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Fronius schöpft mit vier neuen Lichtbogenvarianten für die MIG/MAG-Schweißgeräteplattform TPS/i die technischen Möglichkeiten seiner modernsten Produktserie weiter aus: Die Charakteristiken „LSC Root“ und „LSC Universal“ bauen auf einen neuen Algorithmus auf und zeichnen sich durch eine erhöhte Lichtbogenstabilität sowie einen reduzierten Spritzerauswurf aus. Neue Schweißparameter bilden die Basis für branchenweit erstmals verfügbare Funktionen wie den Einbrandstabilisator.



Darüber hinaus haben die Entwickler die Funktionen Lichtbogenlängenkorrektur und Dynamikkorrektur deutlich verbessert. Durch spezielle Hardware unterstützt erlauben die Advanced-Versionen von LSC Root und LSC Universal den Einsatz längerer Schlauchpakete bei gleichbleibend hoher Schweißqualität. All diese Neuerungen vereinfachen die Handhabung der Schweißstromquelle merklich und garantieren so selbst bei weniger geübten Schweißern optimale Ergebnisse beim Schweißen und Löten.

Für LSC (Low Spatter Control) wurde ein vollständig neuer Algorithmus entwickelt, der die hohe Rechenleistung, den großen Speicher, den extrem schnellen Systembus und den hochdynamischen Drahtvorschub der jüngsten MIG/MAG-Schweißgeräteplattform des Unternehmens effizient nutzt. Dies ermöglicht einen äußerst stabilen und spritzerarmen Lichtbogen.

Wurzelschweißen mit reduzierter Streckenenergie

Fronius03142Besonders deutlich werden die erreichten Fortschritte beim Wurzelschweißen, für welches das LSC Root entwickelt wurde. LSC Root garantiert eine sehr gute Wurzelerfassung und hohe Abschmelzleistung bei reduzierter Streckenenergie. Anders als beim herkömmlichen MAG-Schweißen ist es damit erstmals möglich, auch in fallender Position zu schweißen, ohne Bindefehler in Kauf nehmen zu müssen. Dies vereinfacht das Wurzelschweißen für den Anwender deutlich. Darüber hinaus konnte der Schutzgasverlust durch eine neue Brennergeneration um bis zu 3 % gesenkt werden.

Die Lichtbogencharakteristik LSC Universal eignet sich besonders für das Schweißen von Kehlnähten, Ecknähten, Überlappnähten sowie für Füll- und Decklagen und zum Löten.

Gleichbleibender und tiefer Einbrand

Die Anwender der LSC-Lichtbögen profitieren vom neuen Einbrandstabilisator. Bei Aktivierung hält er bei Stick-out-Schwankungen den Einbrand mit Hilfe der neuen Drahtvorschubgeschwindigkeitsregelung konstant. Diese ist vom Anwender frei einstellbar. Der positive Effekt tritt besonders bei Kehlnähten zu Tage, die in steigender Position mit einer Pendelbewegung geschweißt werden sollen. Hier stellt der Stabilisator einen gleichbleibenden und tiefen Einbrand auch bei äußeren Störeinflüssen sicher. Dabei lassen sich selbst mit kostengünstigeren Massivdrähten sehr gute Ergebnisse erzielen.

Zudem hat Fronius die schon von den Vorgängergeräten unterstützten und bei Schweißern geschätzten Funktionen Lichtbogenlängenkorrektur und Dynamikkorrektur weiterentwickelt. So lässt sich beispielsweise über die Dynamikkorrektur bei LSC Root jetzt auch der Lichtbogendruck einstellen. Erweiterte Funktionen, die eine hohe Nahtqualität auch am Schweißstart und Schweißende gewährleisten, runden das LSC-Paket ab.

Damit auch längere Schlauchpakete, wie sie im Rohrleitungs- und Behälterbau sowie beim robotergestützten Schweißen üblich sind, ohne Qualitätseinbußen verwendet werden können, hat der Schweißspezialist eine Zusatzhardware entwickelt, die den negativen Einfluss einer erhöhten Induktivität im Schweißstromkreis reduziert. Für die damit ausgestattete Stromquelle stehen die Advanced-Versionen der Lichtbogencharakteristiken LSC Root und LSC Universal zur Verfügung.

Bild oben: Querschnitt einer mit LSC Root bei deaktiviertem Einbrandstabilisator geschweißten Wurzelnaht. Drahtdurchmesser: 1,2 mm, Zusatzdraht: G3Si1, Drahtvorschub: 3,6 m/min