Bei Powerlink liegen die Hardware-Kosten für Slave-Schnittstellen um bis zu 45 % niedriger als bei Industrial-Ethernet-Systemen mit vergleichbarer Leistung. Abzüglich der Hardware wie Stecker, Trafo und PHY, die für die Anschaltungen bei jedem Ethernet-System benötigt werden, lassen sich prozessorbasierte Powerlink-Lösungen heute schon mit Hardware-Kosten von weniger als vier Euro realisieren. Bei FPGA-Lösungen betragen die aktuellen Preise rund fünf Euro. Die Gründe für die niedrigen Schnittstellenkosten sind die Verwendung des Einzeltelegrammverfahrens und die Patentfreiheit der Powerlink-Technologie.
Anders als bei proprietären Ethernet-Echtzeitbussen, bei denen ein Summenrahmenverfahren je Zyklus nur ein großes Datenpaket an alle Netzwerkteilnehmer schickt, erfordert das Einzeltelegrammverfahren des Standard-Ethernet, das von Powerlink genutzt wird, einen deutlich geringeren Hardware-Aufwand. Dabei zahlt sich zusätzlich die Offenheit und Herstellerunabhängigkeit aus, das keine proprietären ASICs erfordert, um harte Echtzeitanforderungen zu erfüllen. Als reine Software-Lösung, die zudem auch als Open-Source-Version verfügbar ist, verzichtet man vollständig auf patentbehaftete Technik. Hersteller können die Implementierung des Powerlink-Stacks selbst vornehmen und sind nicht auf den Zukauf teurer patentierter Schnittstellenlösungen angewiesen. Dabei profitieren sie von den mit jeder neuen Halbleitergeneration sinkenden Preisen, während die Anschaltkosten für proprietäre Lösungen auf unverändert hohem Niveau stagnieren.