Es gibt bis jetzt nur wenige vollelektrische Werkzeugwechsler auf dem Markt, meist kommen hier noch pneumatische zum Einsatz. Die bereits angebotenen elektrischen decken zudem nur den Bereich kleiner mechatronischer Greifer ab. Da auch hier der Trend ‚Austausch Pneumatik durch Elektrik‘ vor der Weiterentwicklung nicht Halt macht, hat Gimatic elektrische Werkzeugwechsler ins Programm aufgenommen. Diese sowie handbetätigte Neuheiten und einen Anwenderbericht aus dem 3D Betondruck finden Sie nachfolgend:

Gimatic Werkzeugwechsler Printstones

 

Inhalt

Einfach betätigter Handwechsler für Industrie 4.0

Gimatic Handwechselsystem


03.12.2019 | Gimatic hat sein einfaches Handwechselsystem SQ weiterentwickelt. Damit eignet es sich für den Werkzeugwechsel in der Industrie 4.0 Robotik. Die roboterseitige Grundplatte gibt es nun in einer Ausführung mit einer sicheren Verriegelung, die sensorabgefragt ist.

Der Handwechsler basiert auf einfachen Grundplatten in den Größen 100 x 100, 150 x 150 und 250 x 250 mm. Die roboterseitige Grundplatte ist mit allen bestehenden Grundplatten der Greifer Seite kompatibel. Ein integrierter Keilmechanismus sorgt dafür, dass die Platte der Greiferseite ganzflächig belastet und so lagegenau fixiert wird. Winkelfehler am Robotergreifer sind damit ausgeschlossen. Der Vierkant Schnellwechsler lässt sich mit nur einem Griff betätigen.


Gimtic Wafer GreiferSanfte Greifer bestücken Wafer Sortiermaschine von Innolas


Die Verriegelung ist formschlüssig und wird mit einem Sensor angefragt. Die Sensorabfrage dient zur Erkennung, dass das Greifersystem sicher sitzt – ein wichtiges Feature für Industrie 4.0 Anwendungen.

Elektrischer Werkzeugwechsler als Alternative zum pneumatischen

Gimatic elektrischer Werkzeugwechsler09.06.2016 | Der vollelektrische Werkzeug Wechsler vom Typ EQC75 ergänzt das mechatronische Greifer Programm von Gimatic. Damit lassen sich nun auch größere Greifer vollelektrisch betreiben. Der Werkzeug Wechsler passt zu allen mechatronischen Greifern und eignet sich für Werkzeugwechsel Anwendungen mit Nutzlasten von bis zu 10 kg. Einsatzmöglichkeiten finden sich in allen Handling- und Linearrobotern, die mechatronisch arbeiten und ganz auf Pneumatik verzichten.

Mit seinen kompakten Abmessungen von 75 x 145 x 60 mm wiegt der vollelektrische Werkzeug Wechsler nur 1,1 kg. Damit passt er beispielsweise in die engen Einbauräume vieler kleiner Roboter in der Gewichtsklasse bis 5 kg.

Angesteuert wird der EQC75 über die 24 V I/O Schaltung. Eine Programmierung oder zusätzliche Ansteuerung ist nicht notwendig. Maximales Moment beträgt 150 Nm, maximale Zugkraft 2000 N und maximale Nutzlast 10 kg. Zwischen Elektrik und Pneumatik lässt sich leicht umstellen, denn das Wechselsystem verfügt über vier Luftanschlüsse. Es wurde zudem mit integrierten Sensoren zur Stellungsabfrage ausgestattet. Die Signalausgabe erfolgt über das Hauptkabel. Mittels der 24-poligen Stecker und dem 8-poligen Kabel lassen sich die Signale der Sensoren und die Stromversorgung übertragen. Dank eines zugehörigen, kompatiblen Adapters, der nach ISO 9409-1 zertifiziert ist, können zudem Fremdfabrikate auch nachträglich angeschlossen werden.

Werkzeugwechsler im 3D Betondrucker für die Baustelle der Zukunft

Gimatic Printstones Betondrucker Formenvielfalt


15.08.2016 | Was wäre, wenn: Sie beim Bau Ihres Eigenheimes individuelle Betonteile ganz nach Ihren Wünschen erstellen könnten und bei all dem auch noch CO2 reduzieren würden? Wie das gehen soll, weiß das Start-up Printstones: Der mobile 3D-Drucker bearbeitet individuelle Betonteile vor Ort auf der Baustelle. Für die nötige Flexibilität sorgt ein aus der Industrieautomation bekannter Werkzeugwechsler von Gimatic.


Igus SpindelmutterVerschleißfreie Spindel Mutter aus Kunststoff für Schwerlast


Das Wiener Start-up Printstones beschäftigt sich seit 2017 mit der Automatisierung im Baubetrieb. Im Fokus steht die Entwicklung eines 3D-Druckverfahrens für die automatisierte sowie baustellentaugliche Herstellung von Betonobjekten, das mit gleich zwei ungewöhnlichen Merkmalen auf sich aufmerksam macht: Es ist mobil und druckt Beton sowie weitere zementöse Materialien, die auf der Baustelle zum Einsatz kommen. Konventionelle Schalungselemente gehören damit der Vergangenheit an.

Gimatic Irene Fialka PrintstonesDr. Herwig Hengl ist Gründer des Spin-offs der TU Wien. Vor etwa fünf Jahren kam er erstmals als Mitarbeiter am Institut für Mechanik der Werkstoffe und Strukturen mit der additiven Fertigung in Berührung: „Wir kamen auf diese Idee, als wir ein Simulationstool entwickelten, das zu Spannungs- und Verformungsanalysen von beanspruchten Bauteilen herangezogen werden kann.

Zur Verifizierung der Simulationsergebnisse mussten die vorerst virtuellen Bauteile nachgebaut und belastet werden. Da dies ein sehr kostenintensiver und zeitaufwendiger Prozess ist, haben wir nach einer Möglichkeit gesucht, die Bauteile automatisiert direkt aus 3D-Modellen herzustellen“, erinnert sich der Jungunternehmer. Idealerweise sollte das natürlich direkt am finalen Einsatzort stattfinden: auf der Baustelle der Zukunft.

Die Printstones-Gründer konnten sich mit Ihrer Geschäftsidee gegen etwa 200 weitere Start-ups in einem Auswahlverfahren des universitären Inkubators Inits durchsetzen. Daraufhin wurde das Geschäftsmodell anhand qualitativer und quantitativer Experimente validiert und die Entwicklung des „Printstones X1“ konnte an den Start gehen.

Potentielle Anwendung in eigener Sache

Gimatic Johannes LoercherDie Gimatic Vertrieb GmbH liefert das Werkzeugwechselsystem für den 3D-Drucker. Die Hechinger waren schon immer aufgeschlossen gegenüber ungewöhnlichen und nicht gleich auf Massen ausgerichteten Anwendungen gewesen.

In diesem Einsatzfall sieht Geschäftsführer Johannes Lörcher sogar eine Anwendung in eigener Sache: „Der 3D-Druck ist ja sehr im Kommen und man liest auch immer mehr über Neuentwicklungen für die Baubranche. Ich finde die Idee, Bausteine zu drucken, klasse – auch wenn das Drucken von Ziegeln wegen der Vorschriften noch nicht möglich ist.

Aber bei unserem aktuellen Neubau in Hechingen könnten wir bald sehr gut einen solchen Drucker für die vielen Flächen an Pflastersteinen gebrauchen“. Johannes Lörcher geht davon aus, dass solche Anwendungen im nicht industriellen Bereich mit der Weiterentwicklung der Cobots noch stark zunehmen wird. 

Ein Kubikmeter Beton mit freier Geometrie

Gimatic Printstones Mataka DesignDer Printstones X1 ist ein früher Prototyp eines mobilen Baustellen 3D Druckers. Mit ihm können momentan Betonelemente bis zu einer Größe von etwa 1 m3 Größe gedruckt werden. Der Roboter kann sowohl außen als auch innen eingesetzt werden. Er macht konventionelles Schalen überflüssig, indem definierte Materialvolumina durch einen computergesteuerten Positionierungsprozess in aufeinanderfolgenden Schichten präzise platziert und verfestigt werden.

Das 3D Druckverfahren besteht aus zwei allgemeinen Schritten: der 3D-Modellierung und dem Komponentendruck. Bei der Pfadgenerierung werden verschiedene Methoden zur Generierung von Roboter-Trajektorien implementiert. Im Allgemeinen besteht jede Schicht aus einer Außenkontur und einem Füllmuster, die als Wabenstrukturen oder raumfüllende Kurven ausgeführt werden können.

Die Materialvorbereitung verläuft vollautomatisch über ein vorgeschaltetes Mini-Betonwerk. Dabei kann die Rezeptur während des Druckprozesses variiert werden, um beispielsweise stark belastete Zonen mit höherfestem Material zu drucken. Mit dieser Technologie lassen sich Bauteile ab Losgröße 1 in variabler Form drucken.

Steckbrief Werkzeugwechsler mit Schlüsselrolle

Gimatic Printstones Betondrucker WerkzeugwechslerGimatic hat früh das Potential von Printstones erkannt und uns mit einem passenden Angebot unterstützt“, so der Gründer. Momentan verfügt der Printstones X1 neben der 3D-Druck-Düse über ein weiteres Werkzeug zum Vermessen des Untergrundes auf dem gedruckt wird. Der Werkzeugwechsler sei daher ein wichtiger Bestandteil des Systems und für den vollautomatischen Wechsel zwischen den Werkzeugen nötig.

„Diese Anwendung zeigt einmal mehr, wie praktisch es ist, einen Ansprechpartner vor Ort zu haben“, erinnert sich Johannes Lörcher. „Unser Technischer Berater Lars Janser von unserer Niederlassung in Graz besuchte nach einem ersten Kontakt von Seiten Printstones das Start-up in Wien, hat die Jungunternehmer beraten und überzeugt. Unser Werkzeugwechsler hat es ihm leicht gemacht: Hauptargumente waren sicher, dass er sehr kompakt gebaut ist und eine supereinfache Ansteuerung bietet“.

Der vollelektrische Werkzeugwechsler vom Typ EQC75 eignet sich für Wechselanwendungen mit Nutzlasten von bis zu 10 kg. Hauptsächlich findet er Einsatz in Handling- und Linearrobotern für die Industrie, die mechatronisch arbeiten und ganz auf Pneumatik verzichten. Mit seinen kompakten Abmessungen von 75 x 145 x 60 mm wiegt er nur 1,1 kg.

Damit passt er in der Industrie beispielsweise in die engen Einbauräume vieler kleiner Roboter in der Gewichtsklasse bis 5 kg. Angesteuert wird der EQC75 über die bewährte 24 V I/O Schaltung. Eine Programmierung oder zusätzliche Ansteuerung ist nicht notwendig. Sein maximales Moment beträgt 150 Nm, die maximale Zugkraft 2000 N und die maximale Nutzlast 10 kg.


Gimatic RobotergreiferRobotergreifer, EOAT, Greifer Kits für Cobot und IR

 


Für Anwender, die nicht komplett umsteigen möchten, lässt er sich zwischen Elektrik und Pneumatik leicht umstellen, denn das Wechselsystem verfügt über vier Luftanschlüsse. Es wurde zudem mit integrierten Sensoren zur Stellungsabfrage ausgestattet. Die Signalausgabe erfolgt über das Hauptkabel. Mittels der 24-poligen Stecker und dem 8-poligen Kabel lassen sich die Signale der Sensoren und die Stromversorgung übertragen. Dank eines zugehörigen, kompatiblen Adapters, der nach ISO 9409-1 zertifiziert ist, können auch Fremdfabrikate angeschlossen werden. Auch ein nachträglicher Umbau ist problemlos möglich.

3D-Druck reduziert CO2-Emissionen

 

Gimatic Werkzeugwechsler vollelektrisch„Beton ist nach Wasser das vom Menschen am meisten verwendete Material, allerdings zu einem hohen Preis. Die Zementherstellung ist für etwa acht Prozent des weltweiten COAusstoßes verantwortlich“, gibt Dr. Hengl zu bedenken. Der Anteil an CO2-Emissionen der Luftfahrt sei hier mit 2,6 Prozent vergleichsweise niedrig. „Daher sollte es unser Ziel sein, den Zementverbrauch zu reduzieren, wo immer es geht. Der Beton-3D-Druck bietet hier die Möglichkeit, schwach belastete Zonen eines Bauteils auszusparen und so Material einzusparen.“

Das System ist als Multi-Tool Device ausgelegt. Die Beton-3D-Druckdüse ist also eines von vielen möglichen Werkzeugen. Weitere Werkzeuge sollen in Joint-Development Projekten mit zukünftigen Anwendern und Kunden entwickelt werden.

 „Wir sind in erster Linie in Forschung und Entwicklung tätig und versuchen zukünftige Kunden möglichst weit einzubeziehen. Dabei arbeiten wir ausschließlich mit lokalen Partnern wie Architekturbüros, Industriedesignern, Bauherren und Bauunternehmern. Bei der letzteren Gruppe müssen wir noch etwas Pionierarbeit leisten, denn die Baubranche, welche etwa sieben Prozent des Weltmarktes ausmacht, investiert in Forschung und Entwicklung weitaus weniger als der Durchschnitt anderer Branchen“, gibt Herwig Hengl zu bedenken.

Vision und Möglichkeiten für 3D Betondruck

Gimatic Printstones Pflasterdruck„Unsere Vision, oder sollte ich eher sagen Mission, ist die Automatisierung und Optimierung von Bauverfahren. Wir möchten monotone Tätigkeiten auf der Baustelle mit unserer Technik reduzieren und Bauarbeiter entlasten. Ein gutes Beispiel ist das Verlegen von Pflastersteinen. Kein Mensch hat Spaß daran acht Stunden am Tag auf den Knien in gebückter Haltung Steine zu verlegen. Mit dem mobilen 3D-Drucker können diese Steine direkt auf die obere Tragschicht des Straßenaufbaus gedruckt werden – ein Verlegen ist dann nicht mehr nötig“, zeigt Herwig Hengl eine der Möglichkeiten auf.

Aktuell arbeitet Printstones als ausführendes Unternehmen an Pilotprojekten im Baubereich, innerhalb von fünf Jahren möchte das Start-up den Wechsel zum Systemanbieter vollzogen haben. Die Bereitstellung von Hardware, Software und insbesondere Baustoffen ist das künftige Ziel.

In der Zusammenarbeit sehen die Wiener künftig auch eine Einsatzmöglichkeit für die Greifer von Gimatic in ihren Baustellenrobotern. So können sie sich zum Beispiel vorstellen, diese zum Einlegen von Bewehrungselementen oder sonstigen Einbaukomponenten einzusetzen. Bei Gimatic reiht sich die Anwendung ein in eine Reihe anderer spannender Applikationen. Und so werden künftig neben dem Pflücken von Erdbeeren oder dem Einsammeln von Schnecken in der Agrarindustrie als Kontrastprogramm auch Betonteile sicher, zuverlässig und effizient gegriffen werden.


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