Pepperl+Fuchs bietet eine umfassende Baureihe an HMI Bediensystemen für Maschinen und Anlagen in der Prozessautomation, darunter HMIs für SPS und DCS/MES. Die Industriemonitore finden u. a. Einsatz in der chemischen Industrie, Pharma und Kosmetikindustrie sowie Öl und Gasindustrie. Auf der Hannover Messe 2022 hat der Automatisierer die neue modulare und hoch flexible HMI Bedienstation Visunet FLX für Atex / IECEx Zone 1/21 sowie Division 1 vorgestellt.

Pepperl Fuchs HMI

 

Inhalt

 
One fits all Bediengerät Visunet FLX

Pepperl Fuchs HMI Visunet

Die Geräteserie Visunet eignet sich für den industriellen Einsatz an Maschinen und Anlagen in der Prozessindustrie bis hin zu Atex Ex Zonen. Für Benutzer bzw. Bediener gibt es eine Management Software zu netzwerkgestützer Konfiguration, Maintenance, Service und Support, die das Thema größtmöglicher Flexibilität im Feld adressiert. Durch ein vollständig modulares Design erlaubt die an den Bedürfnissen der (petro-) chemischen und pharmazeutischen Industrien ausgerichtete neue Plattform die passgenaue Konfiguration von HMI Lösungen.

HMI mit integriertem PC oder Thin Client für SPS und DCS/MES

04.07.2022 | Pepperl Fuchs Human Machine InterfacePepperl+Fuchs bietet die HMI Monitore mit integriertem PC oder Thin Client für die verschiedenen Automatisierung Systeme SPS und DCS / MES. Die moderne Visualisierung der Prozesssystemen basiert auf zwei Techniken, abhängig vom verwendeten Automatisierungssystem: 

Ist dies eine Speicher programmierbare Steuerung (SPS), bieten sich Monitore mit integriertem PC und offenem Betriebssystem an. Aktuell ist dies meist Windows 10 Internet of Things (IoT). Darauf werden Visualisierungspakete installiert, die über integrierte digitale Protokolle mit der Steuerung die Daten und aktuellen Werte austauschen und anzeigen.

Bei der PC-basierten Visualisierung eines Leitsystems für Prozesse (DCS) bzw. Fertigung (MES) kommen heute HMI mit integriertem Thin Client und Netzwerkverbindung zum Einsatz. Diese unterstützen auch als einzige die Virtualisierung der Prozessrechner Architektur.

Die Visunet HMI Komponenten beinhalten beide Technologien. Diese Industriemonitore gibt es als Atex Zone 1 /21 und Zone 2 /22 Ausführungen und für den industriellen nicht-Ex Produktionsbereich der Prozessindustrie. Es stehen unterschiedliche mechanische Ausführungen der modularen Industriemonitore für die allgemeine chemische Industrie Visunet GXP und IND, die Pharma- und Kosmetikindustrie Visunet GMP und die Outdoor Öl und Gas Industrie (Visunet XT) mit verschiedenen Bildschirmgrößen zur Verfügung.

Um die gleiche Funktionalität bei Thin Client basierten Remote Monitoren in der ganzen Produktionsanlage zur Verfügung zu haben, gibt es auch kleine, industrielle Box Thin Clients. An sie lassen sich bis zu vier digitale Standard Monitore anschließen. Die neueste HMI Generation ist der BTC14 mit verschiedenen Möglichkeiten einer Schnittstelle. Er hat vier Display Port Schnittstellen und zwei Netzwerk Schnittstellen für redundante Verbindungen. Die Thin Client Management Software Visunet CC ergänzt die Human Machine Interfaces Gerätefamilie mit einem modernen Werkzeug für die netzwerkbasierte Inbetriebnahme, Überwachung, Service und Support aller Visunet Thin Clients im Netzwerk.

Humane Machine Interface für Atex, IECEX Zone 2/22

Mit der neuen modularen HMI Bedienstation Visunet FLX präsentiert Pepperl+Fuchs im Frühjar 2021 eine umfassende Baureihe an Systemen zur Bedienung und Beobachtung für Atex / IECEx-Zone 2/22. Für die Division 2 wurde die globale Zertifizierung beantragt. Außerdem geeignet für diese HMIs sind Non-Ex Bereiche. Damit fokussiert die das neue HMI eine größtmögliche Flexibilität im Feld.

Die Geräte der neuen Reihe Visunet FLX gibt anwenderspezifisch in drei Grundkonfigurationen bezogen werden: 

  • HMI System: Komplettes HMI mit verschiedene Display Optionen in Full HD, kombiniert mit Thin-Client bzw. PC oder Direct-Monitor Einheit, inkl. Gehäuse aus rostfreiem Edelstahl in hygienischem Design. Einsatz als Stand-Alone-Installation wie auf einem Standfuß oder Tragarm
  • Panel PC: Display ind verschiedenen Größen in Full HD, kombiniert mit Thin-Client bzw. PC oder Direct-Monitor Einheit für den Schalttafel Einbau
  • Box PC: Stand-Alone-PC bzw. Thin-Client zum direkten Schaltschrank Einbau

In Kombination mit den zahlreichen beantragten Zertifizierungen wie Atex, IECEx, NEC500 ist die Visunet FLX flexibel, skalierbar und basiert auf einer kontinuierlich wachsenden Plattform für global einsetzbare HMIs. Verstärkt wird die Bedeutung durch das weitreichende Partnernetzwerk von Pepperl+Fuchs.

HMI für die moderne Arzneimittel Herstellung

Pepperl Fuchs HMI Austausch


06.12.2016 | Ein fester Bestandteil bei der weitestgehend automatisierten Herstellung von Medikamenten auf chemischer Basis sind Human Machine Interfaces (HMI), mit denen relevante Daten entlang des Prozesses visualisiert oder Verfahrensschritte manuell gesteuert werden. Da hier strenge pharmazeutische Regularien und Explosionsschutzrichtlinien auf eine möglichst fortschrittliche Produktion treffen, müssen diese Bedien- und Beobachtungssysteme jedoch besonderen Anforderungen gewachsen sein. Die Experten von Pepperl+Fuchs wissen, wie es geht:

Die Geschichte der Arznei ist so alt wie die Menschheit selbst. Was in Europa ab dem Mittelalter weitestgehend aus klösterlicher Kräuterkunde bestand, läuft im 21. Jahrhundert in einem hochtechnischen Verfahren ab, das durch seine Komplexität eine Fülle relevanter Daten mit sich bringt – und dieses Datenaufkommen wächst weiter: „Durch Industrie 4.0 wird es auch in der Prozesstechnik immer wichtiger, dezentralen Zugang zu Informationen und Steuerfunktionen zu erlauben. Die Medikamenten-Herstellung bildet dabei keine Ausnahme. Zunehmend setzt man hier auf Multi-Purpose-Anlagen, die auf die möglichst effiziente Produktion verschiedener Arzneimittel ausgelegt sind“, erläutert Business Development Manager Stefan Sittel.


Mitsubishi HMIGrafische HMI Bedienterminals für die Industrieautomation


Sein Kollege Dr. Marc Seißler, Product Portfolio Manager, ergänzt: „Für eine zukunftsfähige, wirtschaftliche Fertigung in der Pharmaindustrie sind vernetzte HMI-Systeme essentiell wichtig. Gleichzeitig müssen sie aber auch Regularien zur Medikamentenherstellung, den GMP-Richtlinien (Good Manufacturing Practices) und teilweise Explosionsschutzrichtlinien entsprechen.“

Feinchemie für die Arzneimittelproduktion

Begleitet man Medikamente auf einer exemplarischen Reise durch ihre Herstellung, trifft man an diversen Stellen auf Bedien- und Beobachtungssysteme von Pepperl+Fuchs, die dieses Dilemma erfolgreich lösen. Das Spektrum der Einsatzorte beginnt bereits bei den vorgelagerten Zulieferern aus der Feinchemie, die in der Upstream-Phase der Arzneiproduktion die Basisstoffe an die Pharmahersteller liefern. Zur Gewinnung dieser Substanzen muss jedes Detail, wie die Reinheit der verschiedenen Komponenten, die Lagertemperatur oder der pH-Wert, stimmen. Nur so kann bei der Synthese der Wirkstoffe sichergestellt werden, dass sie später den gewünschten Effekt erzielen.

Hier findet sich mit dem Visunet GXP die neueste Entwicklung des Automatisierers wieder – ein Thin-Client-basierter Remote Monitor, über den Prozessinformationen und Steuerungsfunktionen dargestellt werden können. Dabei ist er voll auf die Bedürfnisse der Feinchemie ausgerichtet: Seine konstruktiven Eigenschaften machen ihn unempfindlich gegenüber Flüssigkeiten, Schmutz, Bakterien oder aggressiven Reinigungsvorgängen, während das extrem leichtgewichtige und modulare Design eine hohe Flexibilität im Feld erlaubt.


Turck HMISpezielle HMI / PLC Serie für die Lebensmitteltechnik


Darüber hinaus eignet sich der Visunet GXP auch für explosionsgefährdete Bereiche, die in diesen Prozessstufen durch Stäube oder alkoholhaltige Reinigungs- und Lösungsmittel entstehen. So stellt er bei der Chargen- oder Dosierkontrolle via Ethernet übermittelte Informationen von Leitsystem oder MES verlässlich dar – direkt in den Atex-Zonen 1 und 21 bzw. 2 und 22. „Ob er dabei über die Netzwerkinfrastruktur mit konventionellen PC-Workstations und Servern verbunden ist oder an zukunftsorientierten, virtualisierten PCs und Servern eingesetzt wird, spielt bei der Integration in die Automatisierungsarchitektur keine Rolle. Unsere neue Firmware Visunet RM Shell 4.1 unterstützt modernste Remote-Services wie Microsoft RDP 8.1 oder Emersons DRDC und damit beide Ansätze“, erläutert Sittel.

In- und outdoorresistente Bedien- und Beobachtungssysteme

Pepperl Fuchs HMI SolutionAuch seine weiteren hochspezialisierten, ethernetfähigen Bedien- und Beobachtungssysteme hat der Hersteller mit der RM Shell 4.1 ausgestattet. So begegnet man zum Beispiel der Produktfamilie Visunet IND in Tanklagern für pharmazeutische Stoffe. In diesen entsprechend Zone 2 beziehungsweise Class I, Div. 2 explosionsgefährdeten Außenbereichen lagern aus der Feinchemie angelieferte Basischemikalien zwischen. Hier muss das Befüllen und Entleeren der Tanks überwacht und gesteuert werden. Zusätzlich fordern Wind und Wetter ihren Tribut von dem verwendeten Equipment.

„Der Visunet IND bringt prozesskritische Informationen zu Füllständen und Temperaturen in übersichtlicher Form auf das Display. Dadurch unterstützt er das Bedienpersonal des Tanklagers bei Entscheidungen und schafft einen echten Zugewinn in puncto Prozesssicherheit und Verfügbarkeit. Im Zusammenspiel mit integrierten Identifikationssystemen aus unserem Portfolio kann er auch für die verlässliche Identifizierung von anliefernden Lkw-Fahrern und Ladeaufträgen eingesetzt werden“, erläutert Sittel.

„Als Freiluftlösungen besitzen Remote Monitore aus der Visunet-IND-Familie tageslichttaugliche Displays und sind auf Regendichtigkeit ausgelegt. Der Temperaturbereich, in dem sie betrieben werden können, reicht von winterlichen -20° bis zu +50 °C in der Sommersonne“, beschreibt Seißler die konstruktiven Eigenschaften und leitet über zur Software-Ebene: „Die Ethernet-Anbindung von HMIs ist gerade in Außenbereichen vorteilhaft. Dank digitaler Kommunikation zwischen Remote Monitor und Host-System kann eine durchgängig hohe Bildqualität gehalten werden, ohne dass dafür eine ähnlich umfangreiche Konfiguration wie bei früher geläufigen, analogen KVM-Systemen erforderlich wäre. Zudem ist die mögliche Übertragungsreichweite über die Netzwerkinfrastruktur nicht wie bei einem KVM-System limitiert.“

Zusammenspiel von Mensch und Maschine

Pepperl Fuchs HMI Explosion


Während der anschließenden batchorientierten Fertigung der Intermediates, also der für das eigentliche Medikament gebrauchten Zwischenprodukte, sind zahlreiche manuelle Eingaben an der Anlage nötig. Damit sind Bedien- und Beobachtungssysteme allgegenwärtig. Auch für diese Szenarien eignet sich der Visunet GXP: Neben einer antibakteriellen Folientastatur mit kapazitivem Touchpad oder optischem Trackball ist er mit einem großen Full-HD-Multi Touchscreen Panel ausgestattet, wodurch ihn die Mitarbeiter auch mit Schutzhandschuhen problemlos bedienen.

Dabei zeigt sich laut Seißler, wie das Zusammenspiel von Mensch und Maschine in Industrie 4.0 Umgebungen aussehen kann: „Das Fachpersonal erhält mit dem GXP eine voll auf die zahlreichen manuellen Eingriffe im Life-Science-Bereich zugeschnittene Bedienstation. Da ergänzend dazu RM Shell 4.1 und das zusätzliche Management-Werkzeug Visunet Control Center Inbetriebnahme, Administration und Support dieser Bedienstationen extrem verschlanken, entsteht ein doppelter Effizienzgewinn.“

Tatsächlich sind dank dieses Control Centers Produktionstechniker in der Lage, sich aus der Ferne mit jedem beliebigen Visunet Remote Monitor zu verbinden und so den Anlagenbediener zu unterstützen – ohne überhaupt die empfindlichen Produktionsbereiche betreten zu müssen. Dadurch lassen sich die Monitore schneller und effizienter einrichten und überwachen als je zuvor.

„Der Inbetriebnehmer schaltet sich per Session Shadowing auf einen Remote Monitor im Reinraum, erstellt auf ihm ein neues Profil und überträgt es über das Ethernet-Netzwerk auf beliebig viele weitere Monitore“, führt Seißler als Beispiel an und fährt fort: „Außerdem können dank des Visunet Control Centers eventuelle Fehler oder Störungen in der Verbindung von Remote Monitoren mit ihrem Host-Rechner sofort erkannt werden. Ein Prozessingenieur unterstützt dann aus der Distanz den Mitarbeiter vor Ort oder übernimmt im Bedarfsfall per passwortgeschütztem Zugriff selbst die Kontrolle.“

In Reinraum und GMP Richtlinie daheim

Pepperl Fuchs HMI GMPFolgt man dem pharmazeutischen Prozess weiter zur Herstellung des Wirkstoffs, dem sogenannten Active Pharmaceutical Ingredient (API), nimmt die Häufigkeit explosionsgeschützter Bereiche ab, die Vorsicht bezüglich Verunreinigungen dagegen zu. Diese Vorsicht ist begründet, denn durch Rückstände eines vorherigen Herstellungsprozesses, an Schuhen haftende Verunreinigungen oder lediglich ein menschliches Haar könnte schlimmstenfalls eine ganze Charge unbrauchbar werden.

In solchen Umgebungen, die oft pharmazeutische Reinräume nach GMP-Richtlinie umfassen, werden also für die Interaktion mit dem Prozess- oder Produktionsleitsystem Bedienstationen benötigt, die ganz besonders auf gute Reinigbarkeit sowie chemische und mechanische Robustheit ausgelegt sind.

Pepperl+Fuchs stellt mit dem Visunet GMP eine Produktfamilie zur Verfügung, die genau für diese Einsatzbedingungen entwickelt wurde. „Einfache Reinigbarkeit, chemische Resistenz und eine antibakterielle Tastatur machen den Visunet GMP zum Spezialisten für Reinraumumgebungen bei der Herstellung der APIs.

Um den unterschiedlichen Bedingungen bei unseren Kunden gerecht zu werden, gibt es ihn in zwei Grundausführungen: als mit RM Shell 4.1 ausgerüsteter Remote Monitor in einem schlanken Edelstahlgehäuse mit Standfuß bzw. Wandarm oder als Panel-Mount-Version etwa für den Einbau in Pharmawände oder Bedienpanels von Maschinen“, erklärt Sittel die Ergänzung zum ebenfalls für Reinräume geeigneten Visunet GXP. Er fügt hinzu: „Sollte in speziellen Fällen eine explosionsgefährdete Atmosphäre vorliegen, kann der Visunet GMP ebenso in einer Ausführung mit Zertifizierung für die Zonen 2 und 22 bezogen werden.“

Die HMI Lösung in der Box

Pepperl Fuchs HMI ThinclientDoch auch in den nicht klassifizierten Produktionsbereichen und in der Peripherie der Wirkstoffherstellung, etwa in den kontrollierenden Laboratorien, herrscht laut Sittel ein hoher Informationsbedarf: „Wer auf der Suche nach einer schlanken industriellen Lösung für Bildschirmarbeitsplätze in Produktion oder Laborbereichen ist, der ist mit unserem Industrial Box Thin Client ‚BTC‘ gut beraten.“

Der Blick auf den handlichen BTC untermauert seine Empfehlung: Umschlossen von einem Metallgehäuse vereint er die Vorteile eines schmalen Footprints ohne Lüfter oder Festplatten mit einer außergewöhnlichen Robustheit gegenüber Umgebungstemperaturen bis +60 °C.

Das der Schutzart IP41 entsprechende Gehäuse schützt sein Innenleben außerdem vor Staub. „Der BTC ist entweder als konventionelle Desktop-Lösung einsetzbar oder wird an einer Montagewand innerhalb eines Gehäuses befestigt. Ohne viel Installationsraum zu benötigen, kann ein Gerät zum Beispiel in der Schublade eines Arbeitsplatzes montiert werden und dann in Laborräumen auf gleich vier Bildschirmen prozessrelevante Informationen visualisieren. Kosten- und platzsparender lassen sich Informationen im industriellen Umfeld kaum verfügbar machen“, erklärt Sittel.

Pepperl Fuchs HMI OEMWie die Visunet Remote Monitore ist der BTC ebenso mit der vorinstallierten RM Shell 4.1 ausgestattet, wodurch seine Einrichtung schnell von der Hand geht. Anwender, die andere Management-Software für Thin Clients bevorzugen, können dennoch auf den BTC setzen: „Für größtmögliche Flexibilität bieten wir den BTC optional auch kompatibel zum ‚ACP Thinmanager‘ an, der besonders in großen amerikanischen Pharmaanlagen verwendet wird“, unterstreicht Sittel  die Kundenfokussierung bei der Entwicklung des BTC. 

Im Downstream zum fertigen Medikament

Diese Ausrichtung auf den Kunden kommt ebenfalls in den abschließenden Verfahrensschritten in der Pharmaindustrie zum Tragen: Ist die Herstellung des Wirkstoffs abgeschlossen, eignet er sich noch nicht zur Darreichung an den Patienten. „Hier im Downstream-Bereich finden weitere physikalische Verfahrensschritte statt, für die häufig hochspezialisierte Maschinen von OEM-Unternehmen eingesetzt werden“, schildert Sittel die Zusammenhänge. Entsprechend stellt der Automatisierer für die Maschinen und Anlagen dieser OEM-Lieferanten Visunet-Lösungen in Edelstahlgehäusen, einbaubare Panel-Mount Remote Monitore für die DCS-/MES-Bedienung oder Panel-PCs für die SPS-Anbindung zur Verfügung.

Diese Visualisierungssysteme und Bediengeräte, die häufig auf der GMP-Produktfamilie basieren, sind nötig, um in den folgenden komplexen Prozessschritten Informationen darzustellen und Rezepturen zu steuern. Durch Zentrifugieren, Chromatographieren und Trocknen werden in diesen Stufen die Trägerstoffe entfernt und der Wirkstoff weiter aufbereitet – zum Beispiel indem er zermahlen, in Flüssigkeit gelöst oder durch Granulieren und das sogenannte „Coating“ auf die Trägerstoffe aufgebracht wird. Hier erhält das portionierte Medikament seine uns bekannte Form als Tablette, Salbe oder Lösung, bevor es versandfertig in Blistern, Tuben, Ampullen, Spritzen oder Beuteln abgepackt wird.

Individuell an Applikationen anpassbar

Pepperl Fuchs HMI Fabrik

Ob der Pharmahersteller selbst Pepperl+Fuchs beauftragt, dessen Integrator oder ein Maschinen- und Anlagenbauer – entscheidend ist, dass nicht nur Komponenten, sondern komplette GMP-taugliche, funktionale Systeme benötigt werden. Es sind Spezialisten gefragt, die ebenso viel Praxiserfahrung wie Beratungskompetenz und Engineering-Know-how mitbringen.

Sittel führt ein Beispiel an: „Mit zunehmend papierloser Pharmaproduktion erleben wir vor Ort, dass unsere Kunden immer häufiger sowohl MES- als auch DCS-Funktionalitäten auf Monitoren im Feld anzeigen müssen. Das lässt sich einerseits über eine HMI-Lösung mit Dual-Display lösen – was unser Visunet GMP in Duplex-Variante bietet. Gleichzeitig haben wir diese Anforderung aber auch mit unseren Software-Experten diskutiert. Sie haben daraufhin RM Shell so weiterentwickelt, dass unsere Kunden heute schnell auf nur einem Monitor zwischen DCS und MES umschalten können.“

Marc Seißler fasst zusammen: „Wie in der Pharmazie selbst gibt es bei Bedien- und Beobachtungssystemen nicht das universelle Allheilmittel. Die HMI-Systeme von Pepperl+Fuchs lassen sich sehr stark auf individuelle Applikationsanforderungen hin anpassen. Mit den Visunet-Produktfamilien, dem BTC, der RM Shell 4.1 und dem Visunet Control Center lässt sich die moderne, vernetzte Pharmaproduktion realisieren.“

Häufig gestellte Fragen

Was ist ein HMI?

Ein HMI ist der in der Industrie gebräuchliche Begriff in der englichen Abkürzung für Human Machine Interface, zu Deutsch Mensch Maschine Schnittstelle (MMS). Es dient u. a. zum Bedienen von Maschinen und Anlagen in der Industrie oder Geräten und Elektroniken in Automobil und Lifescience Bereich. Mit dem HMI kann der Bediener mit seinem Gegenüber interagieren und im Bedarfsfall in den Prozess eingreifen. Auch kann der Benutzer den Zustand einer Maschine bzw. Anlage beobachten und gegebenenfalls den laufenden Prozess optimieren. Das HMI besteht aus den vier Komponenten Mensch, Anzeige, Eingabefeld und Maschine. 

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