Online Magazin für Konstruktion und Entwicklung

Hier finden Sie alles, was der Konstrukteur für seine Konstruktion und der Entwicklungsingenieur für seine Neuentwicklung vom Entwurf bis zur Qualitätssicherung in der Fertigung brauchen wie Produktneuheiten, deren Anwendungen, neue Technologien oder Forschungsergebnisse. Unternehmensmeldungen sowie Themen zu technologischen und Megatrends aller industriellen Branchen vervollständigen unser Angebot an Industrie News. Los geht's mit den Nachrichten.

Unternehmensmeldungen

IFM steigert 2023 Umsatz auf über 1,4 Mrd. EUR
IFM Electronic konnte im Geschäftsjahr 2023 den Umsatz erneut steigern. Im vorläufigen Konzernabschluss wird mit einem Umsatz von über 1,4 Mrd. Euro ein neuer Umsatzrekord bei einem Wachstum von 3 % ausgewiesen.
Jumo Campus für Sensorik und Messtechnik
Jumo hat mit Blick auf die derzeit spannend diskutierten Themen in einzelnen Branchen weitere Schulungsangebote konzipiert und bietet entsprechende Seminare im Rahmen des Jumo Campus hierzu an.
Schaeffler AG steigert Umsatz in 2023 um 5,8%
Der Umsatz der Schaeffler AG ist im Jahr 2023 um 5,8 % auf 16,3 Mrd. EUR gestiegen. Das währungsbereinigte Umsatzwachstum lag bei 5,8 Prozent und damit im Rahmen der Prognose für das Geschäftsjahr 2023.
Neuer Automotive-Produktionsstandort in den USA
Die Motion Technology Company Schaeffler wird mit einem neuen Automotive-Produktionsstandort die Produktion in den USA ausbauen. Das neue Werk wird in Dover, Ohio, errichtet.
Ebm-Papst will Industrielle Antriebstechnik an Siemens verkaufen
Die Ebm-Papst Gruppe hat angekündigt, den Geschäftsbereich Industrielle Antriebstechnik (IDT) an die Siemens AG zu verkaufen. Beide Seiten haben eine entsprechende Vereinbarung unterzeichnet.
FACHGEBIETE

Industrie News für Ihre Konstruktion und Entwicklung aus den Fachgebieten

Kabel und Leitungen

Kabel und Leitungen

PTFE und PFAS freie Chainflex Leitungen

Mit dem „PFAS free“-Siegel versieht Igus 95 % seiner Chainflex Leitungen, die frei der schädlichen Substanzen PFAS und PTFE sind.

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Antriebselemente

Antriebselemente

Neue Fertigungstechnologien verbessern Kronenrad-Produktion

Welter Zahnrad hat seine Produktionsverfahren für Kronenräder weiterentwickelt und kann diese jetzt nach DIN 3967 in Qualität 5 herstellen.

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IPC

IPC

Ex geschütztes Tablet mit Augmented Reality Qualitäten

Pepperl+Fuchs ergänzt seine Ecom „Tab-Ex“ Tablet-Serie um ein Gerät, das auf dem robusten Samsung Galaxy Tabactive4 Pro basiert.

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Maschinenelemente

Maschinenelemente

Türgriffsystem zeigt Maschinenzustände an

Schmersal präsentiert sein neues Türgriffsystem DHS. In den Griffen sind die Türgrifffunktionen mit der Anzeige von Maschinenzuständen kombiniert.

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BRANCHENSPECIALS

Industrie News für Ihre Konstruktion und Entwicklung aus den Branchen

Mobile Arbeitsmaschinen

Mobile Arbeitsmaschinen

Zylinderrollenlager für schwere Industriegetriebe und Baumaschinen

Schaeffler stellt neue Zylinderrollenlager vor, bei denen sich die Lebendauer verdoppelt hat und die Tragzahl um 24 % gestiegen ist.

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Automobil

Automobil

IO-Modul sichert Wasserstoff Tankstellen von Resato

Resato Hydrogen Technology hat mit Turck und dessen IO-Modulen ein modulares und skalierbares Konzept für H2 Tankstellen umgesetzt.

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Lebensmitteltechnik

Lebensmitteltechnik

Schmier- und Dichtungsoptimierte Linearführung

Schaeffler präsentiert Linearführungen für die Lebensmitteltechnik mit optimierten Dichtungen, Abstreifer und Langzeitschmiereinheit.

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Mobile Arbeitsmaschinen

Mobile Arbeitsmaschinen

Flexibel anpassbares Gateway für die Agrartechnik

IFM Electronic stellt auf der Hannover Messe das Isobus Gateway vor, welches für landwirtschaftliche Geräte konzipiert und spezifisch anpassbar ist.

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MESSESPECIALS

Industriemesse News

Hannover Messe zweigt Energie für nachhaltige Industrie
Als ein vernetztes industrielles Ökosystem demonstrieren die Aussteller unter dem Leitthema Energizing a sustainable Industry, wie durch den Einsatz von Elektrifizierung, Digitalisierung und Automatisierung Klimaneutralität erzielt werden kann.
Control Messe 2024 | Branche freut sich schon auf Stuttgart
Die Control 2024, die bedeutende internationale Fachmesse für Qualitätssicherung, findet vom 23. bis 26. April in Stuttgart statt. Sie Messe legt einen besonderen Fokus auf Automatisierung und Digitalisierung.
SPS Nürnberg: Jetzt in 16 Hallen!
Die SPS – Smart Production Solutions vom 14. bis 16.11. 2023 verzeichnet ein deutliches Wachstum der Messe im Vergleich zum Vorjahr und ist auf dem Weg zum Vor-Corona-Niveau.

rauscher0117GigE Vision ist aus der Welt der Bildverarbeitung schon lange nicht mehr wegzudenken. Jedoch bremst die 120 MB/s Transferleistung von GigE aktuelle Kameras aus. „Nbase-T“ von Rauscher steigert die Transferleistung ohne Kompression von 1 Gbps auf 5 Gbps bei Verwendung gleicher Kabel und gleicher Software.


Nach dem Start von GigE Vision im Jahr 2006 sind heute nach einer AIA Studie über 50 % aller neuen Kameras mit dem GigE Vision Interface ausgestattet. Natürlich haben auch alle anderen Kamera-Interfaces ihre Anwendungen und Märkte. Für eine breite Masse an Applikationen wird jedoch heute GigE Vision bevorzugt. Die Vorteile des kostengünstigen Interfaces bezüglich Verkabelung, Stabilität, Eignung für Multi-Kamera-Setups, herstellerübergreifender Standardisierung und Kosten sind hinlänglich bekannt.


Ethernet Switch | Der Datenlenker im Netzwerk


Was sich 10 Jahre lang gut und stabil weltweit bewährt, beginnt aber heute in neuen Applikationen eine gewisse Schwäche zu offenbaren. Die Transferleistung von ca. 120 MB/s waren vor 10 Jahren auf Höhe des Bandbreitenbedarfs damaliger Sensoren. Gerade in den letzten Jahren hat die Sensorentwicklung jedoch große Sprünge gemacht und die Trends der neuen Sensoren befeuern den Bandbreitenbedarf. Immer mehr Auflösung, der Wandel von CCD hin zu schnellen CMOS Sensoren und ein vermehrtes Aufkommen von Farb- oder sogar Hyperspektral-Sensoren lassen GigE immer häufiger an seine Leistungsgrenze stoßen. Aktuelle CMOS Sensoren von Sony und Onsemi liegen in Bereichen von 400 MB/s und werden durch GigE Vision damit entsprechend gedrosselt.

GigE Vision beschleunigen

Um von der begrenzten Transferleistung von 120 MB/s nicht ausgebremst zu werden und trotzdem GigE Vision mit seinen Vorteilen zu nutzen, bieten einige Kamerahersteller schon seit einiger Zeit Kompressionstechnologien an: Die Bilddaten werden in der Kamera komprimiert und als codierter Inhalt über Standard GigE übertragen. Laut Angaben der Hersteller lassen sich damit Faktor 2 bis 4 mehr Daten auf die 1 Gbps Bandbreite von GigE pressen. Diese Kompression ist allerdings immer abhängig vom Bildinhalt und auf der Seite des PCs muss natürlich eine Software Dekompression vor der Bildanalyse stattfinden.


Um die Bandbreitenlücke zwischen GigE und den aktuellen Sensoren zu schließen, ohne dabei Bilddaten komprimieren zu müssen und ohne dabei auf ein neues Interface wechseln zu müssen, kommt ein Standard mit dem Namen Nbase-T ins Spiel.


Nbase-T ist ein Ethernet-Standard, der auf dem gleichen physikalischen Layer wie GigE arbeitet, jedoch um den Faktor 2.5 bzw. 5.0 beschleunigt ist. Daten werden also über den gleichen RJ45 Stecker, über existierende CAT5e/CAT6 Verkabelung bis 100 m Länge unkomprimiert mit dem unveränderten GigE Vision-Protokoll bei bis zu 500 MB/s übertragen.

Wer steht hinter Nbase-T?

Getrieben wird der Nbase-T Standard natürlich nicht von der Bildverarbeitungsbrache, sondern von einem Konsortium aus mehr als 60 Firmen, u. a. prominente Namen wie Intel, Cisco, Xilinx, Marvell, Qualcom. Die Notwendigkeit nach höheren Übertragungsraten über existierende CAT5e/CAT6 Verkabelung ist nämlich genauso im IT Umfeld durch die ca. 700 mm km Kupferkabel gegeben, die heute in Bürokomplexen, Forschungszentren, Wohnarealen etc. verlegt sind. Nachdem man heute mit mobilen Geräten Wireless-Verbindungen zum nächsten Access-Point mit bis zum 5 Gbps aufbaut, haben sich diese in der existierenden Netzwerk-Infrastruktur zu Bottle-Necks mit 1GBps entwickelt. Hier ist also ein massiver Bedarf nach einem deutlichen Mehr an Bandbreite. 10 GigE jedoch erfordert entweder eine fiberoptische Übertragung oder CAT6a Verkabelung, um die volle Reichweite von 100 m nutzen zu können. Der Wechsel des physikalischen Übertragungsmediums für 10GigE würde gigantische Aufwände und Kosten verursachen, so dass das Ziel der Industrie eine deutlich gesteigerte Bandbreite auf existierende Medien ist. Nbase-T wird daher also von einer großen Industrie mit einem riesigen Zielmarkt getrieben.

Was bringt´s dem Bildverarbeiter?

Einer der ganz großen, in der praktischen Anwendung eher unsichtbare Vorteil des GigE Vision-Protokolls ist die vollständige Unabhängigkeit vom physikalischen Ethernet Layer. Da sich mit Nbase-T eben ausschließlich dieser ändert, lässt sich GigE Vision 100 % transparent übertragen, ohne dass Software oder Firmware angepasst werden müssen. Ein Mechanismus, den man ja heute schon nutzt, wenn GigE Vision-Kameras z. B. auf einem 10 GigE Switch zusammengeführt oder drahtlos über Wifi übertragen werden.


Die Vorteile liegen auf der Hand: Allein durch die Verwendung eines Nbase-T Senders (der Kamera) und eines Nbase-T Emfpängers (die Netzwerkkarte) lässt sich ein unkomprimierter High-Speed Bildtransfer umsetzen, der softwareseitig zu 100 % auf GigE Vision beruht.


Bildverarbeitungs-Software kann also genau so verwendet werden wie sie heute ist. Eine Nbase-T Netzwerkkarte meldet sich im Betriebssystem als Standard Ethernet-Adapter, eine Nbase-T Kamera als Standard Ethernet-Teilnehmer. Das gesamte GigE Vision-Protokoll läuft wie gehabt – nur eben mit 500 MB/s. Alle Vorteile wie lange Kabelstrecken, verteilte Systeme, Power over Ethernet zur Stromversorgung, IEEE134588 Precision Time Protokoll für Realtime Trigger über die Datenleitung, Autonegotiation der Übertragungsgeschwindigkeit und sogar der Mischbetrieb von Geräten mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten oder über unterschiedliche Medien (Kabel/drahtlos) ist unverändert möglich.

Komponenten für Kamera-Entwickler und Anwender

Nbase-T fasst schnell Fuß in der IT Industrie und daher gibt es Nbase-T Produkte wie Netzwerkkarten, Switches, PHY Bausteine, Protkoll-Analysatoren, Ethernet-Controller standardmäßig.
Speziell für die Bildverarbeitung gibt es zur Vision zwei Produktkategorien: Pleora als Mitglied des Nbase-T Konsortiums zeigt ein Nbase-T Kamera-Interface für OEMs. Entwickler von Spezialkameras oder anderen bildgebenden Geräten wie Flat-Panel Detektoren können damit das fertige Nbase-T Interface nahtlos integrieren und so den Datendurchsatz sofort auf 5 GBps steigern. Diese Pleora Technologie gibt auch als FPGA IP-Core, wenn es zu 100 % auf eigener Hardware mit integriert werden soll.


Auch e2v sieht den Bedarf an mehr Datendurchsatz: Die modernen Zeilenkameras der Eliixa+ und Uniiqa+ Serien liefern 2k oder 4k Auflösung in Monochrom mit bis zu 140 kHz (> 560 MB/s) bzw. in Farbe mit bis zu 100 kHz. Gerade Anwendungen mit Zeilenkameras erfordern häufig hohe Kabelstrecken und auch Mehrkamera-Systeme sind oft anzutreffen. Daher wurde für diese Kameras der Ruf nach Netzwerkübertragung immer lauter. Allerdings ist das beim Schritt auf 10GigE mit externen CL-10Gig fiberoptischen Umsetzern nur mit hohem Kostenaufwand, bzw. für 1GigE eben nur bei drastischer Beschneidung der Zeilenrate umsetzbar. Die neuen Modelle mit Nbase-T kombinieren alle Vorteile: hohe Transferleistung und hohe Kabellängen und gleichzeitig die Möglichkeit, heute existierende Software auch unter Verwendung beliebiger Libraries unverändert weiterverwenden zu können.

Leistungsfähigkeit verfünffacht

Nbase-T ist also nicht schon wieder ein neues Interface für die Machine Vision Community. Es ist eine Technologie aus der IT Industrie, die auf bestehender Infrastruktur die Leistungsfähigkeit von GigE Vision um den Faktor 5 steigert. Ohne Dinge neu lernen oder entwickeln zu müssen, profitieren die Anwender von der hohen Geschwindigkeit in Kombination mit der eleganten und günstigen Verkabelung einer CAT5e/CAT6 Leitung und dem bewährten GigE Vision-Protokoll.