Sie suchen die Technik – Wir informieren darüber!

Online Magazin für Konstruktion & Entwicklung

NewsletterProduktneuheiten ✓
Innovationen ✓
Fachartikel ✓
Anwenderberichte ✓
Interviews ✓

Mediadaten✓ Firmenmitteilungen
✓ Forschungsberichte
✓ Industriemessen
✓ Trends
✓ Megatrends

Unternehmensmeldungen

Kübler Group: Schwächelnde Konjunktur trifft Neuheitenrekord
Die Kübler Gruppe verzeichnet 2024 aufgrund der Auswirkungen der schwächelnden Konjunktur ein insgesamt gedämpftes Geschäftsjahr, verzeichnet aber auch positive Entwicklungen.
Beste Wirtschaftlichkeit in roboterbasierter Leitungssatzmontage
Für ihre entwickelte Roboter-Lösung erhielt Artiminds Robotics die Auszeichnung für die beste Wirtschaftlichkeit in der Robotik Challenge 2024. Überzeugt hat die Jury neben dem technologischen Ansatz und der Prozesssicherheit insbesondere die im Vergleich zu den Mitbewerbern extrem kurze Taktzeit.
3DExperience Conference 2024 in München
Dassault Systèmes zeigt am 16. und 17. Oktober 2024 zur 3DExperience Conference in den Eisbach Studios in München, wie sich die Zukunft durch KI-gestützte virtuelle Zwillinge neu gestalten lässt.
IO-Link und SPE in der Brauanlage
Wie digitale Sensoren mit IO-Link und SPE in Getränketechnik und Industrie eingesetzt werden und welche Vorteile sie konkret bringen, erfahren fachkundige Anwender in einem praxisbezogenen Webinar von Jumo.
Neue Aufstellung des IFM Vorstands
Nach dem Ausscheiden von Dr. Thomas May zum 30 Juni 2024 ist der Vorstand der IFM-Unternehmensgruppe erstmals in seiner neuen Zusammensetzung zusammengetreten.
FACHGEBIETE

Industrie News – Technologie für Ihre Konstruktion & Entwicklung

Steckverbinder

Steckverbinder

Wire-to-Wire, Board-to-Board und Wire-to-Board

Mit dem Micro-Fit 3.0 Steckverbinder-System von Molex erweitert Rutronik sein Sortiment um eine vielseitige Lösung für zahlreiche industrielle Anwendungen.

Zum Beitrag

Automatisierung

Automatisierung

Künstliche Intelligenz – Ihr Freund und Helfer

In einem Podcast zeigt Mitsubishi Electric auf, weshalb intelligente Technologien der entscheidende Faktor für wettbewerbsfähige Fertigung ist.

Zum Beitrag

CAD CAM Software

CAD CAM Software

Interpolationsdrehen für kombiniertes Dreh-/Fräsen

Tebis unterstützt mit dem 4.1 Release 8 jetzt auch das Interpolationsdrehen zur kombinierten Dreh-/Fräsebearbeitung hochkomplexer Bauteile in hoher Qualität.

Zum Beitrag

Antriebstechnik

Antriebstechnik

Kurzzeit-Stromversorgung elektrischer Antriebe in belasteter Luft

Michael Koch präsentiert das skalierbare aktive Energiemanagementgerät Pxt TX als kurzzeit-unterbrechungsfreie Stromversorgung für elektrische Antriebe.

Zum Beitrag

BRANCHENSPECIALS

Industrie News – Technologie für die Branchen

Automobil

Automobil

Autonomes Fahren – Mein allererstes Mal

Wie es sich anfühlt, vollständig autonom zu fahren, das durfte ich in den USA erleben. Es war in jeder Hinsicht anders als erwartet.

Zum Beitrag

Wasserstofftechnik

Wasserstofftechnik

Mit Getränkedosen zum Grünen Wasserstoff auf See

Forscher am MIT stießen auf eine geniale Lösung zur Erzeugung von Grünem Wasserstoff mit der Reaktion von Aluminium in Wasser.

Zum Beitrag

Intralogistik

Intralogistik

Sichere Positioniersysteme für die Intralogistik

Pepperl+Fuchs bietet jetzt eine deutliche vereinfachte Sicherheitslösung für die sichere Positionierung von Shuttle, Kran und Elektrohängebahn an.

Zum Beitrag

Robotik

Robotik

Segway Mähroboter: Ein paar Klicks und Start

Segway bietet mit der Navimow i Serie müheloses und intelligentes Mähen mit einzigartigem Positionierungssystem und KI-gestützt.

Zum Beitrag

MESSESPECIALS

Industriemesse News

Achema 2024 interaktiv und am Puls der Zeit
Die Achema wird vom 10. bis 14. Juni 2024 erneut zum Mittelpunkt der Chemie, Pharma-, Biotechnologie, Energie. Unser Messespecial füllt sich bereits. Schauen Sie mal rein!
SPS 2025 kehrt zu traditionellem Termin zurück
Die SPS Messe wird im nächsten Jahr vom 25. bis 27.11.2025 in Nürnberg stattfinden. Damit kehrt sie auf den seit vielen Jahren etablierten Zeitraum in der Automationsbranche zurück.
Hannover Messe zeigt Energie für nachhaltige Industrie
Als ein vernetztes industrielles Ökosystem demonstrieren die Aussteller unter dem Leitthema Energizing a sustainable Industry, wie durch den Einsatz von Elektrifizierung, Digitalisierung und Automatisierung Klimaneutralität erzielt werden kann.

fraunhofer0116Tumore im Innenohr zu entfernen, ist eine heikle Sache: Die Ärzte müssen meist das gesamte Felsenbein entfernen. Künftig reicht ein 5 mm breiter Tunnel durch den Knochen, den der Mini-Roboter „Niliboro“ von Fraunhofer fräst. Um sensible Bereiche wie Blutgefäße und Nerven macht er dabei einen großen Bogen. Mithilfe der aufpumpbaren Kissen wird der Roboter bei der Operation fixiert. Zunächst entwickeln die Forscher die optimale Taschengeometrie mit mehreren Prototypen.


Diagnose Innenohrtumor – an einer Operation führt kein Weg vorbei. Das Innenohr ist jedoch nicht gut zugänglich: Es wird von einem Hirnschädelknochen namens Mastoid verdeckt, auch Felsenbein genannt. Zudem durchziehen viele Blutgefäße und Nerven das umliegende Gewebe. Die Ärzte fräsen daher so viel vom Mastoid-Knochen heraus, bis sie jede dieser sensiblen Strukturen aufgespürt haben. Nur so können sie sicherstellen, sie nicht zu schädigen. Meist heißt das allerdings: Die Mediziner müssen den gesamten Knochen entfernen. Das entstandene Loch füllen sie nach der Operation mit Fettgewebe aus dem Bauch.

Operieren durch kleinen Tunnel

Künftig soll diese Operation schonender erfolgen: Dann reicht ein kleines Loch von 5 mm Durchmesser, um den Tumor aus dem Innenohr herauszuschneiden. Möglich macht es der Niliboro (Nicht-Linearer Bohr-Roboter), den Forscher der Mannheimer Projektgruppe für Automatisierung in der Medizin und Biotechnologie des Fraunhofer-Instituts für Produktionstechnik und Automatisierung IPA entwickeln, gemeinsam mit ihren Kollegen der Technischen Universität Darmstadt, der Universität Aachen und des Universitätsklinikums Düsseldorf.

Zwar gibt es bereits Bohrer, die einen Tunnel in einen Knochen fräsen können – allerdings bahnen sie sich ihren Weg nur schnurgerade in den Knochen hinein. » Niliboro kann erstmals auch um Ecken bohren«, sagt Lennart Karstensen, Wissenschaftler der Projektgruppe. Diese Eigenschaft ist es, die minimalinvasive Operationen von Innenohrtumoren erst ermöglicht. Denn würde der Tunnel gerade verlaufen, käme er hier und da den Nerven bedenklich nahe. Um sie nicht zu verletzen, dürfte der Durchmesser des Tunnels nicht mehr als ein bis 2 mm betragen. Durch so ein kleines Loch kann man jedoch nicht operieren. Niliboro dagegen ist in der Lage, einen Bogen um empfindliche Stellen zu machen, der Tunnel kann daher 5 mm breit sein. Breit genug also, um die Operation durchzuführen.

Hydraulische Leitungen lassen Roboter-Wurm vorwärts kriechen

Doch wie schafft der »Wurm« es, sich auf Kurven und um Ecken herum durch den Mastoid-Knochen zu fräsen? »Der Wurm besteht aus einem Kopf und einem Schwanz«, erläutert Karstensen. »Diese beiden Teile sind über einen Faltenbalg flexibel miteinander verbunden.« Der Aufbau erinnert an einen überlangen Linienbus, bei dem der vordere und der hintere Teil durch eine schlauchartige Konstruktion gekoppelt ist, die einer Ziehharmonika ähnelt.

Auf seinem Weg durch den Knochen ist der Roboter über 8 bis 12 hydraulische Leitungen mit der Außenwelt, sprich den Steuerungsgeräten und Pumpen im Operationssaal, verbunden. Diese Leitungen lassen ihn in die richtige Richtung kriechen: Zunächst pumpen sie Hydraulikflüssigkeit in drei Kissen, die sich am hinteren Teil befinden. Die Kissen füllen den Raum zwischen Wurm und Knochen und fixieren den hinteren Mini-Roboter-Teil somit an Ort und Stelle. Nun strömt die Flüssigkeit in den Balg: Die »Ziehharmonika« entfaltet sich und drückt den Kopf nach vorne. Der Wurm streckt sich quasi und bewegt seinen vorderen Teil dabei weiter in den Knochen hinein.

Der Bohrer, der am Kopf befestigt ist, fräst den Weg frei. Jetzt wird der hintere Teil nachgezogen, ähnlich wie bei einem lebendigen Wurm: Dazu werden die Kissen am vorderen Teil aufgepumpt und halten diesen fest, während die Hydraulikflüssigkeit aus den hinteren Kissen entweicht. Die Leitungen saugen nun auch die Flüssigkeit aus dem Balg. Er zieht sich zusammen und schleppt den hinteren Teil hinter sich her. Stück für Stück arbeitet sich Niliboro so vorwärts. »Die Richtung, in die der Roboter sich bewegen soll, können wir über die Kissen am vorderen Teil einstellen. Soll er zum Beispiel nach links abbiegen, füllen wir das linke Kissen weniger straff als die anderen, der Roboter kippt daraufhin zur linken Seite«, sagt Karstensen.

Erster Prototyp entwickelt

Im Labor und später im Operationssaal wird der Weg, den Niliboro sich bahnt, haargenau überwacht: Über ein elektromagnetisches Trackingsystem, kurz EMT, das die Kollegen an der Technischen Universität Darmstadt entwickeln. Zudem nimmt ein Computertomograph sporadisch Bilder auf und überprüft die Position.

Einen ersten Prototyp haben die Forscher bereits gebaut. Momentan ist er noch fünfmal größer als die geplante Endversion. Er besteht vorerst nur aus dem vorderen Teil samt Balg, dem Herzstück also. Stück für Stück wollen die Wissenschaftler den Prototyp nun optimieren und erweitern. Steht die komplette Technik, soll Niliboro auf seine endgültige Größe schrumpfen. In zwei Jahren, so hoffen die Forscher, könnten die Ärzte den Miniroboter erstmals testen.