liegen die Preise meist zwischen 800 und 2.500 Euro.

Bei gewerblichen oder industriellen Anwendungen, die leistungsfähigere Wechselrichter erfordern, können die Kosten deutlich höher ausfallen. Entscheidend ist die Auswahl eines Wechselrichters, der den spezifischen Anforderungen Ihrer Solaranlage entspricht, um eine optimale Energieeffizienz zu gewährleisten.

Wann braucht man einen Wechselrichter?

Ein Wechselrichter wird benötigt, um den von Solaranlagen erzeugten Gleichstrom in nutzbaren Wechselstrom umzuwandeln, der in Haushalten verwendet werden kann. Er ist ein unverzichtbares Bauteil für eine Photovoltaikanlage und ermöglicht die Einspeisung ins öffentliche Stromnetz sowie die Nutzung des Solarstroms im Haushalt.

Wie groß muss der Wechselrichter bei PV-Anlage sein?

Der Wechselrichter einer PV-Anlage sollte sich in etwa an die Nennleistung der Solarmodule richten, typischerweise ein Wechselrichter mit einer Nennleistung von 1 kVA pro kWp installierter Leistung.

Quellenangabe: Dieser Beitrag basiert auf Informationen folgender Unternehmen: Growatt, Kostal, SMA, Solaredge.

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Autorenangabe
Jens Struck

Jens Struck ist Geschäftsinhaber, Journalist und Web-Designer bei der German Online Publisher GbR in Ried.