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IFM Electronic konnte im Geschäftsjahr 2023 den Umsatz erneut steigern. Im vorläufigen Konzernabschluss wird mit einem Umsatz von über 1,4 Mrd. Euro ein neuer Umsatzrekord bei einem Wachstum von 3 % ausgewiesen.
Jumo hat mit Blick auf die derzeit spannend diskutierten Themen in einzelnen Branchen weitere Schulungsangebote konzipiert und bietet entsprechende Seminare im Rahmen des Jumo Campus hierzu an.
Der Umsatz der Schaeffler AG ist im Jahr 2023 um 5,8 % auf 16,3 Mrd. EUR gestiegen. Das währungsbereinigte Umsatzwachstum lag bei 5,8 Prozent und damit im Rahmen der Prognose für das Geschäftsjahr 2023.
Die Motion Technology Company Schaeffler wird mit einem neuen Automotive-Produktionsstandort die Produktion in den USA ausbauen. Das neue Werk wird in Dover, Ohio, errichtet.
Die Ebm-Papst Gruppe hat angekündigt, den Geschäftsbereich Industrielle Antriebstechnik (IDT) an die Siemens AG zu verkaufen. Beide Seiten haben eine entsprechende Vereinbarung unterzeichnet.
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Als ein vernetztes industrielles Ökosystem demonstrieren die Aussteller unter dem Leitthema Energizing a sustainable Industry, wie durch den Einsatz von Elektrifizierung, Digitalisierung und Automatisierung Klimaneutralität erzielt werden kann.
Die Control 2024, die bedeutende internationale Fachmesse für Qualitätssicherung, findet vom 23. bis 26. April in Stuttgart statt. Sie Messe legt einen besonderen Fokus auf Automatisierung und Digitalisierung.
Die SPS – Smart Production Solutions vom 14. bis 16.11. 2023 verzeichnet ein deutliches Wachstum der Messe im Vergleich zum Vorjahr und ist auf dem Weg zum Vor-Corona-Niveau.
Bremsensteuerungssystem sichert Talfahrt der Adlerschanze
Details
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Bei der Realisierung einer neuen Berg- und Talbahn für die Adlerschanze in Hinterzarten vertraute Wiegand der Bremsen-Technologie von Ringspann. Dabei machte es das Bremsensteuerungs- und -überwachungssystem BCS 600 zum Dreh- und Angelpunkt des Sicherheitskonzepts seiner schienengeführten Wagenzuganlage. Die besondere Herausforderung: In Seilbahnen und Sesselliften dürfen nur personensichere Bremssysteme zum Einsatz kommen, die der Seilbahnrichtlinie der EU entsprechen.
Mit Sicherheitsfragen im Seilbahnbau kennt sich Stefan Eberhardt bestens aus. Denn als Entwicklungsingenieur der Josef Wiegand GmbH mit Sitz im osthessischen Rasdorf hat er bereits viele Seilbahn-, Skilift- und Cable-Car-Projekte federführend begleitet. Auch als die Schwarzwald-Gemeinde Hinterzarten eine neue Berg- und Talbahn für den Personentransport an ihrer traditionsreichen Adlerschanze suchte, landete die Anfrage auf seinem Tisch.
Neben grundlegenden Anforderungen an die Ökologie standen bei diesem Projekt die möglichst einfache Bedienung, ein hoher Automationsgrad sowie ein sehr hoher Sicherheitsstandard im Pflichtenheft. Als ideale Wachablösung für die veraltete Sesselbahn der Adlerschanze erwies sich schließlich das Produkt 'Wie-Li'.
„Unser Pendelwieli ist eine moderne Zugseil-Lösung, bei der ein Wagenzug über Schienen bergauf und bergab fährt. In Hinterzarten besteht dieser Zug aus vier gekoppelten Wagen, der bis zu 24 Passagiere mit einem Tempo von bis zu 2,4 Meter pro Sekunde eine Höhendifferenz von 80 Metern erklimmen lässt“, erklärt Stefan Eberhardt.
Zu den wichtigen Systemkomponenten der neuen und inzwischen in Betrieb genommenen Pendelzug-Anlage gehören neben den offenen Wagen mit jeweils sechs Sitzplätzen und der 200 m langen Schienenstrecke eine Berg- und eine Talstation sowie ein technischer Kommandostand.
Das Herzstück des fahrdynamischen Geschehens bildet die bergseitige Windenantriebsstation mit ihren zwei großen, von einem 55 kW-Motor angetriebenen Seilwinden und ihrem Bremssystem. Von hier aus wird der 14 m lange und bei Vollbesetzung fast 5 t schwere Wagenzug gefahren und gesteuert.
Das bedeutet, er wird von den beiden Trommelwinden über zwei redundante Stahlseile bergauf gezogen und von einem personensicheren Bremssystem bergab verzögert und gestoppt. Da der Zug bei seiner Fahrt maximale Steigungen von bis zu 62 % bewältigt, braucht es nicht viel Fantasie, um sich vorzustellen, welch große Bedeutung in diesem Fall gerade dem Bremssystem zufällt.
Stefan Eberhardt von Wiegand erläutert dazu: „Wir müssen als Hersteller eine Bremsanlage einsetzen, die die Sicherheitsbestimmungen der EU-Richtlinie 2000/9/EG erfüllt. Dabei erfolgt die Auswahl der Komponenten am besten so, dass der entsprechende Zertifizierungsprozess möglichst einfach zu realisieren ist. Die EU-Konformität der Anlage wird durch die Zertifizierung einer benannten Stelle nachgewiesen.“
Auf dem Weg zur Zertifizierung
Im Vorfeld des Adlerschanzen-Projekts waren Eberhardt und sein Entwickler-Team bereits auf das BCS 600 aufmerksam geworden, dass ihnen wie geschaffen erschien für die Umsetzung komplexer sicherheits- und automatisierungstechnischer Anforderungen. Das Bad Homburger Unternehmen bietet mit dem BCS 600 eine intelligente Komplettlösung für die automatisierte und hochpräzise Steuerung hydraulisch betätigter oder hydraulisch gelüfteter Bremsen an.
Sie ist prädestiniert für die Realisierung anspruchsvoller Bremsvorgänge und übernimmt gleichzeitig unverzichtbare Sicherheits- und Überwachungsfunktionen. „Dieses System aus Steuereinheit mit integriertem Hydraulikaggregat und den Industriebremsen hatte es uns sofort angetan, denn sie erschien uns als Ideallösung für das Notstopp-Systems unseres schienengeführten Wie-Li. Es gab allerdings einen Wehrmutstropfen: Es hatte noch keine spezielle EU-Seilbahn-Zulassung“, berichtet Stefan Eberhard.
Was für andere Bremsenhersteller ein Knockout gewesen wäre, entpuppte sich für den Antriebsspezialisten nur als kleine Hürde. Denn das BCS 600 wurde insbesondere auf der Basis des im Unternehmen über Jahrzehnte gewachsenen Knowhows in der Fahrkorbtechnik, in der Bergbau-Fördertechnik und in der Rolltreppentechnik entwickelt. „Das heißt, es ist hier sowohl Ingenieurwissen aus der Personenbeförderung als auch aus der Zugseil- und Seilwindentechnik mit eingeflossen.
Es war daher ein Leichtes für uns, bei der Zertifizierung der Bremsanlage die notwendige Unterstützung zu bieten“, erläutert Franz Eisele, der bei Ringspann die Sparte Bremsen und Kupplungen leitet. Beschleunigt durch den administrativen Support und den Knowhow-Transfer mit dem Entwicklungsteam von Wiegand konnten Franz Eisele und seine Bremstechnik-Spezialisten rasch alle Anforderungen umsetzen, die für die Zertifizierung nach der EU-Seilbahn-Richtlinie nötig waren. Damit war der Weg frei für den Einsatz des Bremssystems im Sicherheitskonzept der Wie-Li-Anlage an der Adlerschanze.
Insgesamt sind vier Bremsen für das fahrdynamische Geschehen des Pendelzugs von Wiegand verantwortlich. Während für den allgemeinen Fahrbetrieb (Bergauf, Bergab, Stillstand) eine elektrische sowie eine elektromechanische Bremse zuständig sind, bilden zwei federbetätigte und hydraulisch gelüftete Scheibenbremsen des Typs HW 075 FHM das Sicherheits- bzw. Notstoppsystem der Wie-Li-Anlage. Sie entfalten ihre Klemmkräfte von bis zu 40 kN jeweils an zwei mächtigen Bremsscheiben, die sich an den äußeren Stirnseiten der Seiltrommeln befinden.
Diese Bremsen sind stromlos geschlossen und so ausgelegt, dass jede einzelne im Ernstfall die nötige Gesamtbremsleistung im Alleingang aufbringt (Redundanz). Reißt ein Seil oder versagt der Antrieb, fallen die Sicherheitsbremsen ein und stoppen den Wagenzug. Unabhängig vom Gewicht der Wagen und vom Gefälle halten sie dabei eine konstante Verzögerung von etwa 1,0 m/s² ein. Wird die gesamte Wie-Li-Anlage ausgeschaltet, fungieren die Bremsen als Haltebremsen.
Die intelligente Steuerung und Überwachung der Sicherheitsbremsen erfolgen im BCS 600. Dieses System ermöglicht es, die Bremskraft hydraulisch betätigter und hydraulisch gelüfteter Bremsen exakt zu steuern. Das geschieht über die präzise Regelung des Hydraulikdrucks, wobei die tatsächlichen Werte von Geschwindigkeit oder Hydraulikdruck in einer Echtzeit-Messung mit den Sollwerten abgeglichen werden. „Sind die gemessenen Abweichungen zu groß, wird der Hydraulikdruck entsprechend angepasst, womit die voreingestellte Bremszeit oder Verzögerung erreicht wird. Gleichzeitig schonen besonders flach verlaufender Bremsrampen am Ende der Bremsung die dynamische Belastung der Anlage“, erklärt Achim Mayer, Entwicklungsingenieur bei Ringspann.
Drei Bremsrampenfunktionen steuern und überwachen Bremsvorgänge
Grundsätzlich ermöglicht das BCS 600 die Steuerung und Überwachung der Bremsvorgänge nach drei verschiedenen Vorgaben bzw. mit drei unterschiedlichen Bremsrampenfunktionen: Einer definierten Bremszeit, einer vorgegebenen Verzögerung oder einer bestimmte Anzahl von Umdrehungen (Bremsweg).
Dabei betont Achim Mayer, dass „die schnelle Überbrückung des Bremsspalts und ein regelmäßiges Sauberbremsen der Bremsscheibe für kürzeste Reaktionszeiten sorgen und hohe Reibwerte schon zu Beginn des Bremsvorgangs sicherstellen“. Die beiden Sicherheitsbremsen an den Seilwinden der Wie-Li-Anlage würden also im Ernstfall sofort kraftvoll zupacken und das System zum Stillstand bringen.
Zum Innenleben des BCS 600 gehören ein schneller IPC mit echtzeitfähigem Betriebssystem und ein Controller mit einer variablen Auswahl von I/Os, die für eine schnelle Messwert-Verarbeitung sowie eine verzögerungsfreie Steuerung und Regelung sorgen. Über die Feldbus-Schnittstellen Ethercat, Profibus, CAN open wird das Bremssystem in die übergeordnete Anlage eingebunden und erlaubt eine bidirektionale Kommunikation.
„Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, das Bremssystem in das Netzwerk des Betreibers zu integrieren. Über die Ethernetverbindung kann er dann die Bremsvorgänge in Echtzeit verfolgen oder die aktuellen Betriebsdaten prüfen, ohne direkt vor Ort anwesend sein zu müssen“, erläutert Entwicklungsingenieur Mayer. Zu den weiteren Qualitätsmerkmalen des BCS 600 gehören eine intelligente Konstruktion der Hydraulikeinheit, der Einsatz belastbarer, hochwertiger Bauteile und eine Sitzventiltechnik mit großem Querschnitt. Optional gibt es das BCS 600 auch mit Touchpanel.